60 Millionen Euro für Swarovski-Mitarbeiter

"Alle Mitarbeiter werden vom Land aufgefangen": Nach angekündigtem Stellenabbau beim Kristallhersteller präsentiert eigens gegründete Task Force erste Ergebnisse.

Es gibt Neuigkeiten um den Kahlschlag bei Swarovski: Vor einigen Wochen hatte der in Wattens ansässige Kristallkonzern angekündigt, in Folge seiner vor allem der Coronakrise geschuldeten Verlustzahlen eine Umstrukturierung und damit auch einen Stellenabbau in großem Stil einleiten zu müssen. ( LEADERSNET berichtete hier und hier). Infolgedessen gründeten das Arbeitsmarkt Service Tirol (AMS), die Swarovski-Konzernspitze und der Betriebsrat des Unternehmens sowie die landeseigene Arbeitsmarktförderungsgesellschaft (amg-tirol) sowie das Land Tirol eine eigene Task Force – am Montag wurden nun die ersten Ergebnisse präsentiert.

500 Plätze in Arbeitsstiftung

Das Land Tirol hat die von Swarovski gegründete Arbeitsstiftung auf 500 Plätze erweitert. Falls weitere Plätze benötigt werden, übernehme Swarovski die Kosten. Betroffene, die sich beruflich weiterbilden oder umorientieren wollen, haben drei Monate Zeit um in die Arbeitsstiftung einzutreten. Das Land verspricht, dass alle 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die heuer ihre Stelle verlieren, vom Sozialplan aufgefangen werden.

Swarovski-Chef Robert Buchbauer beteuerte, dass Swarovski sich zum Standort Wattens und seiner Verantwortung bekenne. In einem nächsten Schritt werde man darum die Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitern aufnehmen. Die Kündigungen sollen gestaffelt bis ins Jahr 2021 hinein erfolgen. In den kommenden Jahren sollen der Swarovski-Standort in Tirol noch um weitere 600 Mitarbeiter schrumpfen.

Sozialplan bis 2021 verlängert

Zudem wurde der mit 60 Millionen Euro dotierte Sozialplan bei Swarovski um ein weiteres Jahr bis Ende 2021 verlängert. In einer Aussendung heißt es, dass das Unternehmen hier 25 Millionen Euro investiere, wobei ein besonderes Augenmerk auf den sozialen Härtefällen liege. Swarovski beteuert, dass  demnach niemand, der fünf Jahre vor der Regel- oder Korridorpension steht, seinen Arbeitsplatz verlieren werde. Bei einvernehmlichen Lösungen gebe es eine freiwillige Abfertigung, die je nach Betriebszugehörigkeit bis zu sieben Monatsgehälter umfasse, oder eine Abfertigung alt für Anspruchsberechtigte, so Swarovski. Ebenso möglich seien eine Unterstützung für einen Berufsumstieg oder -neustart bzw. der Eintritt in die Arbeitsstiftung. Weiters werde laut der Aussendung eine Unterstützung für jedes unterhaltspflichtige Kind geboten.

Damit die betroffenen Mitarbeiter bestmöglich dabei unterstützt werden, einen neuen Job zu finden, bieten das AMS und amg-tirol bieten Beratungen vor Ort an. Auch das Netzwerk Bildungs- und Berufsberatung Tirol soll vermehrt genutzt werden können. Swarovski will zudem mit Unterstützung der öffentlichen Stellen ein eigenes Forum aufbauen, in dem die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt mit anderen Tiroler Firmen in Kontakt treten und so einen neuen Arbeitsplatz finden können. (red)

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