"Die Krise ist eine Chance für die Neugestaltung der Arbeitswelt"

| 03.08.2020

WdF-Blitzumfrage: Führungskräfte ziehen Schlüsse aus Corona Shut-Down.

Was hat sich bei den heimischen Führungskräften nach dem Corona-bedingten Shut-Down geändert? Welche Veränderungen zeichnen sich bereits ab? Wie beurteilen österreichische Führungskräfte die Maßnahmen der Regierung - im Vergleich zur Einschätzung zu Beginn von COVID-19? Das hat das Wirtschaftsforum der Führungskräfte in einer Umfrage bei seinen 3.000 Mitgliedern erhoben und mit den Ergebnissen einer Umfrage im Frühjahr verglichen.

"Die Ergebnisse dieser aktuellen Umfrage zeigen eindrucksvoll, dass die heimischen Führungskräfte bereits klare Erkenntnisse aus dem Shut-Down für die Arbeitswelt der Zukunft gemacht haben", erklärt der WdF-Bundesvorsitzende Andreas Zakostelsky.

Fortführung krisenbedingter Arbeitsmodelle als Chance

85 Prozent der befragten Entscheidungsträger beurteilen rasches Handeln in Krisenzeiten als wichtigste Eigenschaft von Führungskräften. Wobei die Manager auch durchaus selbstkritisch reflektieren und nach dem Ende des Shut-Downs zu 61 Prozent ihre Führungs-Rolle in Krisenzeiten überdenken wollen. Diese bewerten sie mehrheitlich als ein Schlüsselkriterium zum Erfolg. Es geht den Führungskräften aber auch zu 80 Prozent darum, in Zukunft gezielter digitales Know-how einzusetzen.

Führungskräfte wollen Home-Office flexibler gestalten

Auch ein Effekt der letzten Monate: 81 Prozent der Führungskräfte wollen die Home-Office-Zeiten in Zukunft flexibel nach Bedarf und Anforderung fortsetzen. Der umfassende Home-Office-Betrieb, wie in der COVID-19 Phase, wird aber bei knapp 45 Prozent wieder eingestellt.

Geschäftsreisen werden weniger

Virtuelle Meetings sind kein reiner Corona-Effekt: Laut der Einschätzung der befragten Führungskräfte (74 Prozent) werden sich die Geschäftsreisen reduzieren. Im Gegensatz dazu werden mehr als 75 Prozent die virtuellen Meetings als Kommunikationstool auch weiterhin stärker nutzen. Diesen Trend haben bereits die WdF-Geschäftsreisestudien in der Vergangenheit gezeigt.

84 Prozent der befragten Führungskräfte sehen nun die einmalige Chance als Effekt des Shut-Downs, auf den digitalen Fortschritt zu setzen. 82 Prozent fordern, dass nun der längst fällige Bürokratie- und Regulierungsabbau eingeleitet werden soll. Die befragten Entscheidungsträger sprechen sich auch dafür aus, vermehrt Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte zu planen (77 Prozent) und flexible Arbeitszeiten an den Bedarf des Standorts anzupassen (knapp 83 Prozent).

Krisenmanagement der Bundesregierung wird positiv bewertet

Die heimischen Führungskräfte beurteilen das Krisenmanagement der Bundesregierung nach wie vor sehr positiv: Trotz der schwierigen Wirtschaftslage sind nur 18 Prozent (März: 5 Prozent) der befragten Führungskräfte nicht zufrieden. 48 Prozent (März: 83 Prozent) stellen der Regierung für den professionellen Stil ihre Kommunikation ein sehr gutes Zeugnis aus.

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