Auch Hassposter haben eine zweite Chance verdient

Justizministerin Zadić hat sich bei einem Besuch in St. Pölten über das Programm "Dialog statt Hass" des Bewährungshilfe-Vereins "Neustart" informiert.

Der Verein "Neustart" arbeitet mit dem Programm "Dialog statt Hass" an der Resozialisierung von Hasspostern. Das Programm, das seit einem Jahr angeboten wird, richtet sich an Ersttäterinnen und -täter. Das Ziel: Verurteilte Hassposter sollen ein Unrechtsbewusstsein entwickeln und ihr Verhalten verbessern.

Folgen der eigenen Taten erkennen

Justizministerin Alma Zadić hat "Neustart" am Dienstag in St. Pölten einen Besuch abgestattet, um sich über "Dialog statt Hass" zu informieren. "An vielen Fronten sagen wir Gewalt und Hass im Netz den Kampf an. Durch neue, strengere Gesetze im Zivil- und Strafrecht, aber auch, indem wir verhindern, dass Täter rückfällig werden", so die Zadić.

Bisher haben 170 Personen, davon 40 Frauen, das sechsmonatige Programm durchlaufen – mit "ehr hohen Erfolgsquoten", wie man betont. "Es ist wichtig, mit verurteilten Hasspostern konstruktiv zu arbeiten und sie dabei zu unterstützen, dass sie die Folgen ihrer Tat erkennen", zeigte sich die Justizministerin bei ihrem Besuch überzeugt.

Betroffene sollen kostengünstig und schnell zu ihrem Recht kommen

Hasspostings würden sehr oft junge Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund betreffen, die sich dann aus dem Netz zurückziehen. Zadić: "Mit unseren Gesetzesvorhaben zu Hass und Gewalt im Netz schaffen wir die rechtliche Möglichkeit, dass Betroffene kostengünstig und schnell zu ihrem Recht kommen und Täter künftig besser ausgeforscht werden können. Auch nehmen wir die großen Social-Media-Plattformen stärker in die Pflicht. Es wird jetzt zügig und intensiv am umfassenden Maßnahmenbündel gegen Hass und Gewalt im Netz gearbeitet. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, soll das Gesetzespaket als Ministerialentwurf in Begutachtung gehen." (as)

www.neustart.at

www.bmj.gv.at

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