Die "Jungen" übernehmen beim oberösterreichischen Trauner Verlag

Ingrid und Rudolf Trauner übergeben die Leitung des Familienunternehmens an ihren Sohn Rudolf und dessen Frau Sonja.

Geschäftsführerwechsel im oberösterreichischen Trauner Verlag: Mit dem Ehepaar Sonja und Rudolf Trauner übernimmt ab sofort eine neue Generation die Leitung des Familienunternehmens mit Sitz in Linz. Die 1948 gegründete Firma wurde fast drei Jahrzehnte von Ingrid und Rudolf Trauner geleitet.

Der Trauner Verlag, mit Publikationen aus dem Bereich Bildung und Gastronomie, betreut rund 500 Autoren, beschäftigt 77 Mitarbeiter und exportiert seine Fachbücher in mehrere Länder. Jährlich wird im Schnitt eine halbe Million Bücher verkauft.

Optimaler Zeitpunkt für Übergabe

"Es ist für uns ein optimaler Zeitpunkt, den Betrieb endgültig an die Jungen zu übergeben. Wir haben vollstes Vertrauen in ihre unternehmerischen Fähigkeiten, welche sie uns während der letzten Jahre in enger Zusammenarbeit schon eindrucksvoll bewiesen haben", sagt der scheidende Seniorchef Rudolf Trauner.

© Trauner Verlag
Schlüsselübergabe im Hause Trauner Verlag: Die 1948 gegründete Firma wurde fast drei Jahrzehnte von Ingrid und Rudolf Trauner geleitet, jetzt übernehmen Sonja und Rudolf Trauner die Geschäftsführung. © Trauner Verlag

Er hat den Verlag im Jahr 1991 selbst von seinem Vater, der die Firma einst gegründet hatte, übernommen. Seitdem stand der heute 65-Jährige gemeinsam mit seiner Ehefrau Ingrid an der Spitze des Unternehmens. "Wir haben uns fest vorgenommen, ab sofort unserem Sohn und unserer Schwiegertochter die volle Verantwortung und jegliche Handlungsfreiheit zu überlassen. Brauchen sie unseren Rat, sind wir natürlich jederzeit für sie da", betonen die bisherigen Geschäftsführer.

Strategie für die Zukunft: Digital ergänzt Print

Die beiden "Jungen" – Rudolf und Sonja – sind im Unternehmen schon seit mehreren Jahren in leitenden Positionen aktiv und wollen den Medienverlag nun in eine erfolgreiche Zukunft führen. Den aktuellen Wandel in Richtung Digitalisierung sehen die Eltern von zwei kleinen Söhnen durchaus optimistisch und setzen auf eine Hybridstrategie aus Print und Digital. "Dafür braucht es neue, kundenorientierte Angebote", weiß der 36-jährige Rudolf Trauner. "Digital wird Print nicht gänzlich ablösen, beide haben ihren Platz und werden sich sinnvoll ergänzen, das bestätigen auch viele internationale Studien. Wir sind hier sehr gut aufgestellt."

Ein Schritt in diese Richtung wurde vergangenes Jahr mit der Onlineplattform DigiBox gesetzt, die multimediale Inhalte als Mehrwert zu E-Books für Lehrer und Schüler bietet. Über 20.000 registrierte User nutzen die digitalen Zusatzmaterialien bereits. "Ein großer Erfolg, der sogar den renommierten Schweizer Verlag Re Novium dazu veranlasst hat, die Plattform in unserem Nachbarland unter eigener Domain zu etablieren. Unser Ziel ist es, das Portal künftig auch in anderen Verlagsbereichen verstärkt zum Einsatz bringen", erklärt Sonja Trauner. "Wir sehen hier viel Potenzial und wollen auch einiges investieren, um neue Märkte zu erschließen." (as)

www.trauner.at

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