"Sport & Marke": "Soziale Netzwerke sind heute die große Bühne für Sportler"

Die sechste Auflage von Österreichs größtem Sortbusiness-Treff stand ganz im Zeichen der Digitalisierung.

Am Montag drehte sich im Hilton Vienna Danube Waterfront alles um neue Spielformen der digitalen Kommunikation: Athleten als Influencer, virtuelle Fanbindung im Eishockey und digitale Fußballtickets – Österreichs größter Sportbusiness-Treff "Sport & Marke" stellte die Digitalisierung ins Zentrum. Über 300 Vertreter aus Sport und Wirtschaft trafen sich zum Austausch brisanter Themen.

Big Data, Social Media, intelligente Algorithmen und sogar die Blockchain sollen in Zukunft stärker zum Einsatz kommen. Immer mehr Sportarten setzen im Kampf um Zuschauer auf digitale Technologien. Der wohl offensichtlichste Vorstoß der sportlichen Digitalisierung findet gegenwärtig im eSport statt. Aber auch klassische Sportarten setzen vermehrt auf digitale Strategien. Welches Potential dahinter steckt, das zeigte die sechste Auflage von "Sport & Marke" in Wien.

Mediale Strahlkraft der Athleten

Social Media ist interaktiver als alle Medien zuvor. Fans und Besucher teilen, kommentieren und interagieren live mit dem Sportler und dem Event. "88 Prozent der Österreicher verbringen knapp fünf Stunden am Tag im Netz", unterstreicht Lars Stegelmann von Nielsen Sports den Online-Trend. 2018 habe das Internet erstmals das Fernsehen als Informationskanal Nummer Eins im Sport abgelöst. Soziale Netzwerke sind laut Stegelmann heute die "große Bühne für Sportler".

Dabei sei zunehmend festzustellen, dass gerade jüngere Zielgruppen weniger den Clubs oder Ligen folgen. Der Einzelsportler rückt auf sozialen Medien vermehrt ins Rampenlicht. Ein Beispiel dafür sei Marcel Hirscher. "Der hat drei Mal so viele Follower, wie die FIS Alpin", meinte Stegelmann. Gerade die Sportler würden das Potential von Social Media immer mehr erkennen. Wie kein anderer Sport beherrsche eSport die "neuen Spielformen der digitalen Kommunikation".

"eSport ist der Fußball von morgen"

Andres Torres, der Shootingstar des FC Red Bull Salzburg und Österreichs erster eSportler, gab Einblicke in seinen Alltag. Für Torres sei es selbstverständlich, dass er seine 12.400 Instagram-Fans selbst betreut. "Authentizität ist im Influencer-Marketing Trumpf" –das bestätigten vor Ort alle Sportler und Marketingexperten. eSport zählt auch in Österreich zu den am schnellsten wachsenden Sportarten. Das Spiel FIFA hat hierzulande die Nase vorn, gefolgt von Call of Duty und Fortnite.

Noch ist eSport kein Massenphänomen in Österreich, doch geht es nach A1, soll dem bald Abhilfe geschaffen werden. Der Telekommunikationsanbieter will in allen Bundesländern Trainingslager für junge eSportler schaffen. „Am Anfang war viel Überzeugungsarbeit nötig, heute kommen Sponsoren und Kooperationspartner auf uns zu. Jeder Unternehmer, der junge Zielgruppen erreichen will, sollte in den Zukunftsmarkt eSport einsteigen", so Marco Harfmann.

Digitale Fußballtickets und Blockchain zur Fanbindung

"Ticketing ist nichts wertstiftendes. Aber es muss einfach, schnell und unkompliziert funktionieren", meinte Alexander Munda von FK Austria Vienna. Daher bietet die FK Austria Wien ihren Fans und Sponsoren die Möglichkeit, personalisierte Tickets dank keyper mobil und digital an Dritte zu transferieren. Rund 10 Prozent der gekauften Tickets werden im DACH-Raum nicht genutzt. Derzeit kommen vor allem B2B-Kunden in den Genuss dieses Angebots. Einen Ausblick in die nahe Zukunft gab Dirk Weyel von Stryking, der den Fan-Token vorstellte. Top-Clubs wie Juventus Turin und PSG kreieren bereits eine eigene Kryptowährung. 

Die nächste Ausgabe von "Sport und Marke" findet am 11. Mai 2020 in Wien statt, Impressionen vom vergangenen Event finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)

www.sport-marke.at

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