"Hybrid zwischen Fernsehen und sozialem Medium": ORF-Player nimmt Gestalt an

| 10.04.2019

Die Plattform mache große Fortschritte und soll in ersten Etappen schon heuer umgesetzt werden.

Der angekündigte Player des ORF soll demnächst konkret werden. Wie ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Projektleiter Franz Manola im Zuge eines Hintergrundgesprächs mit Journalisten erklärten, mache die Entwicklung große Fortschritte und soll in ersten Etappen bereits heuer umgesetzt werden. Beim ORF-Player handle es sich um einen "Gesamtkosmos", der "etliche Module" vereine, so Wrabetz.

"Ultra-öffentlich-rechtliches" Angebot

Dazu gehören ein "24/7-Streaming", ein "Social Program Guide" – der laut Manola "ein ganz großes Stück Social Media" liefern soll, ein "Sportscreen" sowie ein "Kidscreen". Letzterer soll Sicherheit für Eltern und Kinder bieten. Ein weiteres Modul sei "Audio", das "Erzählen des Radios abseits des Livedrucks", etwa Podcasts beinhalte.

Als "ultra-öffentlich-rechtliches" Angebot betitelt Manola das Modul "Topos", das Inhalte rund um Wissenschaft, Kultur und Religion beinhalten werden. Eine Spielweise für die Kreativ- bzw. Filmwirtschaft soll der "Open Space" werden. Geht es nach dem ORF soll der neue Player an die GIS gekoppelt werden. Sprich, wer diese entrichte dürfe auch die Inhalte konsumieren.

Als erster Schritt sollen das "24/7 Streaming", der "Social Program Guide" und der "Sportscreen" umgesetzt werden. Weitere Schritte sollen abhängig von der Rechtslage gesetzt werden. Manche Vorhaben seien vom derzeitigen ORF-Gesetz nicht gedeckt, während andere eine Auftragsvorprüfung durch die Medienbehörde verlangen. Entsprechende Vorschläge wolle man der KommAustria unterbreiten.

Vorbild für europäische Social Media-Plattformen

Franz Manolas Ziel ist es, Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube und Co. "einen Teil des Social-Phänomens zu entreißen". Viele Social Media-Debatten würden durch TV-Inhalte angestoßen, deswegen wäre es wünschenswert, diese Debatten auf eine eigene Plattform zu holen. Der ORF-Player sei ein "Hybrid zwischen Fernsehen und sozialem Medium".

Alexander Wrabetz sieht im ORF-Player ein Modell für europäische Social Media-Plattformen. Manolas Wunsch wäre es auch alle österreichische Privatsender in den Programguide zu holen. (as)

www.orf.at

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