Das Interesse am Bergsport und Naturschutz ist im urbanen Bereich enorm gewachsen, eine aktuelle Mitgliederstatistik des österreichischen Alpenvereins (ÖAV) verdeutlichte kürzlich den enormen Zuwachs durch naturliebende "Städter". "Der stetige Mitgliederzuwachs in den Landeshauptstädten zeigt deutlich auf, dass die Verbindung Stadt-Berge alles andere als ein Widerspruch ist", betont Fritz Macher, erster Vorsitzender des Wiener Alpenverein Austria.
Mittlerweile zählt der Alpenverein über 573.000 Mitglieder, das entspricht einem Zuwachs von mehr als 28.000 Vereinsangehörigen im Jahr (5,2 Prozent). Inzwischen stellen die Zweigvereine in den Landeshauptstädten knapp die Hälfte aller Vereinsmitglieder, die größten Alpenvereinssektionen sind in Wien und Innsbruck angesiedelt.
Nähe zur Natur hoch im Kurs
Allein in Wien zählte der Alpenverein 2018 beachtliche 136.058 Alpenvereinsmitglieder. Damit stellt die Bundeshauptstadt fast ein Viertel aller Mitglieder österreichweit. Nur zum 150-Jahr-Jubiläum 2012 sind dem Alpenverein noch mehr Mitglieder beigetreten.
"In unserer zunehmend digitalisierten und naturfernen Welt wächst das Bedürfnis nach Naturerlebnissen, nach Ruhe und Ursprünglichkeit. Diese tiefe Sehnsucht nach 'draußen' zu stillen, hat sich der Alpenverein zum Auftrag gemacht", so Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora.
Bergsport and the City
Darüber hinaus schafft der Alpenverein immer mehr innerstädtische Angebote für bergsportliche Betätigungen. Mehr als 150 künstliche Kletteranlagen und Kletterhallen stellt der Verein in ganz Österreich. Die Kletterkurse mit eigens ausgebildeten Trainern setzen dabei auf eine optimale Vermittlung der Kletter- und Sicherungstechnik.
In Wien betreiben die sechs Zweigvereine gemeinsam acht Kletteranlagen mit über 6.940 Quadratmeter Indoor-Kletterfläche. Zudem betreuen sie von ihrem Vereinssitz aus 55 Alpenvereinshütten samt dazugehörigem Wegenetz. Österreichweit haben die 197 Sektionen des Alpenvereins insgesamt 230 Hütten und 26.000 km Wege in ihrer Obhut.
Weiter auf Erfolgskurs
Ein Ende des Erfolgskurses ist momentan nicht absehbar, mit den wachsenden Zuspruch steigen auch die Ansprüche an den Verein: "Wir werden uns auch zukünftig für die Werte des Vereins einsetzen und unseren Mitgliedern – und all jenen, die es noch werden wollen – ihre ganz individuellen 'Wege ins Freie' ermöglichen", so Dieter Holzweber, erster Vorsitzender des Alpenverein Gebirgsverein in Wien.
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