Finanz-Deal von Post und Fintech Group ist geplatzt

Fehlende Banklizenz als kolportierter Grund.

Erst im September wurde publik, dass die Post AG gemeinsam mit der deutschen FinTech Group ein umfassendes Finanzdienstleistungsangebot im Filialnetz plane. FinTech sollte dabei für den bisherigen Post-Finanzpartner Bawag einspringen, der den Vertrag per Ende 2019 auslaufen lässt.

Geplant war die Gründung eines 50:50-Joint-Ventures. Die FinTech Group wollte ihre Niederlassung in Österreich inklusive der rund 30.000 Kunden einbringen, das eine österreichische Banklizenz beantragen und mit 200 Mio. Euro Eigenkapital ausgestattet werden sollte. Der Kooperationsvertrag umfasste auch IT-Dienstleistungen der FinTech an die JV-Gesellschaft. Die Post wollte sich gleichzeitig mit sieben Prozent an der FinTech Group AG beteiligen.

Post sucht weiter nach Bankpartner

Ein Scheitern der Kooperation mit FinTech schloss man seitens der Post AG bis vor kurzen noch aus. "Für mich ist Scheitern keine Option", sagte Post-Vorstand Georg Pölzl erst Mitte November. Man strebe an, Mitte nächsten Jahres mit einer Bank in den Markt zu gehen. Wenige Wochen später sieht die Welt anders aus. "Die Suche geht weiter, wir wollen weiter Finanzdienstleistungen über das Filialnetz anbieten", betonte der Post-Sprecher heute und fügte hinzu: "Dieser Entschluss ist nach wie vor aufrecht."

Über die genauen Gründe des geplatzten Deals macht man seitens der Post keine über eine kurz gehaltene Aussendung hinaus gehenden Angaben: "Wir wollen nicht sagen, bei wem es gehapert hat, oder wem was nicht gepasst hat", so der Sprecher. Jedenfalls sei man mit dem Zeitplan des nun abgesagten Joint Venture, der sehr ambitioniert gewesen sei, nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. "Wir haben gesagt, nein, das wollen wir nicht mehr weiter verfolgen. Dann gehen sich nicht mehr als diese zwei, drei Sätze aus." Medienberichten zufolge soll der Grund für das Scheitern darin liegen, dass FinTech frühestens 2020 eine österreichische Banklizenz bekomme.

Die Entscheidung gegen das Joint Venture wirkte sich indessen auf den Aktienkurs der beiden börsennotierten Unternehmen heute bisher sehr negativ aus. Die FinTech Group verlor durch die Absage zuletzt 3,86 Prozent auf 19,90 Euro, während die Österreichische Post AG 2,32 Prozent im Minus bei 32,80 Euro lag.(red)

www.post.at

www.fintechgroup.com

leadersnet.TV