Drei Unternehmen betroffen
Klima- und Kältetechnik-Spezialist legt Millionenpleite hin

| Tobias Seifried 
| 15.12.2025

Im Rahmen der Großinsolvenz haben gleich drei Gesellschaften Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Hohe Forderungsausfälle und Liquiditätsengpässe führten der Mutterholding zufolge zur Zahlungsunfähigkeit.

Wie der KSV1870 und der Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) am Montag mitteilten, haben die EBA Cooling GmbH, die Universal Cool & heat components GmbH sowie deren gemeinsame Muttergesellschaft EA Holding GmbH jeweils Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Verfahren wurden beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz eingebracht und sollen den Gläubigerschützer:innen zufolge zeitnah eröffnet werden.

Operative Gesellschaften

Die EBA Cooling GmbH mit Sitz in Obervogau ist im Kälte- und Klimatechnikgewerbe tätig und wurde 2021 gegründet. Laut Antrag erwirtschafte das Unternehmen zuletzt einen Jahresumsatz von rund 5,1 Millionen Euro, rund 80 Prozent davon im Gewerbe- und Industriebereich. Aktuell beschäftigt die Gesellschaft 15 Dienstnehmer, darunter auch Lehrlinge. Als Insolvenzursachen nennt das Unternehmen dem KSV1870 zufolge vor allem hohe Zahlungsausfälle bei größeren Bauträgerprojekten, insbesondere im gewerblichen Projektgeschäft. Geplante Einnahmen seien ausgeblieben, während bereits erbrachte Vorleistungen nicht abgegolten worden seien, was zu zunehmenden Liquiditätsproblemen geführt habe. Laut Vermögensstatus belaufen sich die Passiva auf rund 2,8 Millionen Euro, während die Aktiva mit etwa 742.000 Euro beziffert werden. Rund 70 Gläubiger:innen sind betroffen.

Auch die Universal Cool & heat components GmbH mit Sitz in Hausmannstätten beantragte ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Das Unternehmen ist im Handel mit Kühl- und Heizsystemen für den Anlagenbau im Gewerbe sowie in der Industrie tätig und beschäftigt zwei Dienstnehmer:innen. Laut AKV kam es zu Liquiditätsengpässen infolge von Zahlungsausfällen eines Hauptkunden sowie aufgrund einer allgemein zurückhaltenden Investitions- und Kaufbereitschaft. Die Passiva werden mit rund 597.000 Euro angegeben, die Aktiva mit etwa 121.000 Euro.

Holdinggesellschaft 

Weiters berichten die Kreditschutz-Expertinnen, dass sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der operativen Gesellschaften auch auf die EA Holding GmbH ausgewirkt haben, die als Holdinggesellschaft fungiert und Geschäftsanteile verwaltet. Die Holding beschäftigt vier Dienstnehmer. Laut KSV1870 belaufen sich die Verbindlichkeiten auf rund 2,03 Millionen Euro, während die Aktiva lediglich rund 44.700 Euro betragen sollen. Ursache der Zahlungsunfähigkeit seien vor allem nicht mehr einbringliche Forderungen gegenüber den Tochtergesellschaften.

Fortführung geplant

Für alle drei Gesellschaften werden Sanierungspläne angestrebt, die eine Quote von jeweils 20 Prozent vorsehen, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme. Sowohl AKV als auch KSV1870 verweisen auf eine grundsätzlich gute Auftragslage. Nach Bereinigung der Altlasten soll eine Fortführung der Unternehmen möglich sein. 

Demnach werde der jeweils zu bestellende Insolvenzverwalter zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger:innen liegt und die vorgelegten Sanierungspläne eingehalten werden können.

www.ksv.at

www.akv.at

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