Fotos der Jubiläumsveranstaltung
Führende Vertreter ziehen positive Bilanz zu zehn Jahren Paris Agreement

| Redaktion 
| 11.12.2025

Beim UN-ParisPlus10-Event von CEOs For Future und dem Climate Business Circle wurde deutlich, dass der "Paris Spirit" auch ein Jahrzehnt nach dem historischen Beschluss eine zentrale Rolle in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation spielt. 

Anlässlich des zehnten Jahrestags des Pariser Klimavertrags versammelte der Climate Business Circle von CEOs For Future rund 150 Entscheidungsträger:innen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen im Palais Eschenbach. Unter dem Motto "10 Jahre Paris Agreement – wie uns der Paris Spirit heute hilft" stand die Bedeutung gemeinsamer Lösungen und zukunftsorientierter Kooperationen im Mittelpunkt.

"Paris Spirit bedeutet, aufeinander zugehen, gemeinsam Lösungen und Kompromisse finden und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Deswegen ist das Paris Agreement gelungen. Unternehmen haben Lösungen und wollen investieren. Wir brauchen aber Rahmenbedingungen von der Politik und Akzeptanz von der Gesellschaft. Mit mehr Paris Spirit können wir das schaffen", sagte Christiane Brunner, Vorständin von CEOs For Future und Initiatorin des Climate Business Circle.

Bekenntnis zur Zusammenarbeit

Bundespräsident Alexander Van der Bellen unterstrich in seiner Eröffnungsrede die historische Bedeutung des Vertrags und forderte ein neuerliches Bekenntnis zur Zusammenarbeit: "Das Paris Agreement war wahrscheinlich der größte je geschlossene gute Kompromiss und es ist ein Erfolg. Folgen wir seinem Beispiel, gehen wir Schritte aufeinander zu, dann kann uns gemeinsam wieder ein so großer Sprung gelingen."

Othmar Karas, ehemaliger 1. Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Präsident des Europäischen Forums Alpbach, betonte die Rolle Europas: "Das Pariser Klimaabkommen war die Grundlage des Green Deals. Damit hat die EU eine Vorreiterrolle übernommen und wirtschaftliche und ökologische Verantwortung bewiesen. Auch heute gibt es keine Alternative als die konsequente Erfüllung unserer gesetzten Ziele. Umso mehr danke ich allen, die Kurs halten und an die Übernahme der Verpflichtungen erinnern."

Wirtschaft als zentraler Treiber der Transformation

Für viele Unternehmen bildet das Paris Agreement inzwischen eine wesentliche Grundlage ihrer strategischen Ausrichtung.
Asfinag-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl erklärte die Bedeutung für sein Unternehmen: "Das Paris Agreement war für uns in der Asfinag der Start für einen umfassenden Transformationsprozess vom reinen Autobahnbetreiber hin zu einem nachhaltigen Mobilitätspartner. Die Dekarbonisierung des Verkehrs ist dabei ein wesentlicher Hebel und unser Auftrag. Bereits jetzt haben wir keine Verbrenner mehr in unserem Pkw-Fuhrpark. Für den Verkehr der Zukunft errichten wir bis 2030 Lademöglichkeiten sowohl für Pkw als auch für den Schwerverkehr auf allen unseren Rastplätzen."

Auch in der Industrie wurden klare Schritte gesetzt. Holcim-CEO Haimo Primas stellte fest: "Die Zementindustrie hat ihre Entscheidung getroffen. Wir haben globale Dekarbonisierungsziele, die am Paris Agreement ausgerichtet sind. Das bedeutet große Investitionen und die werden wir dort tätigen, wo auch die Rahmenbedingungen da sind. Für den Standort Österreich heißt das: Entweder das CO₂ geht raus, oder die Industrie geht raus."

Schneider Electric sieht enormes Potenzial in Energieeffizienzmaßnahmen. Country Präsident Karl Sagmeister betonte: "Seit Beschluss des Paris Agreement haben wir Lösungen gefunden, an die man 2015 noch gar nicht gedacht hat. Wir appellieren daher an die Politik, mutige strategische Entscheidungen zu treffen. Wir haben enormes Potenzial bei Energieeffizienz-Lösungen. Wir müssen die Vorreiter als positive Beispiele hochhalten und zeigen, was heute schon möglich ist und funktioniert."

Kreislaufwirtschaft und Energie als Schlüsselbereiche

In der Verpackungsindustrie sieht Greiner-CEO Beatrix Praeceptor einen wichtigen Impuls durch das Abkommen:
"Wir haben uns klare Dekarbonisierungsziele gesetzt und Nachhaltigkeit strategisch verankert. Denn für die Zukunft müssen wir Wachstumsziele und Dekarbonisierungsziele gemeinsam denken."

Wiener-Stadtwerke-Generaldirektor Peter Weinelt betonte die besondere Verantwortung urbaner Infrastruktur: "Zehn Jahre nach dem Pariser Klimavertrag ist klar: Städte und ihre Infrastrukturdienstleister entscheiden, ob wir die Klimaziele erreichen. 90 Prozent unserer gesamten Investitionen zahlen direkt auf Klimaschutz und Dekarbonisierung ein. Es ist herausfordernd, Emissionen systematisch zu senken, wettbewerbsfähig zu sein und zugleich die Versorgungssicherheit zu stärken. Dennoch ist es wichtig! Wir setzen alles daran, bis 2040 klimaneutral zu sein – für heutige und kommende Generationen."

APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner unterstrich die Rolle des Energiesystems: "Das Paris Agreement war der Startschuss für die Abkehr von fossilen Energieträgern. Heute, also zehn Jahre später, ist die Transformation des Energiesystems alternativlos und unumkehrbar. Jetzt geht es nur mehr darum, wie wir sie besser koordiniert und leistbar umsetzen können. Wir müssen vorausschauend denken und handeln und das gemeinsame Ziel vor Einzelinteressen stellen."

Verhandler:innen machen den "Paris Spirit" erlebbar

Mehrere zentrale Mitglieder des damaligen COP21-Verhandlungsteams berichteten über die Erfolgsfaktoren des Klimavertrags. Christiane Brunner dankte ihnen mit den Worten: "Stellvertretend für alle anderen Verhandler:innen möchte ich Ihnen großen Respekt und Dank für Ihre Verhandlungsleistungen aussprechen und mich bedanken, dass Sie den Paris Spirit für unsere Gäste so gut spürbar gemacht haben."

Gemeinsames Bekenntnis für die Zukunft

Die Veranstaltung brachte Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammen, die gemeinsam an einer schnelleren Umsetzung der Klimaziele arbeiten. Brunner fasste das abschließende Commitment so zusammen: "Gemeinsam haben wir unser Commitment zum Paris Agreement erneuert und uns auch verpflichtet, den Paris Spirit weiterzutragen."

LEADERSNET war bei der Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.ceosforfuture.at

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