In Wien haben die Bauarbeiten für den neuen Internationalen Fernbus-Terminal am Handelskai begonnen. Das Vorhaben ist als langfristige Stärkung der städtischen Verkehrsinfrastruktur angelegt und soll Wien als Standort für internationalen Reiseverkehr weiter positionieren. Realisiert wird das Projekt in der Struktur der WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, einem Unternehmen der Wien Holding. Geplant wurde das Projekt durch die Burtscher-Durig ZT GmbH.
Wichtiger Schritt für den Mobilitätsstandort
Der Spatenstich fand am Dienstag (9. Dezember 2025) statt. Anwesend waren Barbara Novak (Amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales), Alexander Nikolai (Bezirksvorsteher Wien-Leopoldstadt), Markus Ornig (Wirtschaftssprecher NEOS) sowie Oliver Stribl (Geschäftsführer Wien Holding).
"Der neue Fernbus-Terminal ist ein wichtiger Schritt für einen modernen und leistungsfähigen Mobilitätsstandort Wien. Wir investieren hier verantwortungsvoll und mit Weitblick in eine Infrastruktur, die internationalen Reiseverkehr komfortabler macht, die Bezirke entlastet und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt langfristig stärkt. Dieses Projekt zeigt auch, wie wir gemeinsam mit starken Partner:innen Impulse für nachhaltige Stadtentwicklung und attraktive öffentliche Räume setzen. Wir schaffen Lösungen, die einen dauerhaften Wert für die Menschen und den Standort Wien bringen", sagte Barbara Novak.
Der Abgeordnete zum Wiener Gemeinderat und Landtag und Sprecher für Finanzen, Märkte und Wirtschaft, Markus Ornig, sieht es ähnlich und betont die Wichtigkeit des neuen Fernbus-Terminals für den Tourismusstandort und die Wirtschaft. "Wie der Flughafen Wien ist auch der Fernbus-Terminal essenziell für den Tourismusstandort und die Wirtschaft. Mit dem heutigen Spatenstich legen wir den Grundstein für ein Fernbus-Terminal, der einer Metropole wie Wien würdig ist", so Ornig.
Mit dem Baustart am Handelskai beginnt die Realisierung des neuen Busbahnhofs © 2025 ZoomVP/Burtscher Durig ZT GmbH
Projektumsetzung in Etappen
Die Umsetzung erfolgt laut den Verantwortlichen in einem mehrstufigen Genehmigungsverfahren und ist stufenweise geplant. In einem ersten Schritt entstehen der Fernbus-Terminal, ein Hotel sowie ein Steg über den Handelskai und die Gleise der ÖBB, der den Terminal mit dem rechten Donauufer verbinden soll. In einer zweiten Realisierungsstufe ist, abhängig von stabilen Rahmenbedingungen, die Errichtung eines Hochhauses vorgesehen, das aus einem Realisierungswettbewerb und der vorliegenden Widmung abgeleitet ist.
Betreiberkonsortium und Hotelpartner stehen fest
Für den Betrieb des Terminals ist ein Konsortium der Unternehmensgruppe Blaguss/Gschwindl/Dr. Richard vorgesehen (BGR Busterminal GmbH). Der Terminal soll ganzjährig an 365 Tagen rund um die Uhr geöffnet sein. Geplant sind 30 überdachte Haltestellen, Wartezonen mit kostenfreiem WLAN, Ticket- und Informationsschalter, digitale Leitsysteme sowie ein Gastronomie- und Shop-Angebot. Zusätzlich werden barrierefreie Sanitärbereiche, Schließfächer, Wickel- und Stillraum sowie Ruheräume für Buslenker:innen genannt. Außerdem sind Räumlichkeiten für polizeiliche und behördliche Dienste im Betriebsgebäude entlang des Handelskai vorgesehen.
Beim Hotel ist eine Kooperation mit der Odyssey Hotel Group geplant: Unter der Marke Radisson RED soll ein Lifestyle-Hotel mit 220 Zimmern entstehen, in langfristiger Partnerschaft mit der Radisson Hotel Group. Vorgesehen sind Restaurant, Bar und offene Begegnungszonen.
Finanzierung und Zeitplan bis zur Inbetriebnahme
Der "zentrale Fernbus-Terminal Wien" wurde 2019 vom Wiener Gemeinderat beschlossen, um bestehende Standorte durch eine moderne Infrastruktur zu ersetzen. Nach der Auflösung des Vertragsverhältnisses mit früheren Investor:innen erfolgt die Umsetzung nun über die WSE Wiener Standortentwicklung. Zuständig für Errichtung von Terminal und Hotel ist die Vienna Terminal & Hospitality Development GmbH (VTH) als Tochterunternehmen der WSE. Der Kapitalbedarf bis zur Inbetriebnahme 2029 wird mit rund 158 Millionen Euro angegeben; die Stadt Wien stellt temporäre Eigenmittel in Höhe von 45 Millionen Euro als Zwischenfinanzierung bereit, die im Verlauf der stufenweisen Realisierung wieder zurückgeführt werden sollen.
Geplant sind 30 überdachte Haltestellen, Servicebereiche und eine durchgehende Öffnung an 365 Tagen im Jahr © 2025 ZoomVP/Burtscher Durig ZT GmbH
Hochhaus vorerst später, abhängig von der Marktsituation
Als Reaktion auf die schwierige Marktsituation bei Büroimmobilien wird das Gesamtprojekt zunächst ohne das im Süden des Areals vorgesehene Hochhaus umgesetzt. Eine spätere Realisierung bleibe möglich und sei weiterhin vorgesehen.
Entlastung im Umfeld
Dank der direkten Anbindung an die A23 über die Anschlussstelle "Handelskai" soll der Verkehr gezielt gebündelt werden. Das entlaste laut den Verantwortlichen das umliegende Straßennetz und verbessere die Situation im näheren Umfeld spürbar. Ergänzend sollen neue Rad- und Fußwege über eine zeitgemäße Brücke über den Handelskai Verbindungen Richtung Donauufer schaffen. Begrünte Aufenthaltsbereiche, E-Ladeinfrastruktur für Fernbusse und ein Regenwassermanagement sind weitere Einstellungsmerkmale.
www.wienholding.at
www.wse.at
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