Interview mit Florian Laszlo und Stephan Ifkovits
"Wir gehen mit den neuesten technologischen Entwicklungen nicht nur mit, sondern denken auch voraus"

| Janet Teplik 
| 08.12.2025

Im LEADERSNET-Interview sprechen Florian Laszlo, Geschäftsführer von "Observer" und Stephan Ifkovits, Head of Marketing & Communications bei "Observer", über das neu ausgebaute Serviceangebot, das durch Briefing sowie Prompt Monitoring ergänzt wurde. Dabei geben sie Einblicke in die Entstehung sowie die Motivation und erklären den Nutzen für Kund:innen. Darüber hinaus sprechen die beiden über die Bedeutung von zwischenmenschlicher Kommunikation und verraten, was künftig vom Medienbeobachter zu erwarten ist. 

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Laszlo, sehr geehrter Herr Ifkovits, "Observer" ist Österreichs führender Medienbeobachter. Nun, mit Dezember, haben Sie Ihren Service erneut ausgebaut und bieten künftig das sogenannte Briefing an. Was dürfen sich Kund:innen davon erwarten, was bieten Sie damit?

Florian Laszlo: Sie haben gleich in der Früh einen Informationsvorsprung. Mit unserem morgendlichen Briefing sehen unsere Kund:innen die Themen des Tages auf einen Blick. Worüber heute gesprochen wird, bekommen sie nach Ressorts geordnet und die Emotionen, Themen, Menschen und Firmen des Tages grafisch aufbereitet.

LEADERSNET: Welche Technologie steckt dahinter und wie wählen Sie die entsprechenden Medien aus?

Laszlo: Die meinungsführenden Tageszeitungen und Wochenmedien werden erfasst. Wenn mindestens drei Medien berichten, ist das Thema wirklich relevant. Wir arbeiten hier mit hybrider Intelligenz, die KI, Algorithmen und das einzigartige menschliche Verständnis kombiniert. Die artikelübergreifenden Zusammenfassungen werden über eine API-Schnittstelle zu ChatGPT erstellt und von Redakteur:innen überarbeitet.

LEADERSNET: Wie lange brauchte die Innovation bis zur fertigen Realisierung? Und haben Sie bereits erstes Feedback erhalten?

Laszlo: Die Idee stammt aus dem Mai diesen Jahres. Unsere eigene IT konnte das Projekt innerhalb weniger Monate umsetzen, testen und verbessern. Wir erfreuen uns an sehr positivem Feedback. Das bestätigt unseren Weg, den wir konsequent verfolgen: Durch laufende Innovationen unseren Kund:innen Zeit und Ressourcen zu sparen. Dafür sind wir mit unseren Stakeholdern ständig im Austausch. Das war schon zu Gründungszeiten 1896 der Fall und den Dialog setzen wir auch in der Gegenwart fort. Parallel dazu gehen wir mit den neuesten technologischen Entwicklungen nicht nur mit, sondern denken auch voraus.

LEADERSNET: Nutzen Sie selbst die Briefing-Funktion?

Laszlo: Ja, selbstverständlich. Ich nütze alle unsere Produkte selbst, um auch aus Sicht des Users unser Angebot laufend optimieren zu können.

LEADERSNET: "Observer" hat kürzlich noch eine weitere Funktion ins Portfolio aufgenommen, das "Prompt Monitoring", mit dem KI-Antworten beobachtet werden. Was genau verbirgt sich dahinter?

Stefan Ifkovits: Wir haben bei "Observer" den Anspruch, ein umfassender Medienbeobachter zu sein. Um dieser Rolle weiterhin gerecht zu werden, ist es nötig, auf Entwicklungen rasch zu reagieren. Die Bedeutung von KI-Antworten nimmt aktuell rasant zu. Da ist es für unsere Kund:innen unumgänglich, relevante Erwähnungen auf den KI-Plattformen in die Beobachtung zu integrieren. Die Ergebnisse sind in unserem All-In-One Tool MIO jederzeit abrufbar.

LEADERSNET: Welche Vorteile für Kund:innen bzw. Unternehmen/Agenturen ergeben sich daraus? Wie kann das Prompt Monitoring diese unterstützen?

Ifkovits: Der Schwerpunkt der Online-Suche verändert sich gerade. Was wir derzeit erleben, ist ein klassischer Paradigmenwechsel. Nicht mehr Links und Positionen sind entscheidend, sondern Berücksichtigungen in ausformulierten KI-Antworten, die eine enorme Reichweite haben. Zu wissen, wie die eigenen Marken in den Antworten auf relevante Fragestellungen dargestellt werden, wird eine essenzielle Informationsquelle.

Beim Erstellen und Verfeinern der individuellen Prompts unterstützen wir unsere Kund:innen und liefern Ihnen die entsprechenden Ergebnisse aus den aktuell wichtigsten KI-Tools. Durch gezielte GEO-Maßnahmen können Unternehmen & Agenturen versuchen, die Inhalte künftig zu beeinflussen. Die Ergebnisse bieten wir täglich, wöchentlich oder monatlich in Form von Prompt-Clippings an. Damit können unsere Kund:innen die Entwicklung genau verfolgen und dokumentieren.

LEADERSNET: Trotz Einsatz von Künstlicher Intelligenz und anderen Tools – wie wichtig bleibt der persönliche Kontakt zu den Kund:innen bei "Observer"?

Ifkovits: Der bleibt weiterhin entscheidend und das ist auch gut so. Der persönliche Austausch kann und soll nicht ersetzt werden. Gerade bei rasanten technologischen Entwicklungen wird die persönliche Beratungsebene umso wichtiger. Bei "Observer" werden Sie auch in Zukunft nicht von Chatbots betreut, sondern von Menschen, die Ihre Anliegen ernst nehmen und individuell lösen möchten.

LEADERSNET: Und zu guter Letzt: Arbeiten Sie aktuell schon an einer weiteren technischen Neuerung und wenn ja, in welche Richtung wird diese gehen?

Laszlo: Innovation ist ein permanenter Prozess. Das lässt sich bei unserem Mindset auch nicht verhindern. Die KI bringt auch in der Marktforschung Neuerungen. Mit einer Ausgründung einer italienischen Universität gemeinsam können wir die europäische Bevölkerung digital repräsentieren. Es werden digitale Zwillinge von demografischen Gruppen erstellt, die dann über LLMs befragt werden können. Es unterscheidet sich von klassischer Marktforschung und hat viele Nachteile dieser nicht. Vor allem ist das System deutlich günstiger und interaktiver. Die digitalen Zwillinge ermöglichen einen schnelleren Durchlauf mit dynamischer Frage/Antwort-Abfolge für mehr Details, repräsentativ und trotzdem zielgruppengenau. Wir können so bessere Lösungen für sehr viele Fragestellungen im Kommunikationsalltag anbieten, bei gleichzeitig deutlich geringeren Kosten. Sie werden bald davon lesen.

LEADERSNET: Vielen Dank!

www.observer.at

www.observer.info

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