Aktuelle Studie
Babyboomer spüren Inflation am stärksten – vor allem bei Lebensmitteln

Insgesamt sieht sich ein Drittel der heimischen Bevölkerung sehr stark von der Teuerung betroffen. Wie eine aktuelle Studie zeigt, sparen Ältere eher durch Verzicht als durch Secondhand- oder Vorratskäufe. 

Die Inflation ist hierzulande ein allgegenwärtiges Thema und zwingt viele Konsument:innen dazu, ihr gewohntes Einkaufsverhalten zu überdenken. So spüren mehr als zwei Drittel der Österreicher:innen (67%) die Inflation laut eigenen Angaben "stark" oder "eher stark" – ein weiteres Drittel (33%) sieht sich sogar "sehr stark" betroffen. Dabei steigt die Belastung mit zunehmendem Alter: Während in der Gen Z rund 25 und unter den Millennials 28 Prozent die Inflation "sehr stark" spüren, sind es bei der Generation X bereits 39 und bei den Babyboomern sogar 40 Prozent. Dies geht aus einer repräsentativen Studie hervor, für die marketagent im Auftrag von Shopfully zwischen 27. August und 3. September insgesamt 1.057 Personen ab 14 Jahren in Österreich befragte.

Hier spürt Österreich die Inflation am stärksten

Gefragt nach den konkreten Bereichen, in denen die Befragten die Inflation besonders deutlich wahrnehmen, zeichnet sich zwischen den einzelnen Generationen ein differenziertes Bild. Insgesamt stehen hier zwar Lebensmittel und Getränke im Mittelpunkt der Wahrnehmung – allerdings bei der Gen Z mit 68 Prozent deutlich weniger als bei den Millennials und Babyboomern (85%) sowie der Gen X (88%). 

Im Gegenzug meinten 18 Prozent der Gen Z, stark von den Preissteigerungen im Bereich Möbel und Wohnen betroffen zu sein, während es bei den Millennials 15 Prozent, bei der Gen X elf Prozent und bei den Babyboomern gerade einmal sechs Prozent sind. Ähnlich verhält es sich bei Elektronik (Gen Z: 20% / Millennials: 8 % / Gen X: 2% / Babyboomer: 4%) oder Sportartikel und -ausrüstung (Gen Z: 8% / Millennials: 6% / Gen X: 2% / Babyboomer: 3%).

Im Bereich der Kleidung und Schuhe liegen alle Generationen im zweistelligen Bereich – mit Ausnahme der Gen X: so geben acht Prozent der Gen X an, hier stark betroffen zu sein, im Vergleich zu 16 Prozent der Babyboomer und je 21 Prozent der Gen Z und Millennials

Ältere verzichten eher, sträuben sich aber gegen Secondhand und Vorratskauf

Wenig verwunderlich also, dass die Österreicher:innen sparen wollen – selbst, wenn dies bedeutet, auf bestimmte Produkte verzichten zu müssen. Die Bereitschaft, dies zu tun, scheint mit zunehmendem Alter zu steigen, wie die Studie belegt: So schränken sich etwa Babyboomer bei Süßigkeiten (43%), Kleidung und Schuhen (42%), Schmuck und Accessoires (36%) und Elektroartikeln (35%) ein und tun dies deutlich häufiger als die jüngeren Generationen. Zum Vergleich: bei der Gen Z sind dies 36 Prozent bei Süßigkeiten, je 23 Prozent bei Kleidung und Schuhen sowie Schmuck und Accessoires, und 24 Prozent bei Elektroartikeln. Die einzige Ausnahme bildet hier interessanterweise Obst und Gemüse, wo sich 16 Prozent der Gen Z einschränken, während es bei den Millennials 15 Prozent, bei der Gen X zwölf Prozent und bei den Babyboomern nur acht Prozent sind.

Verzicht© Shopfully

Was hingegen mit dem Alter signifikant abnimmt, ist die Bereitschaft, zu Secondhand-Ware zu greifen. So kaufen 16 Prozent der Gen Z häufig gebrauchte Artikel als Antwort auf die Inflation, während es bei den Millennials 13 Prozent, bei der Gen X zehn Prozent und bei den Babyboomern nur mehr sieben Prozent sind. Aber auch in Sachen Vorratskauf, wo Aktionen Sparpotenzial bieten können, bilden die Babyboomer mit elf Prozent das Schlusslicht vor der Gen X (15%), der Gen Z (17%) und den Millennials (20%). 

Rabattsuche wird zur Routine

Angesichts der zunehmenden Belastung durch die Teuerung greift jedoch mehr als die Hälfte der Befragten (57%) verstärkt zu Rabatten und Sonderangeboten, wobei die Generation X (65%) und Babyboomern (64%) dies deutlich häufiger tun als Millennials (52%) und die Gen Z (46%). Zudem sind insgesamt 75 Prozent "fast immer" oder "oft" sogar schon vor dem Einkauf auf aktiver Rabattsuche.

Rabattsuche© Shopfully

"Die Inflation verändert das Konsumverhalten spürbar – quer durch alle Altersgruppen. Während Ältere klassische Sparmethoden wie Rabatte bevorzugen, vergleichen Jüngere häufiger Preise bevor sie einkaufen gehen. Für den Handel bedeutet das: Flexibilität und zielgruppenorientierte Ansprache werden wichtiger denn je", erklärt Oliver Olschewski, Geschäftsführer von Shopfully für Österreich, Deutschland & CEE.

www.shopfully.com

www.marketagent.com

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV