Mystische Wasserwelten
Eintauchen in die Tiefe: Emilija Škarnulytė im Kunsthaus Graz

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 27.11.2025

Zwischen Wissenschaft und Mythos: eine poetische Reise durch verborgene Wasserwelten. 

Wasser als Ursprung des Lebens, als Archiv der Zeit, als Spiegel unserer planetarischen Krise – die litauische Künstlerin Emilija Škarnulytė verwandelt den Space01 des Kunsthauses Graz in eine immersive Unterwasserwelt, die zum Nachdenken über unsere Beziehung zur Erde einlädt.

Eine Reise durch Raum und Zeit

In ihrer Einzelausstellung Waters call me home (bis 15. Februar 2026) verschmelzen Video, Licht, Klang und Skulptur zu einem vielschichtigen Gesamtkunstwerk. Škarnulytė arbeitet aus der Perspektive einer "zukünftigen Archäologin", die nach anthropogenen Spuren sucht – von militärischen Unterwasseranlagen bis zu den Tiefen des Amazonas.

Besonders eindrucksvoll ist die Videoarbeit Æqualia, in der sich die Künstlerin als Chimäre – halb Delfin, halb Meerjungfrau – durch den Amazonas gleiten lässt. Begleitet von rosa Süßwasserdelfinen folgt sie der Verbindungslinie zwischen dem milchig-weißen Rio Solimões und dem dunklen Rio Negro. Das gefährdete Ökosystem des Amazonas wird so zum Symbol für das fragile Gleichgewicht unseres Planeten.

Emilija Škarnulytė
Emilija Škarnulytė, Æqualia, 2023 (video still) © Courtesy of the artist

Die Künstlerin verbindet Fakten und Mythen. In Hypoxia thematisiert sie die "Todeszonen" der Ostsee und verwebt dabei die Legende der litauischen Meeresgöttin Jūratė mit der realen Umweltkrise. Ihre Skulpturenserie If Water Could Weep (Mermaid Tears) greift die Geschichte der goldenen Tränen auf, die sich in Bernstein verwandelten – ein Material, das noch heute an den Ufern der Ostsee zu finden ist.

Ein immersives Erlebnis

Im charakteristischen "Cosmic Belly" des Kunsthauses erschafft Škarnulytė eine kosmische Unterwasserlandschaft: Ein 20 Meter langer Monolith zeigt eine speziell für Graz konzipierte Video-Collage. Lichtskulpturen tauchen rhythmisch auf, Laser vermessen den Raum. Erstmals werden auch neue Zeichnungen präsentiert, in denen sich die Künstlerin mit Mineralien als autonomer Materie auseinandersetzt.

Waters call me home ist mehr als eine Ausstellung – es ist ein Aufruf, uns wieder als Teil des ökologischen Ganzen zu begreifen. Ob Mensch, Cyborg, Göttin oder Chimäre: Škarnulytė zeigt uns unsere tentakuläre Verbundenheit mit dem Planeten und fordert uns auf, unsere Beziehung zur Welt neu zu denken.

Emilija Škarnulytė: Waters call me home
Kunsthaus Graz, Space01
Bis 15. Februar 2026
www.kunsthausgraz.at

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

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