Harald Mahrer sprach Machtwort
WKÖ halbiert geplante Gehaltserhöhung nach massiver Kritik

| Tobias Seifried 
| 05.11.2025

Mittlerweile scheint auch in der Wirtschaftskammer Österreich angekommen zu sein, dass die massive Erhöhung in Zeiten wie diesen ein falsches Signal war. 

Spät, aber doch rudert die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) nach heftiger öffentlicher Kritik an der geplanten Gehaltserhöhung für ihre rund 5.800 Mitarbeiter:innen zurück. Statt der ursprünglich angekündigten 4,2 Prozent werden die Gehälter jetzt nur um 2,1 Prozent angehoben – also um die Hälfte des ursprünglich vorgesehenen Betrags. Damit liegt das Plus deutlich unter der aktuellen Inflationsrate, die im September und Oktober bei exakt vier Prozent lag.

WKÖ-Präsident Harald Mahrer erklärte am Donnerstag gegenüber dem ORF, dass "was rechnerisch korrekt ist, nicht immer das richtige Signal" sei. Daher habe er persönlich in den automatisierten Anpassungsprozess eingegriffen, der sonst auf einer fixen Berechnungsformel basiert. Diese Formel war noch 2024 von allen Präsidialfraktionen der Kammer bestätigt worden und orientierte sich an den hohen Kollektivvertragsabschlüssen des Vorjahres.

"Notwendiges Zeichen der Verantwortung"

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Betriebe bezeichnete Mahrer die Reduktion als "notwendiges Zeichen der Verantwortung". Die ursprüngliche Erhöhung hatte bei Unternehmerverbänden, Funktionären und in sozialen Medien massive Kritik ausgelöst. Viele sahen darin ein falsches Signal in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Sogar aus der Industriellenvereinigung gab es kritische Stimmen (LEADERSNET berichtete).

Laut WKÖ lag die durchschnittliche Gehaltsanpassung ihrer Beschäftigten seit 2015 bei rund 2,6 Prozent – und damit unter den Steigerungen in der Privatwirtschaft sowie unter den jeweiligen Teuerungsraten.

www.wko.at

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