Vanessa Klinka im Interview

"Interaktion ist das neue Klicken"

LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Klinka, Conversational Ads – was genau sind sie und welche Funktion haben sie?

Klinka: Mit Conversational Ads entwickeln wir Digitalmarketing weiter. Ein entscheidender Punkt bei diesem Format ist das Einbinden der Zielgruppe im digitalen Setting. Wir haben festgestellt, dass Menschen in allen Lebensbereichen gerne miteinbezogen werden. Daher war es für uns klar, dass es eine Werbemöglichkeit braucht, die aktiv involviert und nicht passiv beschallt. Unternehmen wie Lechtal Tourismus oder Liebherr-Hausgeräte setzen bereits auf dieses Werbeformat und zeigen sich schon von den ersten Kampagnen begeistert.

LEADERSNET: Warum haben Conversational Ads eine höhere Engagement-Rate als übliche InArticle-Werbungen?

Klinka: Conversational Ads bieten allein durch ihren spielerischen Charakter und das Frage-Antwort-Format einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu üblichen InArticle-Werbungen. Das aktive Auswählen einer Antwort lädt dazu ein, der Werbung länger Aufmerksamkeit zu schenken. Mit der Messenger-Anmutung hat das Format genau jene Aufmachung, mit der wir vertraut sind. Dadurch ist die Verweildauer bis zu 20 Prozent länger als bei üblichen InArticle-Formaten. Das baut vor allem Markenvertrauen auf. User:innen haben nicht das Gefühl, von der Werbung aufgehalten zu werden, sondern sind bereits ab der ersten Interaktion involviert. Wir sehen Kampagnen, die eine sechs Prozent hohe Engagement-Rate haben – üblich sind bei InArticle-Werbekampagnen nur rund 0,5 bis 1,5 Prozent.

LEADERSNET: Worin liegt der Mehrwert bei dieser Art von Digitalwerbung?

Klinka: Unser Kunde Liebherr-Hausgeräte hat uns beispielsweise rückgemeldet, dass er mit unserer Kampagne ganz neue Einblicke in seine Zielgruppe gewinnen konnte. Neben überzeugenden Ergebnissen und KPIs sind es vor allem Insights wie spezifische Präferenzen, die Unternehmen langfristig interessieren. Das aktive Einbinden der User:innen im Frage-Antwort-Format legt neue Details über die Bedürfnisse und Interessen offen. Die Klicks per Antworten werden prozentuell ausgewertet und unsere Kund:innen wissen dadurch besser, worauf sie bei einer weiteren Online-Kampagne ihren Fokus setzen sollten.

LEADERSNET: Können Sie eine weitere Case Study nennen?

Klinka: Sehr gerne. Beispielsweise haben wir für Lechtal Tourismus eine Conversational-Ads-Kampagne mit der Frage "Was bedeutet für dich der perfekte Winterurlaub?" umgesetzt. Die User:innen konnten zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten auswählen und erhielten daraufhin einen personalisierten Vorschlag, wie sie ihren Winterurlaub im Lechtal gestalten können. Durch die gezielten Interaktionen mit der Werbung stärkten sich die Verbindung und das Vertrauen zur Marke. Mit dieser Kampagne erreichten wir eine Engagement-Rate von mehr als fünf Prozent.

Die User:innen bekommen eine Frage und mehrere Antwortmöglichkeiten ausgespielt und erhalten, basierend auf ihrer Auswahl, Vorschläge für Aktivitäten im Winterurlaub 

LEADERSNET: Für welche Branchen eignen sich Conversational Ads besonders?

Klinka: Nahezu jede Branche kann Conversational Ads für ihr digitales Marketing nutzen. Denn nicht nur die Haushaltsgeräteindustrie oder Tourismusverbände bekommen relevante Insights für zukünftige Werbeformate. Auch die Bereiche Entertainment, Consumer Electronics oder HR können dadurch Erkenntnisse gewinnen, die mit üblicher InArticle-Werbung nicht möglich sind. Aufgrund ihrer schnellen Umsetzung mit einer Vorlaufzeit von rund drei bis fünf Werktagen sehen wir allgemein ein großes Potenzial in diesem Bereich des Digitalmarketings.

LEADERSNET: Was ist Ihr Fazit zu Conversational Ads?

Klinka: Wer heute gezielt und vor allem erfolgreich werben möchte, aber auch gleichzeitig einen Mehrwert für zukünftige Werbemöglichkeiten generieren will, muss sich an neue und innovative Formen der Werbekommunikation gewöhnen und damit arbeiten. Mehr Insights bieten auf lange Sicht bessere Ergebnisse. Mit diesem Wissen bin ich sicher, dass Werbetreibende genau das im Hinterkopf behalten sollten: Innovation – aber mit dem gewissen Touch an Nahbarkeit und Persönlichkeit.

LEADERSNET: Vielen Dank!

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