Fotos aus der DialogArena
currycom lud zur "Paarberatung für PR & Journalismus"

Die Kommunikationsagentur bat 35 Branchenvertreter:innen in die hauseigene DialogArena in der Wiener Innenstadt, mit dem Ziel, Missverständnisse zu benennen, Erwartungen zu erklären und das Vertrauen zu stärken. 

In der heutigen Medienbranche gehen Public Relations (PR) und Journalismus Hand in Hand. Doch, auch wenn beide Disziplinen eng miteinander verbunden sind, sind sie dennoch voneinander getrennt. Sie eint, dass beide die Öffentlichkeit informieren wollen, jedoch versuchen PR-Berater:innen Themen zu platzieren, indem sie Journalist:innen als Vermittler:innen nutzen, während Journalist:innen objektiv über öffentliche Belange berichten. Im Klartext bedeutet das: Eine gute Zusammenarbeit kann für beide Vorteile bringen – auch wenn eine strikte Trennung beider Branchen zur Wahrung des unabhängigen Journalismus unerlässlich ist. 

Um ebendiese Beziehung zwischen PR und Journalismus ging es erst kürzlich bei einer Veranstaltung von currycom. Die Kommunikationsagentur hatte 35 Branchenvertreter:innen in die hauseigene DialogArena geladen, wo sie unter dem Motto "Paarberatung für PR & Journalismus" Missverständnisse benennen, Erwartungen erklären und das Vertrauen ineinander stärken konnten. 

Auf Augenhöhe

Partner des Abends war anlässlich seines 50. Jubiläums der Public Relations Verband Austria (PRVA). "Wir haben tagein, tagaus miteinander zu tun, dennoch bleibt vieles unausgesprochen. Heute wollen wir herausfinden, was die Beziehung zwischen PR und Journalismus trägt – und was sie belastet", so Caroline Bayer, Managing Partner, bei ihrer Begrüßungsrede. 

Barbara Schwarz, currycom Senior Consultant und ehemalige Journalistin, gab den Teilnehmer:innen Einblicke in ihre Beobachtungen zur Beziehung von PR und Redaktion. Dabei ging es um Nähe vs. Distanz, Missverständnisse, Machtverhältnisse sowie um den Rollenwandel und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). Ihr Fazit: Es gibt Redebedarf. 

Geredet wurde schließlich im darauffolgenden Format. In zwei von Christian Krpoun, CEO currycom, moderierten "Paarberatungen" diskutierten Andreas Danzer (Der Standard) mit Angelika Paul (currycom) sowie Claudia Lahnsteiner-Leitner (ORF) mit Stefan Deller (currycom) offen über blinde Flecke und darüber, wie man die Zusammenarbeit präziser, ehrlicher, effizienter und sinnstiftender gestalten kann. 

Geplatzte Knoten

Andreas Danzer nutzte die Chance und monierte Überfrachtung und fehlende Klarheit. Er berichtete davon, dass die Redaktion massenhaft Mailings bekomme, jedoch seien nicht alle relevant und an die passenden Redakteur:innen gerichtet. Angelika Paul hielt mit einem Appell an den Umgangston dagegen: "Wertschätzung heißt auch, auf Anfragen kurz zu antworten. Mehr Rückmeldung und Verständnis – so könnten wir besser zusammenarbeiten." Es kristallisierte sich heraus, dass beide Seiten letztlich dieselbe Sache wollen, nämlich gute Geschichten. Und diese können entstehen, wenn Erwartungen ausgesprochen werden, Exklusivität ein gehaltenes Versprechen bleibt und beide bereit sind, auch einmal die Perspektive zu wechseln. 

Claudia Lahnsteiner-Leitner brachte in ihrer Diskussionsrunde wiederum den Redaktionsfrust an. "Zu viel, zu lang, zu unpräzise – bitte auf den Punkt", forderte sie. Zugleich stand die Frage im Raum, wer Wirklichkeit konstruiert und wie sauber Rollen getrennt bleiben. Stefan Deller fasste seine Erkenntnis kurz und bündig zusammen: "Mehr Skepsis bei dem, was rausgeht – und mehr Mut zum Nein." 

Charlotte Hager (Semiotik & Change-Management, Comrecon) bot abschließend eine analytische Außenperspektive, die Sprache und Bedeutungen in den Mittelpunkt rückte: "PR sucht Wirkung, Journalismus Klarheit. Beide sprechen von Geschichten, aber meinen Unterschiedliches. Die eine will verführen, der andere entlarven. In dieser unterschiedlichen Sprachlogik entsteht Reibung und genau daraus Relevanz."

Resümee "Paarberatung"

Für Christian Krpoun wurde deutlich, es brauche mehr Relevanz in den Themen und mehr Verständnis für die Arbeitslogik des Gegenübers. currycom beabsichtige jedenfalls weiterhin, mit kreativen Dialogformaten die Essenz der Beziehung zwischen PR und Journalismus zu beleuchten – gerade auch vor dem Hintergrund der hohen Standards des Österreichischen PR-Gütezeichens. Volker Moser, Generalsekretär PRVA, ergänzte abschließend: "Wir sollten uns selbst und auch bei unseren Kund:innen stärker hinterfragen, was wirklich eine Geschichte ist."

Einen Eindruck von der Veranstaltung können Sie mittels Galerie gewinnen.

www.currycom.com

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