Interview mit Hermann Plekat
"Print ist kein Gegensatz zu Online, sondern ein Verstärker, der flankierend wirkt"

Hermann Plekat ist Verkaufsleiter im Bereich Printed Communication bei Vendo. Im LEADERSNET-Interview spricht er u. a. über die Veränderungen innerhalb der Branche, verrät, was ihm am meisten Sorge bereitet, aber auch, worin er große Chancen sieht, spricht über den USP von Vendo und gibt einen Ausblick auf die gedruckte Kommunikation der kommenden Jahre. 

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Plekat, bei Vendo sind Sie im Bereich Printed Communication als Verkaufsleitung tätig. Was darf man sich unter dem Begriff "Printed Communication" vorstellen?

Hermann Plekat: Unter "Printed Communication" verstehen wir bei Vendo die gesamte Bandbreite der physischen, gedruckten Kommunikation – also alles, was Unternehmen nutzen, um ihre Botschaften auf Papier zu bringen. Dazu gehören klassische, hochgradig individualisierte Mailings, personalisierte Werbesendungen, Kataloge, POS-Materialien oder hochwertige Printprodukte mit haptischer Wirkung. Im Kern geht es darum, Kommunikation greifbar zu machen und Markenbotschaften durch Qualität, Gestaltung und Individualisierung erlebbar zu transportieren.

LEADERSNET: Welche Rolle spielt dabei der Bereich Mailings & Prints innerhalb der Gesamtstrategie des Unternehmens?

Plekat: Mailings und Printprodukte sind für uns ein zentraler Bestandteil der Kommunikationsstrategie – sowohl für unsere Kund:innen als auch für uns selbst. Sie ergänzen digitale Kanäle optimal, weil sie Vertrauen schaffen und messbare Aufmerksamkeit erzeugen. In der Gesamtstrategie von Vendo sehen wir uns als Brückenbauer zwischen analoger und digitaler Kommunikation. Print ist kein Gegensatz zu Online, sondern ein Verstärker, der flankierend wirkt!

LEADERSNET: Wie lange sind Sie schon im Bereich Direktmailing/Printmaking tätig? Was hat sich seitdem in der Branche verändert?

Plekat: Ich bin mittlerweile seit über 25 Jahren in der Branche tätig. In dieser Zeit hat sich enorm viel verändert – vor allem durch die Digitalisierung und Automatisierung. Früher waren Auflagen groß und einfache Personalisierungen aufwendig.

Heute produzieren wir datengetrieben, hochindividuell und oft in sehr kleinen Auflagen – aber mit maximaler Relevanz für den Empfänger. Auch die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Transparenz haben stark zugenommen, was ich sehr positiv sehe!

LEADERSNET: In Anbetracht der schwierigen Situation der Printbranche: Welche Entwicklungen bereiten Ihnen Sorge?

Plekat: Die steigenden Rohstoff- und Energiekosten sind natürlich eine Herausforderung, ebenso der Fachkräftemangel und die generelle Konsolidierung am Markt.

Zudem beobachten wir, dass viele Unternehmen ihr Kommunikationsbudget stark in den digitalen Bereich verlagern, oft ohne den tatsächlichen Mehrwert von Print zu kennen. Hier sehe ich die Gefahr, dass kurzfristige Kostenerwägungen langfristige Wirkungsmechanismen überlagern. Hinzu kommt, dass Beschaffungsabteilungen mehr und mehr die Emotionale Bindung zu "Gedrucktem" fehlt.

LEADERSNET: Und welche Entwicklungen lassen positiv in die Zukunft blicken?

Plekat: Ich sehe großes Potenzial in der Verbindung von Print und Digital – also beispielsweise in personalisierten, datenbasierten Mailings mit digitaler Response-Option. Auch die gestiegene Wertschätzung für Qualität und Nachhaltigkeit spielt Print in die Karten. Viele Marken entdecken Print gerade wieder als bewussten, hochwertigen Kommunikationskanal – als Gegenpol zur digitalen Reizüberflutung. "Klein und Fein" oder genauer formuliert "Weniger, aber dafür Zielgruppenrelevant"!

LEADERSNET: An welchen Produktinnovationen arbeitet Vendo aktuell?

Plekat: Bei Vendo arbeiten wir stets mit großer Leidenschaft daran, modernste Digitaldrucktechnologien mit der Präzision klassischer Verarbeitungsmaschinen zu vereinen. Unser Ziel ist es, die Stärken beider Welten zu verbinden – die Flexibilität, Schnelligkeit und Personalisierung des Digitaldrucks mit der handwerklichen Perfektion und Wertigkeit traditioneller Weiterverarbeitung. So entstehen Produkte, die nicht nur technisch überzeugen, sondern auch emotional wirken und die Qualität von Print neu definieren.

Ein ebenso wichtiger Bestandteil unserer Innovationsarbeit ist das Thema Nachhaltigkeit. Wir setzen konsequent auf umweltfreundliche Materialien, optimieren unsere Prozesse, um Ressourcen zu schonen und Abfallströme zu minimieren, und investieren in energieeffiziente Produktionslösungen. Für uns bedeutet Innovation nicht nur technologische Weiterentwicklung, sondern auch Verantwortung – gegenüber unseren Kund:innen, unseren Mitarbeitenden und der Umwelt.

LEADERSNET: Wie sieht Ihre Strategie zur Integration von Print und Digital aus? Gibt es Fälle, bei denen Sie auf reine Printlösungen setzen?

Plekat: Unser Ansatz ist grundsätzlich integrativ: Print und Digital sollen bzw. müssen sich gegenseitig ergänzen.

Das kann z. B. ein personalisiertes Mailing sein, das über einen QR-Code auf eine Landingpage führt. In bestimmten Fällen – etwa bei Premiumkunden, hochwertigen Marken oder exklusiven Events – setzen wir aber bewusst auf reine Printlösungen, aber dafür komplex, beispielsweise mit Geo-Mapping personalisiert, um Wertigkeit und Exklusivität zu betonen.

Haptik hat eine Wirkung, die digital nicht zu ersetzen ist.

LEADERSNET: Was würden Sie sagen, ist Vendos Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt?

Plekat: Unser USP liegt in der Verbindung aus technologischer Kompetenz, Kreativität und echter Kundennähe. Wir verstehen uns nicht nur als Produktionsdienstleister, sondern als strategischer Partner. Das heißt, wir beraten unsere Kund:innen ganzheitlich – von der Konzeption bis zur Umsetzung – und können dank moderner Daten- und Drucktechnologie selbst komplexe, personalisierte Kampagnen effizient realisieren.

LEADERSNET: Nachhaltigkeit wird immer wichtiger in sämtlichen Branchen. Wie geht Vendo mit diesem Thema um?

Plekat: Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Wir achten auf zertifizierte Materialien, ressourcenschonende Produktionsprozesse und CO₂-kompensierte Logistik. Darüber hinaus beraten wir unsere Kund:innen aktiv, wie sie ihre Printkommunikation nachhaltiger gestalten können – von der Papierwahl über Farben bis hin zur Recyclingfähigkeit. Gleichzeitig investieren wir kontinuierlich in neue, umweltfreundliche Technologien.

LEADERSNET: Was denken Sie, wie wird sich die gedruckte Kommunikation in den kommenden Jahren verändern – auch mit Blick auf Kund:innen und ihre Anforderungen?

Plekat: Ich glaube, dass Print künftig noch individueller, datengetriebener und erlebnisorientierter wird. Kund:innen erwarten personalisierte, relevante Inhalte – und genau das kann Print heute leisten. Gleichzeitig wird sich der Fokus stärker auf Qualität statt Quantität verschieben. Es wird weniger gedruckt, aber dafür gezielter, hochwertiger und mit klar messbarer Wirkung.

LEADERSNET: Und zu guter Letzt: Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen und wieso?

Plekat: Es gibt viele Projekte, die ich seit Jahren begleiten darf. Davon gibt es wiederum viele, die ich weiterentwickeln durfte und deren Erfolg mir wichtig ist. Ein Projekt, das mir wirklich am Herzen liegt, ist die Entwicklung einer Kampagnenplattform, mit der unsere Kund:innen Printmailings direkt aus ihren CRM-Systemen heraus auslösen können. Für mich zeigt dieses Projekt sehr schön, wie sich Print und digitale Prozesse heute sinnvoll ergänzen – effizient, messbar und trotzdem mit emotionaler Tiefe. Es verbindet meine Leidenschaft für Technologie mit meiner festen Überzeugung, dass gedruckte Kommunikation auch künftig ihre Relevanz behalten wird!

In Hermanns perfekter Welt können wir unseren Kund:innen eine KI bieten, mit der man mittels Sprachsteuerung ein völlig individuelles Mailing konzipieren und zielgruppensegmentiert produzieren können.

© VENDO Kommunikation + Druck GmbHHermann Plekat begleitet außerdem schon lange das Projekt "Wundertüte" © VENDO Kommunikation + Druck GmbH

LEADERSNET: Vielen Dank, Herr Plekat!

www.vendo.at

Ich bin über eine Kurier-Print Ausgabe gestolpert. Was mir - neben dem gewohnt guten Inhalt - aufgefallen ist: Es war keine EINZIGE Anzeige drinnen. Keine. Ich konnte das nicht glauben und habe alles durchgeblättert. Da war keine. Das Mediensterben geht jetzt erst (leider) richtig los.

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