Nach Entzug der Lizenz
Parlamentsrestaurant "Kelsen" erhält Umweltzeichen zurück

| Tobias Seifried 
| 19.10.2025

Die Lizenz war ausgesetzt worden, nachdem aufgedeckt wurde, dass einzelne Produkte nicht den strengen Kriterien des Siegels entsprachen. Nun wurden die notwendigen Korrekturmaßnahmen offenbar erfolgreich umgesetzt.

Nach einer vorübergehenden Suspendierung wurde das Parlamentsrestaurant Kelsen wieder offiziell in die Liste der Träger des Österreichischen Umweltzeichens aufgenommen. Die Lizenz war zuletzt ausgesetzt worden, nachdem eine Recherche vom Falter einzelne Produkte identifiziert hatte, die nicht vollständig den strengen Kriterien des Umweltzeichens entsprachen (LEADERSNET berichtete).

Korrekturmaßnahmen umgesetzt

Wie Geschäftsführer Thomas Hahn erklärt, betrafen die Abweichungen lediglich 1,8 Prozent des gesamten Wareneinsatzes zwischen Jänner und September 2025. Die betroffenen Produkte – darunter vereinzelte Fischsorten und Kalbfleisch – wurden aus dem Sortiment genommen. Gleichzeitig wurden interne Kontrollen verschärft, ein verbindliches Regelwerk für nachhaltigen Einkauf eingeführt und Mitarbeitende in Nachhaltigkeit geschult.

"Unser rasches Handeln und unser klares Bekenntnis zu nachhaltiger Gastronomie wurden nun bestätigt", so Hahn. Die neuerliche Überprüfung durch den Verein für Konsumenteninformation (VKI) führte zur Wiedereintragung des Kelsen in die Liste der lizenzierten Umweltzeichen-Betriebe.

Langfristige Nachhaltigkeitsstrategie

Neben der unmittelbaren Korrektur hat das Kelsen-Team laut eigenen Angaben weitere Schritte zur Sicherstellung der Umweltzeichen-Konformität gesetzt: Workshops zu nachhaltiger Gemeinschaftsverpflegung, Kooperationen mit Beratungsstellen wie dem WWF sowie Kontrollen vor Ort durch das Lebensmittelamt. Ziel sei es, den Anteil an Bioprodukten weiter zu erhöhen und die Nachhaltigkeitsstandards dauerhaft zu verankern. 

Transparenz bei der Herkunft der Lebensmittel

Zudem beteiligt sich das Parlamentsrestaurant an der Initiative "Gut zu wissen – unser Essen, wo's herkommt" der Landwirtschaftskammer Österreich. Damit wird künftig auf den Tellern transparent ausgewiesen, woher die Lebensmittel stammen. Die Kennzeichnung soll Gäste über die Herkunft informieren und ein Signal für Qualität, Tierwohl und nachhaltige Produktion setzen. "Mit diesem Schritt zeigt das Parlament, dass in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung auf nachvollziehbare Herkunft und regionale Wertschöpfung gesetzt wird. Die Gäste können bald auf einen Blick erkennen, woher die Lebensmittel auf ihren Tellern stammen", so Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Imageschaden

Das Restaurant im Parlament war nach Abschluss der fünfjährigen Sanierung des Hohen Hauses eröffnet worden (LEADERSNET berichtete). Ob die rasche Rückkehr des Umweltzeichens den Imageschaden beheben kann, wird sich in den kommenden Wochen anhand der Gästezahlen zeigen. Die Beteiligung an der Initiative "Gut zu wissen – unser Essen, wo's herkommt" ist diesbezüglich sicher kein Nachteil.

www.kelsen.at

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