Fotos & Video "Peter & Paul"
"Es gibt nichts Nachhaltigeres als das Zinshaus"

In der neuen "Peter & Paul"-Sendung verraten Markus Steinböck (Leitung Immobilienankauf, 3SI Immogroup) und Stephan Pasquali (Geschäftsführer Neubau, 3SI Immogroup), wie Wien weiter wachsen kann, ohne zusätzlichen Beton zu gießen. Dabei sprechen sie unter anderem über das enorme Potenzial von Altbauten sowie die Wiederbelebung brachliegender Flächen und erklären, warum Nachhaltigkeit im Wohnbau ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. 

Die neue Folge "Peter & Paul" dreht sich dieses Mal rund um das Thema "Nachhaltiger Wohnbau im städtischen Gebiet". Dazu spricht Paul Leitenmüller (CEO, Opinion Leaders Network) mit seinen beiden Gästen Markus Steinböck (Leitung Immobilienankauf, 3SI Immogroup) und Stephan Pasquali (Geschäftsführer Neubau, 3SI Immogroup). Gedreht wurde die aktuelle Folge in der 3SI Lounge in der Kärntner Straße und somit bei den Gästen, die damit auch zu Gastgebern wurden.

Das Potenzial des Altbaus

Die 3SI Immogroup ist ein Wiener Familienunternehmen in dritter Generation, das mit über 100 Zinshäusern im Bestand, mehr als 200 realisierten Projekten und rund 50 Mitarbeiter:innen zu den führenden Projektentwicklern Wiens zählt. Dabei liegt der Schwerpunkt neben nachhaltigem Neubau vor allem auf der Sanierung historischer Gebäude. "Wir entwickeln in mehreren guten Lagen hochwertigen und nachhaltigen Wohnbau – in vernünftigen Wohngegenden mit ansprechender Architektur. Zugleich sind wir strikt gegen Neuversiegelungen und setzen stattdessen auf Nachverdichtung in Wien. Denn der starke Zuzug, den die Stadt verzeichnet, lässt sich unserer Überzeugung nach durch gezielte Nachverdichtung bewältigen – ohne neue Flächen zu versiegeln", erklärt Stephan Pasquali.

Im Altbau setzt die 3SI Immogroup dabei primär auf Verdichtung durch Dachgeschossausbau und die Nutzung bislang ungenutzter Flächenpotenziale. Denn es gebe nichts Nachhaltigeres als ein Zinshaus, meint Steinböck: "Ein Gebäude, das seit über 100 Jahren steht, ist in seiner Beständigkeit nachhaltiger als jeder Neubau, selbst mit Photovoltaik am Dach." Dabei sei das Zinshaus ein unglaublich langlebiges Produkt, denn die damals verwendeten Materialien, wie etwa die Ziegel, ließen sich mit entsprechendem Aufwand problemlos wieder herrichten und weiterverwenden. Dies sei natürlich mit hohen Kosten verbunden, aber langfristig zahle sich dies aus. Grundsätzlich sei Wohnraumverdichtung also nachhaltig, allerdings dürfe man "nicht glauben, dass sich die Wohnungsnot allein mit Dachbodenausbauten oder Penthäusern lösen lässt – das wird nicht funktionieren", so der Leiter Immobilienankauf.

Neubauten ohne zusätzliche Flächenversiegelung

Dementsprechend seien Neubauten also unumgänglich – allerdings sei es im Sinne der Nachhaltigkeit der falsche Ansatz, zunehmend Flächen zu versiegeln, appelliert Pasquali und kritisiert die Versiegelungspolitik hierzulande stark: "Österreich zählt beim Flächenverbrauch europaweit zu den Spitzenreitern – und Wien macht da keine Ausnahme. In den vergangenen zehn Jahren wurden in der Stadt rund 368 Hektar neu versiegelt – das entspricht über 520 Fußballfeldern."

Um dennoch – zusätzlich zur Nachverdichtung – neuen Wohnraum zu schaffen, lege 3SI den Fokus daher auf sogenannte "Brownfield-Liegenschaften" – also bereits bebaute, versiegelte Grundstücke mit veralteter Nutzung, wie etwa alte Tankstellen, Werkstätten oder Betriebsflächen, erläutert der Neubau-Geschäftsführer: "Genau nach solchen Liegenschaften suchen wir bei 3SI für den Neubau. Wir entwickeln diese Flächen weiter, schaffen neuen Wohnraum und entsiegeln dabei oft sogar wieder einen Teil, um neue Grünflächen zu schaffen."

Wie Nachhaltigkeit das Wohnen der Zukunft prägt

Dabei komme Nachhaltigkeit im Wohnbau nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch dem Wert einer Immobilie, denn: "Nachhaltiger Wohnbau ist mittlerweile selbstverständlich – zumindest im freifinanzierten Eigentumswohnbau", erklärt Steinböck. "Heute findet man keine Käufer:innen mehr, denen man sagen kann: 'Da ist eine 20 Jahre alte Therme drinnen, den Rest machen Sie selbst.' Diese Zeiten sind vorbei. Wer heute nicht nachhaltig, modern und intelligent baut, wird schlicht keine Käufer:innen mehr finden", ist der Experte überzeugt.

Grund dafür sei das zunehmend steigende Umweltbewusstsein der Käufer:innen sowie sich wandelnde Ansprüche, meint Pasquali. Zwar glaube er mit Blick in die Zukunft, dass künftig im Grunde weiterhin alle so wohnen wollen würden wie bisher – "in angenehmem, funktionalem Wohnraum". Was sich jedoch verändern werde, seien die zunehmenden Einflüsse der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit: "Gas wird verschwinden, immer mehr Gebäude werden ihren eigenen Strom erzeugen – teils besteht ja schon heute die Verpflichtung, Photovoltaikanlagen zu errichten. Und auch großvolumiger Wohnbau wird zunehmen, weil er effizient und nachhaltig ist." Darüber hinaus hoffe der Experte, dass künftig vermehrt auf Holz-, Lehm- oder Hybridbauweisen gesetzt werde. Dahingehend richtet Pasquali abschließend einen klaren Appell an den Gesetzgeber: "Macht es einfacher, streicht unnötige Vorschriften – damit nachhaltiges Bauen wirklich möglich wird."

Was Markus Steinböck und Stephan Pasquali zum Thema "Nachhaltiger Wohnbau im städtischen Gebiet" noch sagen, sehen Sie in unserem Video und hören Sie in unserem Podcast.

 

Alle Peter & Paul-Folgen zum Nachschauen finden Sie hier.

Fotos vom Dreh sehen Sie in der Galerie.

www.3si.at

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