Fotos des Events vom Verband für gemeinnütziges Stiften
Gerda und Martin Essl als Stifterin und Stifter des Jahres ausgezeichnet

Der "Verband für gemeinnütziges Stiften" vergab am "Europäischen Tag der Stiftungen", dem 1. Oktober 2025, den Preis für außerordentliche Verdienste um die Philanthropie in Österreich. 

Am 1. Oktober 2025 war der sogenannte "Europäische Tag der Stiftungen", der jedes Jahr die gesellschaftlichen Leistungen gemeinnütziger Organisationen ins Rampenlicht rückt. Den Ehrentag zum Anlass lud der "Verband für gemeinnütziges Stiften" (VgS) bereits zum achten Mal zu einer hochkarätig besetzten Konferenz in Wien. Der Einladung gefolgt waren 150 Personen aus dem In- und Ausland. 

Stifter:in des Jahres 

Teil der Veranstaltung war die Verleihung der Stiftungsawards 2025. Seit 2018 wird dieser vom "Verband für gemeinnütziges Stiften" für außerordentliche Verdienste im österreichischen Philanthropie-Sektor vergeben. Zu den bisherigen Preisträger:innen zählen etwa Mariella Schurz (B&C Privatstiftung) und Norbert Zimmermann (Berndorf Privatstiftung), Patricia Kahane (Kahane Stiftung), Therese Niss (MINTality Stiftung) sowie Gabriele und Gerhard Ströck (WE&ME Stiftung). Mit heuer wird die Liste durch Gerda und Martin Essl ergänzt, denn sie wurden vom VgS zur Stifterin und Stifter des Jahres ernannt. "Mit großem persönlichem Engagement setzen sich Martin und Gerda Essl seit Jahrzehnten dafür ein, Menschen mit Behinderungen zu stärken, Barrieren abzubauen und nachhaltige soziale Innovationen zu fördern", erklärt Laudator Andreas Onea, Para-Schwimmer & Fernsehmoderator. "Herzstück der gemeinnützigen Privatstiftung ist das international anerkannte Zero Project, das weltweit vorbildliche Lösungen für Inklusion und Teilhabe sichtbar macht und nach Österreich bringt."

Gegründet wurde die Essl Foundation im Jahr 2007. Mit der Unterstützung eines weltweiten Expert:innen-Netzwerks habe die Plattform "Zero Project" seitdem bereits mehr als 1.500 skalierbare Innovationen aus 150 Ländern für Inklusion und Barrierefreiheit identifiziert und evaluiert. Ziel sei es, durch wirkungsvolle Lösungen die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention voranzutreiben. Der "Zero Project Award" holt zudem jedes Jahr erneut die wegweisenden Innovationen aus aller Welt im Rahmen der Zero Project Conferences in der Uno-City Wien vor den Vorhang. Obendrein gibt es aufgrund von strategischen Partnerschaften seit einigen Jahren regionale Zero-Projekt-Aktivitäten in Chile, Singapur und Indien sowie Initiativen mit Fokus auf neueste Technologie, Künstliche Intelligenz, inklusive Kunst und barrierefreie Gesundheitsversorgung. Hierzulande engagiert sich die Plattform durch bundesweite Unternehmensdialoge, jährliche Parlamentsveranstaltungen und den ALC-Inklusionspreis. 

"Das Zero Project zeigt das unglaubliche Potenzial von Innovationen weltweit und beweist, wie viel Kreativität und Engagement Menschen in eine inklusivere Welt einbringen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie diese globale Gemeinschaft aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammenarbeitet, um Lösungen zu entwickeln, die Inklusion und Teilhabe für alle ermöglichen", sind sich Gerda und Martin Essl einig, die angeben, dass diese Arbeit ihre Familie und sie selbst mit großer Freude erfülle. "Wir sind sehr dankbar für diese Auszeichnung, die uns motiviert, gemeinsam mit unserem großartigen Zero Project Team und der Stärke dieses weltweiten Netzwerks unser Bestes zu geben und eine Welt ohne Barrieren Wirklichkeit werden zu lassen", so die beiden Preistragenden. 

Stiftung des Jahres 2025

Neben dem Preis für Gerda und Martin Essls Engagement wurde auch jener für die Stiftung des Jahres überreicht. Der Award ging heuer an "Blühendes Österreich". Seit der Gründung im Jahr 2015 durch die Billa AG und BirdLife Österreich verfolgt die gemeinnützige Organisation ein klares Ziel, nämlich den echten, nachweisbaren Naturschutz in Österreich voranzutreiben (LEADERSNET berichtete). In den vergangenen Jahren entwickelte sich daraus eine der bedeutendsten Naturschutzstiftungen des Landes, mit über 300 Projektpartner:innen aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Zivilgesellschaft, die bisher mit rund 9,5 Millionen Euro Fördervolumen unterstützt wurden. So wurden etwa über 1.300 Hektar naturschutzfachlich wertvoller Flächen renaturiert oder verbessert – darunter Moore, Auwälder, Flüsse, Trockenrasen und Streuobstwiesen. Obendrein verantwortet die Stiftung Projekte zu Biodiversitätsforschung, Naturbildung und Citizen Science, wie die App "Schmetterlinge Österreich", bei der über 27.000 Freiwillige bereits 1,1 Millionen Beobachtungen gemeldet hätten. 

"Blühendes Österreich gilt heute als Beispiel für wirkungsorientiertes, nachhaltiges Stiften in Österreich. Die Stiftung zeigt, wie privatwirtschaftliches Engagement und zivilgesellschaftliche Kooperationen gemeinsam unverzichtbare Beiträge zur österreichischen und europäischen Biodiversität leisten können", begründet Günther Lutschinger, Geschäftsführender Vorstand des "Verbandes für gemeinnütziges Stiften", die Preisvergabe an "Blühendes Österreich". 

Billa AG und "Blühendes Österreich" Vorstand, Robert Nagele, fügt hinzu: "Die Auszeichnung zur Stiftung des Jahres ist eine große Ehre und Bestätigung unseres Weges. Seit nunmehr zehn Jahren verfolgen wir mit unserer Billa Stiftung 'Blühendes Österreich' das Ziel, einen tatsächlichen und nachweisbaren Beitrag zum Naturschutz in Österreich zu leisten. Diese Auszeichnung zeigt, dass unser gemeinsames Engagement mit unserer Partnerin BirdLife Österreich Früchte trägt."

Bedeutung von gemeinnützigen Stiftungen

In Österreich investieren Stiftungen pro Jahr zwischen 120 und 130 Millionen Euro in sozial engagierte Projekte und steuern somit rund elf Prozent des gesamten Spendenaufkommens zur Finanzierung von Anliegen des Gemeinwohls bei. Insbesondere unter den Stiftungsneugründungen sei Bildung ein zentrales Thema. So verfolge rund die Hälfte aller Neugründungen der vergangenen zehn Jahre Bildungs- und Forschungsprojekte. Generell würde sich insgesamt ein positiver Trend abzeichnen, denn im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits doppelt so viele gemeinnützige Stiftungen neu gegründet wie in den Jahren davor insgesamt. 

LEADERSNET besuchte die Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie in der Galerie gewinnen.

www.stiften.at

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