Konkurs beantragt
Großes Hightech-Unternehmen schlittert in Millionenpleite

| Tobias Seifried 
| 01.10.2025

Die Firma entwickelt und erzeugt Komponenten sowie Systeme für Motoren und Antriebe. Zudem erbringt sie Engineering-Dienstleistungen im Bereich Automotive, Luft- und Raumfahrttechnik. Vom Konkurs sind mehr als 210 Gläubiger:innen betroffen.

Auf ihrer Homepage preist sich die Tectos GmbH wie folgt an: "Innovation beginnt mit Verstehen. Mit unserer umfassenden Expertise in Simulation, Messung und Produktion setzen wir Ihre Antriebsstrang-Vision in die Realität um – von wesentlichen Komponenten wie Wellen und Torsionsdämpfern bis hin zu maßgeschneiderten Systemen und vollständig integrierten Prüfständen. Für Leistung konstruiert. Für Fortschritt gestaltet." Doch damit dürfte es nun vorbei sein. Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Mittwoch mitteilten, hat das Hightech-Unternehmen ein Konkursverfahren am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz beantragt.

Schulden und Ursache

Tectos mit Sitz in der steirischen Landeshauptstadt wurde 2010 gegründet und erzeugt Komponenten sowie Systeme für Motoren und Antriebe. Zudem erbringt sie Engineering-Dienstleistungen im Bereich Automotive, Luft- und Raumfahrttechnik sowie Landwirtschaft. Laut dem Kreditschutzverband belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 22,3 Millionen Euro. Diesen stehen Aktiva in Höhe von rund 6,8 Millionen Euro gegenüber. Von der Pleite sind 50 Dienstnehmer:innen und 213 Gläubiger:innen betroffen. Die Insolvenzursachen müssen dem KSV1870 zufolge vom zu bestellenden Insolvenzverwalter im Laufe des Verfahrens geprüft werden. 

Laut dem AKV hat sich das Unternehmen in der Vergangenheit zu einem wesentlichen Teil über die Mehrheitsgesellschafterin AVV Investment GmbH finanziert. Eine positive Fortbestehensprognose lasse sich ohne eine weitere Neufinanzierung nicht mehr darstellen, entsprechende Verhandlungen mit der Mehrheitsgesellschafterin seien aber letztlich gescheitert. Auch Gespräche mit potenziellen externen Investor:innen hätten bislang kein Ergebnis gebracht.

Verwertung statt Sanierung

Eine Sanierung ist den Gläubigerschützer:innen zufolge nicht angestrebt, vielmehr solle eine Unternehmensverwertung erfolgen.

www.ksv.at

www.akv.at

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