Über 100 Millionen Euro wert
Soravia-Brüder wollen ihre Dorotheum-Anteile verkaufen

| Redaktion 
| 14.09.2025

Die beiden Wiener Immobilienunternehmer planen den Ausstieg aus dem traditionsreichen Auktionshaus. Grund dürfte sein, dass die Immokrise das Familienunternehmen zuletzt stark belastet hat. Der Verkauf könnte einen dreistelligen Millionenbetrag in die Kassen spülen.

Die Immobilienkrise der letzten Jahre hat schon einige prominente heimische Unternehmen und Unternehmer:innen vor große Herausforderungen gestellt, oder diese sogar zu Fall gebracht - allen voran Signa-Gründer René Benko, gegen den es mittlerweile eine Zweite Anklage gibt (LEADERSENET berichtete). Gegen Lukas Neugebauer wird im Zuge der LNR-Insolvenz ebenfalls ermittelt (LEADERSENET berichtete). Für beide gilt die Unschuldsvermutung.

Zuletzt musste auch Klemens Hallmann Privatinsolvenz anmelden (LEADERSENET berichtete). Und nun scheint sich die finanzielle Situation auch in der Soravia-Gruppe zuzuspitzen. Die Immobilienkrise hatte das Familienunternehmen zuletzt stark belastet. Neben hohen Liquiditätsbedarfen musste auch die deutsche Tochter SC Finance Four Insolvenz anmelden. Mit dem Verkauf von Beteiligungen versucht man nun, die finanzielle Lage zu stabilisieren.

Wert in Millionenhöhe – Mitgesellschafter als Käufer?

Wie der trend berichtet, planen Erwin und Hanno Soravia den Ausstieg aus dem Dorotheum. Laut dem Bericht des Wirtschaftsmagazins wollen die Brüder ihre knapp 30-Prozent-Beteiligung veräußern. Das traditionsreiche Auktionshaus befindet sich mehrheitlich im Eigentum privater Investor:innen, darunter die Verlegerfamilie Dichand. Der Gesamtwert des Unternehmens wird derzeit auf 350 bis 400 Millionen Euro geschätzt. Für den Soravia-Anteil steht demnach ein Verkaufspreis von deutlich über 100 Millionen Euro im Raum.

Besonderes Interesse zeige demnach Michael Tojner, der bereits knapp 15 Prozent an dem Unternehmen hält. Insidern zufolge wollen der Investor und andere Mitgesellschafter die frei werdenden Anteile übernehmen. Noch sei aber offen, ob der Deal zustande kommt – die Brüder Soravia verweisen auf weitere Interessent:innen. Eine offizielle Bestätigung gab es vom Dorotheum dem trend zufolge bislang nicht.

Auktionshaus im Höhenflug

Während die Soravias den Rückzug vorbereiten, läuft es für das Dorotheum operativ gut. 2024 erzielte das Haus einen Auktionsumsatz von 220 Millionen Euro, um 20 Millionen mehr als im Vorjahr. Auch das erste Halbjahr 2025 brachte mit über 100 Millionen Euro Versteigerungserlösen bereits ein besseres Ergebnis als im Vergleichszeitraum 2024.

Ein wesentlicher Treiber ist offenbar die italienische Pfandleihe-Gruppe Affide, die 2018 auf Initiative von Tojner übernommen wurde. Sie trage maßgeblich dazu bei, dass der Jahresumsatz der gesamten Dorotheum-Gruppe mittlerweile rund 400 Millionen Euro erreichen dürfte, heißt es.

Finanzsorgen der Soravia-Gruppe

Parallel zu den Verkaufsplänen beim Dorotheum verhandeln die Soravias dem Magazin zufolge auch über einen Teilverkauf innerhalb ihrer Unternehmensgruppe. Laut trend laufen Gespräche mit der Invest AG, einer Tochter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, über einen Einstieg bei der Hausverwaltungsgruppe Adomo der Soravia Group.

www.soravia.at

www.dorotheum.com

www.trend.at

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