Walter Ruck im Video-Interview
"Die Zugehörigkeit zu einem großen Wirtschaftsraum ist immer besser, als alleine zu kämpfen"

WK Wien Präsident Walter Ruck erläutert im LEADERSNET-Interview, wie man Europa und Österreich wieder nach vorne bringen kann und warum Kooperation zwischen Bundesländern und Wirtschaftsstandorten entscheidend ist. Zudem spricht er über die Bedeutung von Respekt und Optimismus in der Zukunftsgestaltung.

Im Rahmen des European Forum Alpbach 2025, über das LEADERSNET umfassend berichtete, sprach Opinion Leaders Network CEO Paul Leitenmüller mit mehreren hochrangigen Entscheider:innen. Die jeweiligen Video-Interviews sehen und lesen Sie in den nächsten beiden Wochen in den Daily Business News.

Den Anfang macht Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, der über die Rolle Österreichs in Europa, wirtschaftliche Chancen und die Bedeutung von Respekt und Optimismus in der Zukunftsgestaltung spricht. Im Interview erläutert er zudem, wie man Europa wieder "aufladen" kann, warum Kooperation zwischen Bundesländern und Wirtschaftsstandorten entscheidend ist und warum das beliebte Format "Wien trifft Tirol", das vom aktuellen Mobilitätsminister Peter Hanke in seiner damaligen Funktion als Wiener Stadtrat ins Leben gerufen wurde, nach einer Pause in diesem Jahr wieder "reaktiviert" wurde.

Walter Ruck im Interview

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Ruck, die Wirtschaftskammer Wien feierte beim Forum Alpbach 2025 ein Revival und lud heuer wieder auf die Alm zu "Wien trifft Tirol". Warum das Comeback dieser Veranstaltung?

Walter Ruck: Die von Peter Hanke eingführte Veranstaltung hat immer hervorragend funktioniert und sich über die Jahre bewährt, denn Wien und Tirol teilen weit mehr Gemeinsamkeiten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Betrachtet man etwa Exportzahlen, den Dienstleistungsexport oder die Entwicklung der Wirtschaftsstandorte, wird deutlich, wie eng die beiden Regionen verbunden sind. Wir möchten diese erfolgreiche Tradition fortführen und damit die Kooperation stärken.

LEADERSNET:  Die beiden Bundesländer verbindet auch Infrastruktur und große Aufgaben, die man gemeinsam zu bewältigen hat. Beim heurigen EFA lautet das Motto "Recharge Europe". Was müssen wir denn aus Ihrer Sicht machen, um Europa wieder "aufzuladen" und den Wohlstand der Zukunft zu sichern?

Ruck: Europa ist bereits gut "aufgeladen"; entscheidend ist, diese Stärke klar und verständlich zu kommunizieren. Die Vorteile der EU müssen den Menschen deutlich gemacht werden. Ein Beispiel: Während wir in Europa auf Exporte in die USA 15 Prozent Zölle zahlen, muss die Schweiz, ein Nicht-EU-Mitglied, 39 Prozent verkraften. Das verdeutlicht: Die Zugehörigkeit zu einem großen Wirtschaftsraum bietet klare Vorteile gegenüber der isolierten Position einer kleinen Volkswirtschaft. Verbesserungen sind immer möglich, doch der Nutzen der EU ist unbestreitbar.

LEADERSNET: Abschließend noch eine philosophische Frage: Dürfen wir uns auf die Zukunft freuen oder müssen wir ihr mit großem Respekt begegnen, angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten?

Ruck: Ich sage, dass ich mich mit Respekt freue. Die Zukunft birgt Ungewissheit, aber gerade darin liegt ihr Reiz. Unser Wirtschaftsstandort ist sehr resilient, und ich bin überzeugt, dass wir die kommenden Herausforderungen meistern und zu unserem Vorteil nutzen werden. Respekt bedeutet vor allem Achtung vor den Mitmenschen, besonders gegenüber abweichenden Meinungen. In politischen Diskussionen wird dies oft vernachlässigt, da mehr über Personen als über Inhalte gesprochen wird. Respekt ist essenziell – er darf jedoch niemals mit Furcht verwechselt werden.

Was Walter Ruck im Gespräch mit Paul Leitenmüller noch gesagt hat, sehen Sie im LEADERSNET.tv-Video.

Fotos von "Wien trifft Tirol" beim EFA 2025 sehen Sie in der Galerie.

www.wko.at/wien

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