Datenschutz-Prozess gegen Meta
Österreichische Firma finanziert bisher größte Verbandsklage im deutschsprachigen Raum

| Tobias Seifried 
| 11.09.2025

Meta steht wegen illegaler Überwachung seiner Nutzer:innen am Pranger. Im Verfahren, das ein Präzedenzfall für ganz Europa ist, steht das Geschäftsmodell von Facebook und Instagram auf dem Prüfstand. Der Streitwert könnte bei 25 Milliarden Euro liegen.

Der österreichische Prozessfinanzierer Padronus unterstützt zusammen mit dem Verbraucherschutzverein (VSV) sowie Kanzleien in Deutschland und Österreich eine Verbandsklage gegen Meta Platforms Ireland. Im Zentrum steht der Vorwurf, Meta überwache Nutzer:innen weit über die eigenen Plattformen hinaus – ein Geschäftsmodell, das nach Ansicht der Kläger:innen gegen europäisches Datenschutzrecht verstoße. Padronus fungiert als Finanzierer der Verbandsklage.

Überwachung über Drittseiten

Kritisiert werden vor allem Tools wie Meta-Pixel oder Conversions API, die auf zahlreichen Dritt-Webseiten eingebettet sind – von Online-Apotheken bis zu Datingportalen. Dadurch erfahre Meta auch außerhalb von Facebook und Instagram, welche Seiten Menschen besuchen, wonach sie suchen oder was sie kaufen. "Die Überwachung ist schlimmer, als George Orwell in 1984 beschrieben hat", sagt Padronus-Geschäftsführer Richard Eibl.

Präzedenzfall mit Milliardenpotenzial

Bereits über 700 deutsche Landgerichte hätten in Individualverfahren eine unrechtmäßige Datenerhebung bestätigt. Verbraucher:innen seien teils bis zu 5.000 Euro Schadenersatz zugesprochen worden. Schließen sich nur zehn Prozent der bis zu 50 Millionen Betroffenen in Deutschland an, läge der Streitwert demnach bei rund 25 Milliarden Euro.

Signalwirkung für Europa

Der Prozess gilt den Angaben zufolge als größte Verbandsklage im deutschsprachigen Raum und könnte das Geschäftsmodell von Meta grundsätzlich infrage stellen. "Wenn wir gewinnen, muss Meta die unerlaubte Spionage einstellen", so Eibl. Auch geopolitische Spannungen werden erwartet: US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt mit Zöllen auf EU-Strafen gegen US-Konzerne gedroht.

Mitmachen ohne Kostenrisiko

Österreichische und deutsche Verbraucher:innen können sich der Klage kostenlos über meta-klage.at bzw. meta-klage.de anschließen. Das Kostenrisiko trägt Padronus, nur im Erfolgsfall falle dem Prozessfinanzierer zufolge eine Erfolgsprovision an.

www.padronus.at

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