Die Österreicher:innen konsumieren jährlich etwa 86,6 Kilogramm Fleisch pro Kopf. Zwar ist der Fleischkonsum in den vergangenen Jahren eher rückläufig (LEADERSNET berichtete), liegt aber dennoch über den empfohlenen Mengen. Zu den beliebtesten Fleischwaren zählen Würstel. Die Liebe zur Wurst geht dabei so weit, dass Würstelstände 2024 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden (LEADERSNET berichtete).
Die Geschichte der Würstelstände reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit boten ambulante Händler in den Straßen Wiens ihre Fleischwaren an. Mit der Erfindung der Frankfurter im Jahr 1805 konnte schließlich auch diese Spezialität vom "Würstelmann" erworben werden. Das klassische Speisenangebot der Würstelstände heute umfasst Burenwurst, Debreziner, Waldviertler, Käsekrainer, Bratwurst, Frankfurter und Leberkäse. Zwei dieser Würstel erlangten erst kürzlich neue Aufmerksamkeit. Grund dafür war das neue Taste-Atlas-Ranking, das die 100 besten Kochwürste listete.
Die Top-10 der besten Kochwürste
Auf dem ersten Platz schaffte es die italienische Spezialität Salsicca. Dabei handelt es sich um eine grobkörnige Rohwurst, die in der Struktur oft einer groben deutschen Bratwurst gleicht. Je nach Region wird die Salsicca aus verschiedenen Fleischsorten hergestellt und entsprechend mit Kräutern, Gewürzen und Aromen angereichert. Die verbreitetste Art besteht aus Schweinefleisch.
Der zweite Platz geht wiederum an die spanische Chistorra. Sie wird aus frischem Schweinehackfleisch oder aus einer Mischung aus Schweine- und Rinderfaschierten hergestellt und mit Fett, Knoblauch, Salz, Paprika sowie aromatischen Kräutern wie Petersilie ergänzt. Ihre charakteristische rote Farbe verdankt sie dem Zusatz von Paprika, und ihr Fettanteil liegt bei etwa 70 bis 80 Prozent.
Die südafrikanische Boerewors belegt den dritten Platz. Sie ist eine zu einer großen Schnecke aufgerollte Grill- beziehungsweise Bratwurst und besteht aus feinem faschierten Rind-, Schweine- und Wildfleisch. Zudem wird sie kräftig gewürzt – unter anderem mit Thymian, Koriander und Muskatnuss.
Der vierte Platz geht nach Portugal mit der Alheira de Mirandela. Dabei handelt es sich um eine portugiesische Wurstspezialität aus der Region Mirandela, die aus verschiedenen Fleischsorten – darunter oftmals Schwein, Kalb, Ente, Huhn, Wachtel oder Kaninchen – und Brot hergestellt wird. Knoblauch, Paprika, Wein und Salz runden die Spezialität ab.
Auch der fünfte Platz geht nach Portugal. Dieses Mal für die Alheira de Vinhais, die aus der Region Trás-os-Montes stammt. Hergestellt wird sie aus Fleisch, Brot, Olivenöl, Knoblauch, Paprika und Salz. Wobei traditionell das Fleisch vom Bisaro-Schwein oder vom Huhn kommt.
Auf dem sechsten Platz findet sich die spanische Chorizo. Die würzige, feste, grobkörnige Rohwurst aus Schweinefleisch und Speck wird mit Paprika und Knoblauch gewürzt – wodurch sich auch ihre rote Farbe erklären lässt.
Platz sieben geht wiederum an die türkische Sucuk, eine kräftig gewürzte Rohwurst aus Rind- oder Kalbsfleisch und Lammfleisch. Gewürzt wird die Spezialität mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer, Piment, Kreuzkümmel, Knoblauch und weiteren Zutaten. Bei der industriellen Fertigung findet auch Glutamat den Weg in die Wurst.
Den achten Platz konnte sich ein deutscher Vertreter sichern, die Nürnberger Bratwürste. Sie besteht hauptsächlich aus grob entfettetem Schweinefleisch, das mit Salz, Pfeffer und Majoran gewürzt wurde. Je nach Metzger:in können auch Piment, Macisblüte oder Zitronenschale in der Wurst verarbeitet sein.
Auf den neunten Platz schaffte es die Merguez, eine scharf gewürzte Bratwurst aus der maghrebinischen Küche. Ursprünglich bestand die Wurst aus Lammfleisch. Doch mittlerweile besteht sie meist aus durchwachsenem Lamm- und Rindfleisch. Dabei wird die Spezialität gewürzt mit Kreuzkümmel, Paprika, Knoblauch, Harissa und Pfeffer.
Als Letztes einen Platz unter den Top-10 erlangte die Chorizo a la parilla aus Argentinien. Die Rohwurst wird entweder aus Schwein, Rind oder einer Mischung aus beidem hergestellt und mit Paprika, Pfeffer, Oregano sowie Knoblauch gewürzt.
Und was ist mit Österreich?
Wer wissen will, welche Plätze Österreich im Ranking belegte, muss die Liste zunächst etwas absuchen, wird dann aber schließlich auf Platz 32 und 67 fündig. Platz 32 belegt dabei die Käsekrainer, während Rang 67 an die klassischen Frankfurter Würstchen geht – zwei absolute Klassiker der heimischen Würstelstände.
Die Käsekrainer, vulgär auch Eitrige genannt, ist eine leicht geräucherte Brühwurst mit grobem Brät aus Schweinefleisch und einem Anteil von zehn bis 20 Prozent Käse, der in kleinen Würfeln in der Wurst eingearbeitet wurde. Sie sind eine Variante der Krainer Wurst und wurden Ende der 1960er-Jahre in Oberösterreich erfunden.
Bei den Frankfurter Würstchen handelt es sich wiederum um eine dünne Brühwurst aus reinem Schweinefleisch im Saitling. Ihr Aroma erhält die Spezialität durch das spezielle Räucherverfahren bei niedrigen Temperaturen. In Deutschland und der Schweiz sind sie als Wiener bzw. Wienerli bekannt.
Das gesamte Ranking finden Sie hier.
www.tasteatlas.com
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