Chance für Händler
Tech-Unternehmen erklärt, wie aus digitalen Kunden Ladenbesucher werden

| Janet Teplik 
| 07.08.2025

Im Zeitalter der Digitalisierung ist das Smartphone ein täglicher Begleiter – auch im Urlaub, in dem, so eine aktuelle Studie, Österreicher:innen spendabler sind. Gerade in diesem Zeitraum sei die Nähe zum Gerät eine Chance für Händler:innen. 

In Österreich besitzen fast 90 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren ein Smartphone – das entspricht etwa 7,1 Millionen Menschen. Wie eine Erhebung von Deloitte aus dem Jahr 2024 unter 500 Smartphone-Nutzer:innen zeigte, greifen diese pro Tag etwa 36-mal zum digitalen Gerät. Genutzt wird das Handy eigentlich für alles – Planung des Urlaubs, Restaurantsuche oder auch zum Online-Shopping. Doch gerade Letzteres lässt viele stationäre Händler:innen aufstöhnen, denn schon seit Längerem gilt das Online-Geschäft als härtester Konkurrent des auf Ladenbesuche angewiesenen Handels.

Jedoch muss der Wettbewerb nicht sein – findet zumindest die Plattform Shopfully, die Millionen von Käufer:innen mit lokalen Geschäften in ihrer Nähe verbindet. Laut ihnen seien Kaufentscheidungen digital vernetzt, aber mit klarer Tendenz zum Einkauf vor Ort. Daraus ergebe sich auch Chancen für Händler:innen – insbesondere in der Urlaubszeit. Denn für die Verkäufer:innen bedeute es, dass die Aufmerksamkeit online gewonnen, aber gezielt in den stationären Besuch überführt werden müsse. Entscheidend seien kontextbezogene Botschaften, geolokalisierte Angebote und digitale Informationen in Echtzeit. 

Urlauber:innen greifen freiwillig tiefer in den Geldbeutel

Laut einer aktuellen Studie von Shopfully zeige sich, dass in der Urlaubszeit viele Österreicher:innen eine eher freizügigere Haltung gegenüber Ausgaben einnehmen. Demnach hätten 48 Prozent der Befragten angegeben, beim Restaurantbesuch weniger auf den Preis zu achten. Weitere 37 Prozent würden dies auch bei der Unterkunft machen. Während 30 Prozent großzügiger beim Lebensmitteleinkauf und alkoholfreien Getränken seien. Nur sieben Prozent würden laut Erhebung dabei all ihre Einkäufe im Urlaub ausschließlich online tätigen. Für Shopfully ein deutliches Signal für die Relevanz des stationären Handels.

In ebendiesen impulsiveren, digitalen und Omnichannel-orientierten Verhalten sieht das Tech-Unternehmen Chancen für Supermärkte, Modemarken und Elektronikhändler:innen. Diese müssten jedoch ihre Strategie anpassen, um den digitalen Moment mit dem physischen Besuch zu verbinden, heißt es. "Während der Ferien sind Verbraucher:innen verfügbarer und leichter zu beeinflussen. Sie suchen nach Bequemlichkeit, Nähe und Erlebnissen, aber wenn sie nicht schnell finden, was sie wollen, wechseln sie zu anderen Optionen. Deshalb wird die Integration des digitalen Kanals mit dem physischen Erlebnis wichtiger denn je", so Oliver Olschewski, Geschäftsführer von Shopfully für Österreich, Deutschland & CEE.

Zum richtigen Zeitpunkt das richtige Angebot bieten

Natürlich brauchen Urlauber:innen auch Lebensmittel. 90 Prozent der Österreicher:innen würden in diesem Zeitraum einen Supermarkt aufsuchen. Wichtige Instrumente in diesem Zusammenhang, um Besucher:innen in touristische Gebiete zu locken, sind laut Shopfully hyperlokale Kampagnen und dynamische digitale Kataloge. So könne eine Suche z. B. nach Grillprodukten oder Bier "in meiner Nähe" zu einem Ladenbesuch führen, wenn der:die Einzelhändler:in zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort mit dem richtigen Angebot reagiere.

In der Modebranche würden Sommerschlussverkäufe, Impulskäufe und Garderobenwechsel für einen erhöhten Kundenverkehr sorgen. Shopfully merkt hier jedoch an, dass der Prozess schon früher beginne, und zwar mit der Online-Recherche, den Preisvergleichen und den Inhalten. "Konsument:innen suchen online nach Inspiration, möchten aber wissen, welches Geschäft dieses Produkt führt, zu welchem Preis und zu welchen Öffnungszeiten. Wenn diese Informationen klar verfügbar sind, erfolgt der Gang zum Geschäft ganz natürlich", zeigt sich Olschewski überzeugt. 

Mit Blick auf den Technologiesektor bringt Shopfully an, dass dieser gerade im Sommer eine Welle spezifischer Suchanfragen erlebe – darunter Klimaanlagen, Ventilatoren, Outdoor-Geräte, Kameras oder auch Reise-Gadgets. Trotz eines möglicherweise reflektierten Einkaufes würden Konsument:innen besonders gut auf Werbeaktionen, Preisvergleiche und Garantien für sofortige Verfügbarkeit reagieren. Hier sei die Möglichkeit, das Produkt noch am selben Tag mit nach Hause zu nehmen, bedeutend. Laut Shopfully könne somit aus einer saisonalen Dringlichkeit eine direkte Conversion-Chance werden.

Sommerzeit ist keine Pause für den Handel

"Die Sommerkonsument:innen sind offener, aber auch anspruchsvoller. Sie suchen nach Komfort, sofortiger Befriedigung und personalisierten Erlebnissen. Es geht nicht nur darum, in der digitalen Welt präsent zu sein, sondern dies mit einer nützlichen Botschaft zu tun, die an den Kontext und den Standort der Verbraucher:innen angepasst ist", erklärt Olschewski. Abschließend führt er aus: "In einer Zeit, in der die Aufmerksamkeit begrenzt ist, macht das den Unterschied." Somit sei die Sommerzeit keine kommerzielle Pause für den Handel, sondern eine wichtige Zeit für Einzelhändler:innen. 

www.shopfully.com

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