Verteilung von Strom
SOS-Kinderdorf will mit neuem Energiekonzept Familien helfen

| Janet Teplik 
| 07.08.2025

Mit ihrer neuen Initiative beabsichtigt die wohltätige Organisation, überschüssigen Strom aus Photovoltaik und anderen erneuerbaren Energiequellen direkt und einfach zu spenden, um so bedürftige Haushalte finanziell zu entlasten. 

Die Österreicher:innen müssen angesichts der noch immer hohen Inflation und schwächelnden Wirtschaft den Gürtel enger schnallen. Dabei sorgen insbesondere die Energiepreise für schlaflose Nächte in so manchen Haushalten. Um finanzschwache Familien diesbezüglich zu entlasten, hat die wohltätige Organisation SOS-Kinderdorf ein neues Projekt gestartet, die Energiefamilie. Ziel sei es, überschüssigen Strom aus Photovoltaik und anderen erneuerbaren Energiequellen einfach und direkt zu spenden. 

In Österreich gibt es eine Vielzahl an Privathaushalten und Unternehmen mit eigenen Photovoltaikanlagen, die mehr Strom erzeugen, als sie benötigen. Hier will das neue Konzept ansetzen und ein Angebot schaffen, diesen Überschuss zu spenden und unter all jenen zu verteilen, die ihn sich nicht so einfach leisten können. Auf diese Weise werden aktuell bereits SOS-Kinderdorf Familien und Wohngruppen mit günstiger und sauberer Energie versorgt. Ist dieser Bedarf gedeckt, beabsichtigt man auch Familien außerhalb der Angebote zu unterstützen, so die SOS-Kinderdorf Geschäftsführerin Nora Deinhammer. "Unsere Energiefamilie ist mehr als nur eine Energiegemeinschaft – sie ist ein ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltiges solidarisches Netzwerk. Wer Strom erzeugt, den er nicht selbst nutzt, kann ihn einfach und direkt weitergeben an jene, die zu wenig davon haben und damit Gutes tun für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen", heißt es.

Kein Wertverlust der Energie

Die derzeitigen Stromüberschüsse im Land werden aktuell nur ins öffentliche Netz eingespeist. Die Vergütung, die man dafür erhält, falle mit rund sechs Cent pro Kilowattstunde jedoch weniger als halb so hoch aus, wie die Preise, die man am Strommarkt dafür bezahlen muss, erklärt Mathias Schweighofer, Nachhaltigkeitkoordinator von SOS-Kinderdorf und Projektleiter der Energiefamilie. "Sagen wir, ein durchschnittlicher Privathaushalt mit Photovoltaikanlage erhält durch den Verkauf des Überschusses etwa 200 Euro pro Jahr. Eine Spende der Kilowattstunden hingegen bedeutet eine Ersparnis von rund 400 Euro bei jenen, die sie erhalten. Man könnte also sagen, dass sich der Nutzen der Energie durch die Spende verdoppelt", so Schweighofer.

Dabei soll die Teilnahme am Projekt einfach sein: Wer Strom erzeugt, könne jederzeit ein- und austreten und individuell auf einer Online-Plattform festlegen, wie viel der überschüssigen Energie gespendet und geteilt werden soll. Die Energiefamilie organisiere dann die Weitergabe innerhalb der Energiegemeinschaft. Auf diese Weise will man dafür sorgen, dass der Strom dort ankommt, wo er gebraucht wird.

www.energiefamilie.at

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