Tritt als Co-Präsidentin zurück
Kristin Hanusch-Linser verlässt IAA-Vorstand nach A1-Pitch-Debatte

| Redaktion 
| 30.07.2025

Nach Diskussionen und einem offenen Brief der Interessenvertretung an das Telekommunikationsunternehmen kommt es zu einem Rücktritt aus dem Vorstand.

Wie bereits von LEADERSNET berichtet, sorgt das von A1 initiierte "Speed-Dating"-Pitch-Verfahren für die kommende Weihnachtskampagne für Kritik. Das Format, bei dem Agenturen ihre Ideen innerhalb weniger Minuten präsentieren sollen, stieß bei der IAA Austria auf Widerstand. In einem offenen Brief an A1-Marketingchefin Stefanie Winkler-Schloffer bemängelte die IAA, dass dieses Verfahren nicht mit den Grundsätzen der Quality Pitch Charta vereinbar sei. Die Interessensvertretung warnte vor negativen Auswirkungen auf die Wertschätzung kreativer Arbeit und forderte einen offenen Dialog zwischen Auftraggebern und Agenturen.

Kristin Hanusch-Linser tritt als Co-Präsidentin zurück

Die jüngsten Entwicklungen nahmen nun eine entscheidende Wendung, als Kristin Hanusch-Linser, Co-Präsidentin der IAA Austria, in einem "Offenen Brief an meine Kollegen" ihren sofortigen Rücktritt als Co-Präsidentin und Vorstandsmitglied bekanntgab.

Wie der Horizont berichtet, zeigt sich Hanusch-Linser massiv enttäuscht vom Vorgehen des eigenen Vorstands. Auslöser für diesen Schritt war der "Offener Brief" der IAA wenige Tage zuvor, in dem das Vorgehen des Telekom-Konzerns A1 beim "Speed-Dating"-Pitch für die kommende Weihnachtskampagne kritisiert wurde. Dies geschah trotz einer von Hanusch-Linser gemeinsam mit der Director Marketing Communications Stefanie Winkler-Schloffer "nur mehr im Reparaturmodus herbeigeführten Lösung", wie die Marken- und Kommunikationsexpertin schreibt. In ihrem Schreiben kritisiert Kristin Hanusch-Linser, dass der Vorstand – insbesondere Sebastian Bayer (IAA-Präsident) und Markus Mazuran (zuständig für die Pitch-Charta) – keine gesichtswahrende Einigung gefunden habe. Zudem bemängelt sie laut dem Horizont den Stil der Kommunikation. Sie schreibt im offenen Brief: "Ich habe die letzten Tage einiges Neues über das Instrument des 'offenen Briefes' gelernt: 1) dass man einen solchen nicht mit mir abstimmen muss, 2) dass man diesen zuerst an die Presse und gar nicht erst an die Adressatin (A1) selbst schicken muss und 3) dass man (also ich) den Brief in Stil und Tonalität nur mehr nachbessern darf, um größeren Schaden abzuwenden."

Sie begründet ihren Rücktritt mit den Worten: "Es ist nicht mein Stil und auch nicht mehr meine IAA, der ich über 20 Jahre lang mit viel Engagement und Überzeugung sehr eng verbunden war."

Der IAA-Vorstand und das Advisory Board kamen bereits zusammen, um den entstandenen Imageschaden zu diskutieren. In einem Statement bedauerte man den Rücktritt von Hanusch-Linser. 

www.iaa-austria.at

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