Der von der Industriellenvereinigung Österreich (IV) organisierte Salzburg Summit fand heuer vom 23. bis 25. Juli 2025 bereits zum sechsten Mal statt (LEADERSNET berichtete). Im Umfeld des Summits organisierten Crif Austria und Opinion Leaders Network ein exklusives Business-Breakfast auf der Terrasse des Hotel Sacher Salzburg (LEADERSNET berichtete). Dort drehte sich alles um die Frage: "Kann man mit digitalen Daten Risiken voraussagen?" Schauspieler Philipp Hochmair, derzeit in der Rolle des "Jedermann" zu sehen, war ebenfalls Teil der Veranstaltung und sprach im exklusiven LEADERSNET-Interview über die Macht des Geldes, die Herausforderungen der Digitalisierung und seine Sicht auf die Zukunft der Welt.
Verdirbt Geld den Charakter?
Auf die Frage von Paul Leitenmüller, CEO von Opinion Leaders Network, ob Geld den Charakter verdirbt, antwortete Philipp Hochmair mit: "Ich würde das jetzt mal pauschal mit Ja beantworten, habe aber keinen Beweis dafür bei mir selbst. Im Stück "Jedermann" ist das allerdings der Fall. "Jedermann" missversteht seine Grenzen und seine Macht und bekommt dafür die allegorische Watschen. Damit muss er umgehen, sich wandeln und bereuen. Das ist das Tolle an dem Stück – dieser Moment, in dem "Jedermann" erkennt, dass er endlich ist und limitiert, dass ihm die letzte Stunde seines Lebens geschenkt wird. Darum soll Geld seinen Charakter verderben, damit er erkennt, dass er sich geirrt hat."
Neben der Rolle des Geldes kam auch das Thema Digitalisierung auf. "Es geht heute auch darum, ob die Digitalisierung Einzug hält in "jedermanns" Leben, nämlich in sein:ihr finanzielles Leben", erklärt Hochmair. "Ich selbst verwende kaum Bargeld, zahle meist mit Karte. Das ist mein einziger digitaler Einfluss. Aber ich schaue dieser digitalen Welt mit großen Augen entgegen. Goethe konnte damals in Faust II anhand der Erfindung des Papiergeldes und der Dampfmaschine unsere heutige Welt erahnen. Faust II ist ein Bild unserer aktuellen Welt. Ich würde gerne einen Autor treffen, der unsere digitale Zukunft visionieren kann."
Blick in die Zukunft
Neugierig blickt Hochmair auf die kommenden Jahrzehnte: "Mich würde interessieren, wie ihr die Welt in zehn, fünfzehn oder hundert Jahren seht, wenn das Digitale weiter so einen hohen Einfluss hat. Goethe hat anhand von Papiergeld und Dampfmaschine Wirtschaftskrisen, die totale Vernetzung und Beschleunigung sowie die Entmenschlichung vorhergesagt – 200 Jahre im Voraus. Mir fehlt diese Weitsicht, um zu erkennen, wohin das alles führt."
Auf die philosophische Frage, ob man sich auf die Zukunft freuen dürfe oder ihr mit Respekt begegnen müsse, findet Hochmair klare Worte: "Beides. Man darf sich freuen, braucht aber großen Respekt. Die Welt wird sich krass verändern, das mitzuerleben ist spannend. Ich bin dankbar, dass ich das noch in Zügen miterleben kann. Gleichzeitig stehen wir an einem kritischen Punkt: Die Erde ist meiner Ansicht nach kurz vor dem Kollaps. Das erfordert sehr viel Vorsicht und Verantwortungsbewusstsein. Leider sehe ich bei den Menschen, die aktuell Macht haben, nicht das notwendige Handeln. Ich fürchte, dass sich die Situation weiter verschlimmern wird."
Das gesamte Interview finden Sie in unserem Video.
Fotos von der Jedermann-Premiere sehen Sie hier, hier und hier.
www.philipphochmair.com
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