"Echter Zucker"
Donald Trump will Coca-Cola Rezeptur ändern

| Larissa Bilovits 
| 17.07.2025

Bislang süßt der Getränkehersteller seine Produkte in den USA mit Maissirup. Laut dem Präsidenten sei Rohrzucker allerdings "einfach besser". Eine Produktionsumstellung hätte für die heimische Wirtschaft jedoch gravierende Folgen. 

Dass Donald Trump eine Liebe für Coca-Cola hegt, ist längst kein Geheimnis. So hatte sich der US-Präsident nach seiner Rückkehr ins Oval Office Anfang 2025 – wie auch schon in seiner vorherigen Amtszeit – einen Knopf installieren lassen, mit dem er sich eine "Diet Coke" bestellen kann, die ihm schließlich am Silbertablett serviert wird (LEADERSNET berichtete). Berichten zufolge soll er bis zu zwölf Dosen davon pro Tag konsumieren. Obwohl Trump selbst also zuckerfreie Cola präferiert, scheint er sich an der Rezeptur der klassischen Variante zu stören: Wie er am Donnerstag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social verkündete, soll Coca-Cola seine Getränke künftig nämlich mit Rohrzucker statt Maissirup süßen. 

Änderung der Rezeptur gefordert

Während Coca-Cola in Europa meistens Rübenzucker zur Süßung verwendet, setzt das Unternehmen in den USA auf Getränke mit stark fructosehaltigem Maissirup – ein Süßungsmittel, das der US-amerikanische Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. schärfstens kritisiert. Dementsprechend fordert Trump nun, das Kultgetränk künftig unter Zusetzen von Rohrzucker zu produzieren – immerhin sei dies "einfach besser", schreibt Trump in seinem Posting.

Laut dem US-Präsidenten sei die endgültige Entscheidung auch bereits gefallen: "Ich habe mit Coca-Cola über die Verwendung von echtem Rohrzucker in Cola in den Vereinigten Staaten gesprochen, und sie haben zugestimmt", behauptete Trump und bedankte sich bei allen Verantwortlichen des Unternehmens für diesen "sehr guten Schritt".

Während Trump zufolge also schon alles in trockenen Tüchern ist, zeigt sich das Unternehmen mit Sitz in Atlanta deutlich zurückhaltender – eine offizielle Bestätigung dieser Ankündigung blieb bisher aus. In einer Stellungnahme ließ Coca-Cola lediglich verlautbaren, dass man die Begeisterung des Präsidenten für die Marke zu schätzen wisse – weitere Details zu Neuheiten in der Produktpalette wolle man in Kürze bekannt geben. 

Was eine Umstellung für die Wirtschaft bedeutet

Dass Coca-Cola in den USA bislang auf Maissirup setzt, hat einen Grund: Das Land ist nämlich der größte Maisproduzent der Welt. Ein Großteil davon wird im sogenannten Corn Belt rund um die Bundesstaaten Indiana, Illinois, Iowa, Minnesota und Nebraska produziert – und zwar in einer derartigen Menge, dass diese den Eigenbedarf der USA weit übersteigt und man auch exportieren kann. Coca-Cola ist dabei einer der größten industriellen Abnehmer von Maissirup. Würde man nun auf Rohrzucker umstellen, könnte sich dies erheblich auf die Maisindustrie auswirken – eine der weitreichendsten Folgen wäre wohl der Verlust zahlloser Arbeitsplätze im Corn Belt. 

Darüber hinaus würde der Bedarf an Rohrzucker natürlich erheblich steigen. Allerdings fällt die Rohrzuckerproduktion im Vergleich zu Mais in den USA deutlich geringer aus und reicht bereits jetzt nicht, um den gesamten Bedarf des Landes zu decken. So werden aktuell rund 45 Prozent des Verbrauchs durch Importe gedeckt. Würde man die Rohrzuckerproduktion nun ausbauen, würden zwar neue Arbeitsplätze geschaffen werden – allerdings hauptsächlich in Florida, Louisiana und Texas, wo die Produktion weitestgehend beheimatet ist. Davon hätten die arbeitslosen Menschen im Corn Belt dann natürlich recht wenig.

Nicht zuletzt würde sich eine Umstellung auf Süßung mittels Rohrzucker, der in der Produktion deutlich kostspieliger ist als Mais, wahrscheinlich auch die Preise der Getränke auswirken. So würden die Endkonsument:innen in den USA für eine Cola künftig vermutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. 

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