Interview mit Penny-Geschäftsführer Kai Pataky
"Wir entwickeln uns gezielt – nicht inflationär"

| Wolfgang Zechner 
| 08.07.2025

Mit der Neueröffnung des Floridsdorfer Marktes in der Heinrich-von-Buol-Gasse wächst das Penny-Netz in Wien auf 80 Standorte. Anlässlich der Eröffnung sprach KEYaccount mit Kai Pataky, dem scheidenden Sprecher der Geschäftsführung von Penny Österreich, über Standortstrategie, Expansionspläne und den Wettbewerb im Diskont-Segment. Pataky wechselt demnächst von Penny zu Billa. 

KEYaccount: Bei Penny gab es zuletzt einige personelle Veränderungen auf Geschäftsführungsebene. Auch Sie wechseln mit 1. August in den Billa-Vorstand. Ist das Penny-Team jetzt komplett?

Kai Pataky: Ja, das Team steht und ist jetzt auch stabil. Manche Entwicklungen waren nicht langfristig geplant, sondern haben sich dynamisch ergeben. Ich bin überzeugt, dass wir mit Niko Karas und Johannes Kreidler ein sehr starkes Penny-Geschäftsführer-Duo haben.

KEYaccount: Sie haben soeben die 80. Filiale in Wien eröffnet. Wie viele weitere Penny-Märkte sind mittelfristig in der Bundeshauptstadt geplant?

Pataky: In Wien werden wir heuer noch drei weitere Filialen in Wien eröffnen. Wir expandieren aber nicht inflationär, sondern sehr gezielt – vor allem dort, wo sich gute Möglichkeiten ergeben, etwa in den äußeren Bezirken jenseits der Donau. Wir haben in Wien ein starkes und dichtes Filialnetz. Wir werden uns akzentuiert weiterentwickeln, aber der Fokus liegt auf der Modernisierung des bestehenden Netzes.

KEYaccount: Blicken wir aufs Bundesgebiet: Wie sieht die Penny-Strategie österreichweit aus?

Pataky: Aktuell haben wir 318 Märkte in Österreich. Mir Jahresende wird diese Zahl auf 322 anwachsen. Pro Jahr rechnen wir mit einem Zuwachs von vier bis sechs Standorten – das ist eine Größenordnung, mit der wir uns sehr wohlfühlen. Parallel dazu liegt der Schwerpunkt klar auf der Modernisierung des bestehenden Filialnetzes.

KEYaccount: Wie viel kostet diese Modernisierungs-Offensive?

Pataky: Wir investieren allein heuer insgesamt 33 Millionen Euro in die Modernisierung und den gezielten Ausbau ihres Filialnetzes.

KEYaccount: Die beiden großen deutschen Diskonter haben in der jüngeren Vergangenheit laut NielsenIQ-Zahlen Marktanteile zurückgewonnen. Die Penny-Zahlen sind nicht bekannt, weil sie von NielsenIQ in den Rewe-Wert reingepackt werden. Können Sie etwas über die Entwicklung der Marktanteile bei Penny sagen?

Pataky: Wir konnten in den letzten Jahren Marktanteile dazugewinnen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir dieses hohe Niveau im Vorjahr halten konnten. Auch wenn sich unsere Mitbewerber zuletzt wieder ungefähr auf das Vor-Krisen-Niveau zurückgearbeitet haben, konnten wir den Rückenwind nutzen und unser Niveau halten. Das ist für uns eine positive Sache. Besonders gut entwickeln sich übrigens die modernisierten Standorte: Sie bringen überdurchschnittliche Umsätze und werden von den Kund:innen sehr gut angenommen.

KEYaccount: Vor allem Hofer konnte auch deshalb wieder Boden gut machen, weil das Unternehmen sein Frische-Sortiment ausgebaut hat. Wenn man sich einen neuen Penny-Markt ansieht, erkennt man sofort ein ähnliches Konzept. Stimmt das, oder täuscht dieser Eindruck?

Pataky: Der Eindruck stimmt absolut. Wir investieren massiv in Kühltechnik und Frischezonen – also in den Bereich Obst, Gemüse und Kühlware. Bei unseren neuen und modernisierten Filialen erweitern wir sowohl die Kühlmöblierung als auch die Artikelanzahl – da sind wir mit bis zu 120 Artikeln allein im Obst- und Gemüsebereich deutlich breiter aufgestellt als früher.

www.penny.at

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