Am Donnerstagabend ging die Verleihung des 15. Österreichischen Filmpreises in den neuen hq7 studios in Wien-Simmering über die Bühne. Rund 1.000 Gäste folgten der Einladung von Thomas W. Kiennast und Das R&, um die heimische Filmkunst unter dem Motto "Die Leinwand lebt" zu würdigen.
Trauerminute für Graz
Bevor allerdings die Gewinner:innen präsentiert wurden, stand der Abend ganz im Zeichen der schrecklichen Ereignisse in Graz. So gab es zu Beginn der Veranstaltung eine Stellungnahme von Präsidentschaft, künstlerischer Leitung und Moderation: "Was diese Woche passiert ist, hat uns tief getroffen. Was geschehen ist, bleibt Teil unserer Gegenwart. Aber die Filme und Geschichten, die heute Abend gewürdigt werden, erzählen von Mut, von Mitgefühl, von Menschlichkeit – und erinnern uns daran, dass es diese Kräfte gibt. Und das ist auch ein Grund, warum wir uns gemeinsam dazu entschlossen haben, an dieser Veranstaltung festzuhalten. Gerade die Kunst, ob nun Film, Theater, Literatur – sie zeigt uns: Wir sind nicht allein."
Anschließend wurde im Rahmen einer Trauerminute den Opfern des Amoklaufs gedacht. Zudem wurde aus Respekt vor den Toten, ihren Hinterbliebenen und allen Betroffenen auf die geplante After-Show-Party verzichtet. So wurde die Veranstaltung nach einem stillen Beisammensein bereits um 24 Uhr beendet.
Die Preisträger:innen
Als große Abräumer der heurigen Preisverleihung taten sich die Filme "The Village Next To Paradise" (Bester Spielfilm, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bestes Casting und Beste Kamera) und "Mit einem Tiger schlafen" (Beste weibliche Hauptrolle, Bestes Maskenbild, Bestes Szenenbild, Beste Musik und Beste Tongestaltung) hervor, die jeweils fünf Preise einheimsten.
Mit jeweils einem Preis ausgezeichnet wurden "Favoriten" (Bester Dokumentarfilm), "Land der Berge" (Bester Kurzfilm), "Andrea lässt sich scheiden" (Beste männliche Nebenrolle), "Dear Beautiful Beloved" (Beste Montage), "Gina" (Beste weibliche Nebenrolle), "Pfau – bin ich echt?" (Beste männliche Hauptrolle) und "Veni Vidi Vici" (Bestes Kostümbild). Darüber hinaus ging der Preis in der Kategorie Publikumsstärkster Kinofilm an "80 Plus", der 71.438 Zuseher:innen in die Kinos lockte.
Als Preis-Laudator:innen für die insgesamt 18 Kategorien fungierten hochkarätige Filmschaffende und Medienpersönlichkeiten, darunter Barbara Albert, Kiky von Rebental, Salka Weber, Marie-Luise Lehner, Severin Fiala, Nina Salak, Felix Kammerer, Matthias Pötsch, Olivia Retzer, Peter Resetarits, Marco Wanda, Constanze Schumann, Stefan Ruzowitzky und Birgit Hutter. Den Preis in der Kategorie Bester Spielfilm überreichte die Präsidentschaft der Akademie, Verena Altenberger und Arash T. Riahi.
Emotionales Highlight
Am Ende folgte schließlich der emotionale Höhepunkt der Preisverleihung: die Würdigung der 88-jährigen Schauspielerin Christine Ostermayer, die 2021 selbst den Österreichischen Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin erhalten hatte. Im Namen der Akademie überreichte Laudatorin Mercedes Echerer dem langjährigen Mitglied ein Fotobuch mit Filmpreis-Erinnerungen. Schließlich wurde Ostermayer mit Standing Ovations vom Publikum geehrt.
Ostermayer sowie alle anderen Preisträger:innen erhielten nicht nur die begehrte Trophäe, sondern auch zahlreiche weitere Goodies – darunter Taschen von +Ina Kent, Ginema Gin der Destillerie Freihof, das Parfum "My Way Ylang" von Armani Beauty, eine Lindengloss Intensive Hair Mask von Less Is More und Filmpreis-Armbänder von Clout sowie einen Rubbellos-Gruß der Österreichischen Lotterien.
Appell an die Politik
Durch den Abend führte das Moderations-Duo Philipp Hansa und Stefanie Reinsperger. Letztere gab im Zuge der Veranstaltung auch noch eine Solo-Einlage als "Frau Karl" – eine Satire auf die abgründigen Seiten der österreichischen Seele, in Anspielung auf Helmut Qualtingers bekannteste Rolle "Herr Karl" – zum Besten. Um die Filmschaffenden und ihre Werke gebührend in Szene zu setzen, wurden auf einer 20 Meter langen und 5,5 Meter hohen LED-Leinwand Filmausschnitte gezeigt. Für musikalische Begleitung sorgte die Band Ruhmer.
Neben der Freude um die Preise richteten Teile der Präsidentschaft von ihrer Gründung bis heute – darunter Barbara Albert, Stefan Ruzowitzky, Verena Altenberger und Arash T. Riahi – auch einen deutlichen Appell an die Politik. Diese sei dazu angehalten, im Austausch mit der Branche eine konstruktive Lösung angesichts aktueller Sparmaßnahmen im Filmbereich zu finden.
Österreich im Zeichen des Films
"Sowohl die Nominierten als auch die Preisträger:innen zeigen die Vielfalt und Bandbreite des österreichischen Filmschaffens. Der österreichische Film ist eine Weltmarke. Thomas W. Kiennast und sein Das R&-Team schufen eine Inszenierung auf höchstem Niveau", so Akademie-Geschäftsführerin Katharina Albrecht im Anschluss an die Gala, die auf ORF On zum Nachsehen verfügbar ist.
Wer sich selbst von den Preisträgerfilmen überzeugen möchte, hat am 6. November 2025 die Chance: Der Eintritt beim Österreichischen Filmpreis on tour, ermöglicht durch den Premium Partner der Akademie des Österreichischen Films, die Österreichischen Lotterien, ist kostenlos.
Alle Gewinner:innen im Überblick sehen Sie in der Infobox.
LEADERSNET war bei der Verleihung dabei. Eindrücke finden Sie in der Galerie.
www.oesterreichische-filmakademie.at
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