Hommage an Karl Landsteiner
Post ehrt mit Briefmarke die Entdeckung der Blutgruppen

Der Wiener Arzt Karl Landsteiner veröffentlichte 1901 seine medizinische Erkenntnis und veränderte damit die Wissenschaft. Mit einer Rotkreuz-Sonderbriefmarke soll diesem Meilenstein nun Anerkennung gezollt werden. 

Wer heutzutage einen Unfall hat und eine Bluttransfusion benötigt, muss sich in den aller seltensten Fällen Gedanken darüber machen, im Krankenhaus die falsche Blutkonserve zu erhalten. Das war allerdings nicht immer so, denn es gab eine Zeit, in der es reine Glückssache gewesen ist, im Falle eines Falles die richtige Blutgruppe transfundiert zu bekommen. Das führte nicht nur zu gesundheitlichen Schäden bei den Patient:innen, sondern oftmals auch zu ihrem Tod. Erst 1901 sollte sich an diesem "Blut-Lotto" etwas ändern, als der Wiener Arzt Karl Landsteiner eine bahnbrechende Entdeckung machte – die der Blutgruppen AB0.

Um die Jahrhundertwende forschte eine Vielzahl an Wissenschafter:innen an der Existenz der Blutgruppen. Ohne nennenswerten Erfolg. Bis Landsteiner das Rätsel löste, indem er ein umfassendes Experiment an der Universität Wien durchführte, bei dem er Blut in die einzelnen Blutbestandteile Serum und Blutkörperchen zerlegte. Im Anschluss mischte er die Blutkörperchen der verschiedenen Proband:innen mit den unterschiedlichen Seren. Das Ergebnis veränderte die Medizin, denn in manchen Proben kam es zu Verklumpungen, in anderen nicht – ein bislang unbekanntes Wissen. Auf diese Weise konnte Landsteiner die Blutgruppenmerkmale A, B und 0 treffen, eine Einteilung, von der die Medizin bis heute noch Gebrauch macht. 

Hommage in Briefmarkenform

Karl Landsteiner erhielt seiner Zeit 1930 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Entdeckung der Blutgruppen. Um diese bahnbrechende Forschung auch heute, 125 Jahre nach dem Durchbruch, zu ehren, hat die Österreichische Post AG eine eigene Sonderbriefmarke kreiert. Enthüllt wurde diese im Rahmen deines Blutspendetages in der Unternehmenszentrale der Post von Peter Kaiser, Stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, und Walter Oblin, Generaldirektor der Österreichischen Post AG. An diesem Tag spendeten rund 70 Postler:innen knapp 34 Liter Blut, um gleichsam ein Zeichen zu setzen, wie schnell und unkompliziert durch eine Blutspende geholfen werden kann.

Gestaltet wurde die Sonderbriefmarke durch Marion Füllerer. Sie zeigt zwei rote Blutkörperchen sowie eine abgedruckte Kreuztabelle, die mögliche Spenden zwischen den Blutgruppen aufzeigt. Die Beschriftung links zeigt die Spender:innen, die Beschriftung oben wiederum die Empfänger:innen an. Der Nennwert der Briefmarke beläuft sich auf einen Euro (Tarif: Brief S) und erscheint in einer Auflage von 240.000 Stück. 

Weltblutspendetag

Heute gilt der Geburtstag von Karl Landsteiner, der 14. Juni, als Weltblutspendetag. Anlässlich des Tages richtet das Rote Kreuz und die Post ein Sonderpostamt im Westfield Donau Zentrum aus. Das Rote Kreuz wird mit dem Blutspendemobil "Karl" vertreten sein. Die ersten 100 Blutspender:innen erhalten als kleines Dankeschön exklusiv die ersten Exemplare der neuen Briefmarke. Anschließend ist diese in allen Postfilialen, online und beim Sammler-Service der Österreichischen Post erhältlich.

Gut zu wissen

Die Einteilung der Blutgruppen war allerdings nicht die einzige bahnbrechende Entdeckung des Wiener Arztes. 1940 entdeckte Landsteiner den bei Bluttransfusionen ebenfalls relevanten Rhesusfaktor und erlangte weitere bedeutsame Erkenntnisse zur Kinderlähmung und Syphilis. 

www.post.at

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