Fotos der Veranstaltung
4. Salzburger Wirtschaftsforum bot branchenübergreifende Impulse

Rund 300 Teilnehmer:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft wohnten der Veranstaltung bei, die unter dem Motto "Im Wind der Veränderungen: Segel setzen statt Mauern bauen" stand, und nutzten die Chance zum regen Austausch.

Bereits zum vierten Mal lud die Industriellenvereinigung Salzburg (IV Salzburg) in Zusammenarbeit mit renommierten Partner:innen aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft zum Event "Salzburger Wirtschaftsforum". Stattgefunden hat die Veranstaltung im Salzburger Congress mit rund 300 Teilnehmer:innen diverser Sparten. Passend zur beruflichen Vielfalt der Anwesenden wurde das Programm aus unterschiedlichen Blickwinkeln zusammengestellt und bot auf diese Weise einen branchenübergreifenden Spannungsbogen. 

Über die Grenzen Salzburgs hinaus

Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmer:innen von IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler begrüßt, der mit seinen Grußworten den aktuellen Ernst der Wirtschaftslage darstellte. Die Veranstaltung selbst bot zahlreiche Impulse durch Spitzenvortragende und zeigte sich so als interaktiver Treff für Führungskräfte und einflussreiche Charaktere aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Der Teilnehmer:innen-Kreis ging dabei weit über die Salzburg hinaus, wodurch den Anwesenden ermöglicht wurde, sich inhaltlich auszutauschen und neue Ideen zu gewinnen. 

"Der Wirtschaftsstandort Salzburg hat trotz Inflation, Krieg in der Nachbarschaft und Energieknappheiten ein stabiles Fundament bewiesen, um multiplen Krisen resistent zu begegnen. Nun wäre es an der Zeit, die Unternehmen wieder wachsen zu lassen und neue Wertschöpfung im Land zu schaffen", so Unterkofler. "Neben einer massiven Steuerentlastung für alle, ist auch kräftig in unsere Infrastruktur zu investieren. Denn wirtschaftliche Perspektiven und Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten hängen nicht nur von fairen Standortbedingungen und reißfesten Lieferketten ab, sondern auch von einer europäischen Industriepolitik, die ihre Schwerpunkte definiert und auf Forschung und Entwicklung setzt. Es ist an der Zeit, die Chance zu ergreifen und dem staatsgesteuerten Wettbewerb aus den USA und China etwas entgegenzusetzen", erklärt er weiter. 

Talks über Sicherheit, Wirtschaft & High Performance Mindset

Zu den Speaker:innen gehörte Andreas Klauser, CEO der Palfinger AG, der als internationaler Manager mit beruflichen Stationen in Italien und den USA über einen umfassenden Erfahrungsschatz verfügt, den er mit den Teilnehmer:innen teilte. In seinem Redebeitrag beschrieb er aus seiner Sicht "Erfolgreiches Navigieren in volatilen Zeiten". Die größten Hürden der nächsten Jahre sieht er in den aktuellen geopolitischen Verwerfungen und den daraus resultierenden Handelskonflikten, die sich direkt auf die Kosten auswirken.

Aus Deutschland war Alfons Mais vertreten, Generalleutnant der Bundeswehr & Inspekteur des Deutschen Heeres. Er stellte die Frage in den Raum "Ist Europa verteidigungsfähig?". Er selbst zeigte sich überzeugt, dass unsere Gesellschaft im Kern durch autoritäre Systeme bedroht ist. Europa sei es noch nicht gelungen, sich institutionell zu härten, in der Außenwirkung zu konsolidieren und sich auch militärisch besser abzusichern.

Ebenfalls anwesend war die deutsche Journalistin, Kolumnistin, Fernsehmoderatorin und Spiegel-Bestsellerautorin Nena Brockhaus, die aktuell unsere "Debattenkultur am Scheideweg" sieht. In den vergangenen Jahren hat sie zahlreiche Politiker:innen und Wirtschaftsgrößen in Interviews porträtiert. Sorgen mache ihr, dass die gesellschaftliche Spaltung immer stärker wird, dass viele Menschen das Gefühl haben, nicht mehr ihre Meinung sagen zu dürfen. 

Der Professor für Strategisches Management an der Universität Innsbruck, Kurt Matzler, der nebenbei auch Extrem-Radfahrer ist und mehrfacher "Race across America" Teilnehmer war, sieht wiederum die größten Herausforderungen der nächsten Jahre darin, in einer Welt voller Unsicherheiten und Ambivalenzen handlungsfähig zu bleiben. Laut ihm brauchen Organisationen heute die Fähigkeit zur kontinuierlichen Transformation. Auch wenn die Umsetzung schwer sei, weil alte Erfolgsmodelle zu lange weitergetragen werden. 

Christoph Vilanek, CEO der Freenet AG, beleuchtete zudem in seinem Vortrag die Frage "Leitwolf, Rudel, Gockel, Pfau. Was müssen Manager:innen in der Welt von Gen Z, Babyboomer und Diversity eigentlich sein?" Er zeigte sich überzeugt, dass technische Innovationen uns in Atem halten werden, ebenso wie die Verrentung von Millionen qualifizierten Arbeitskräften und der demografische Wandel. Jedoch sieht er darin nicht nur Herausforderungen für Unternehmen, sondern auch eine große Chance.

Und auch Mobilität spielte beim Salzburger Wirtschaftsforum eine Rolle. Daniel Krauss, Co-Founder & CIO von Flix SE, welcher die Linien FlixBus, FlixTrain, Kamil Koç und Greyhound Lines von München, Berlin, Istanbul und Dallas aus leitet, sprach über die "Disruption des Reisens – Mobilität neu denken und erleben". Das Unternehmen Flix habe sich zum Ziel gesetzt, den öffentlichen Personenfernverkehr mit nachhaltigen und erschwinglichen Fernbus- und Bahnreisen zu verändern und ist in mehr als 40 Ländern auf vier Kontinenten vertreten. Laut ihm strebe Flix, angetrieben durch das wachsende Bewusstsein für nachhaltiges Reisen, einen Netto-Null-Betrieb in Europa bis 2040 und weltweit bis 2050 an. 

Reger Austausch und Vertiefung von Kontakten

Über die Redebeiträge hinaus bot sich in der Innovation Area die Gelegenheit, mit Start-ups und Jungunternehmen aus der Region in Verbindung zu treten und sich über innovative Technologien, Produkte und Gesellschaftsmodelle zu informieren.  Abgerundet wurde die Veranstaltung schließlich mit einem Flying Buffet und einer Weinverkostung. 

LEADERSNET war für Sie beim vierten Salzburger Wirtschaftsforum dabei. Einen Eindruck können Sie sich mittels Galerie verschaffen.

www.salzburger-wirtschaftsforum.at

www.salzburg.iv.at

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