Sanierungsplan angenommen
Palmers kann sein Geschäft vorerst weiterführen

| Tobias Seifried 
| 20.05.2025

Die Gläubiger:innen des insolventen Textilherstellers haben den vorgelegten Sanierungsplan angenommen. Ob es bereits einen Investor gibt, ist nach wie vor unklar. 

Am Dienstag gab es nicht nur gute Nachrichten für die Beschäftigten von KTM (LEADERSNET berichtete), sondern auch für die verbliebenen Mitarbeitenden der Palmers Textil AG, über die Mitte Februar ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet wurde. Anfang März wurde dann bekannt, dass zahlreiche Filialen zugesperrt werden (LEADERSNET berichtete). Am 22. April wurde die Eigenverwaltung auf Antrag des Textilherstellers entzogen und das Verfahren in ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung umbenannt. Am 20. Mai fand nun die Gläubigerversammlung am Landesgericht Wiener Neustadt statt. Dabei stimmten die Gläubiger:innen dem Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent zu.

Damit könne der Sanierungskurs des Unternehmens wie geplant fortgesetzt werden, teilte Palmers via Aussendung mit. Um das Sanierungsverfahren offiziell abzuschließen, sei nun im nächsten Schritt eine Einigung über den Einstieg einer internationalen Investorengruppe vorgesehen. Die erste Zahlung der vereinbarten Quote in Höhe von fünf Prozent muss bis spätestens 30. Juni 2025 erfolgen.

Forderungen dürften noch steigen

Insgesamt haben über 400 Gläubiger:innen sowie über 500 Dienstnehmer:innen Forderungen in der Höhe von rund 76,2 Millionen Euro zur Anmeldung gebracht. Davon hat die Insolvenzverwalterin bislang rund 41,2 Millionen Euro anerkannt. Laut KSV1870 sei jedoch davon auszugehen, dass sich die letztlich zu berücksichtigenden Forderungen noch erhöhen werden. Es werden aktuell 70 Eigenfilialen und 46 weitere Filialen von Franchisepartnern betrieben. Mit heutigem Stand beschäftigt das Traditionsunternehmen 345 Mitarbeiter:innen.

"Die vereinbarte Erlagsfrist bis 30. Juni 2025 ist deswegen notwendig, weil die bereits sehr weit fortgeschrittenen Investorengespräche bis zur heutigen Abstimmungstagsatzung noch nicht finalisiert werden konnten.", erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenz KSV1870. Der Kreditschutzverband gehe jedoch aus heutiger Sicht davon aus, dass diese Gespräche in Kürze erfolgreich abgeschlossen werden können.

Alexander Greifeneder vom KSV1870 fügte hinzu: "Mit der Annahme des Sanierungsplans ist der Grundstein für eine erfolgreiche Sanierung des Unternehmens und der Erhaltung von zahlreichen Arbeitsplätzen gelegt. Wenn die vereinbarte Gesamtquote von insgesamt 20 Prozent gänzlich erfüllt wird, ist das Unternehmen endgültig von seinen finanziellen Altlasten befreit."

www.palmers.at

www.ksv.at

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