Nachdem die UniCredit Bank Austria beim Kreditkartendiensdleister Card Complete ausgestiegen ist, richtet sich das Geldinstitut in diesem Bereich jetzt strategisch neu aus. Laut Ivan Vlaho, CEO der UniCredit Bank Austria, ist das Zahlungsverkehrsgeschäft ein wachsender und wettbewerbsintensiver Markt. Zahlungen seien einer der dynamischsten Bereiche im Bankwesen, so der CEO. Nun holt man sich mit dem Einstieg in das Issuing von Kreditkarten und das Acquiring von Bezahlterminals und E-Commerce-Lösungen diese Geschäftsfelder ins eigene Haus. Bisher wurden diese durch Tochterunternehmen bzw. Dienstleister abgewickelt.
"Strategischer Meilenstein"
"Die weitere Stärkung unseres Zahlungsverkehrsgeschäfts ist für uns ein strategischer Meilenstein. Mit unseren Kreditkarten der neuen Generation und modernsten Lösungen für die Akzeptanz von Kartenzahlungen investieren wir massiv in ein neues Geschäftsfeld. Wir sind ein starker neuer Akteur auf dem Markt mit modernster Technologie und einem überzeugenden Angebot, denn Bankwesen und Zahlungsverkehr gehören zusammen", so Vlaho und weiter: "Wir stellen unseren Kund:innen in Zukunft sowohl die Kartenausgabe als auch die Zahlungsabwicklung und sämtliche dazugehörige Bankdienstleistungen aus einer Hand zur Verfügung. Wir bringen damit den gesamten Zahlungsvorgang dorthin zurück, wo er hingehört: in die Bank."
Der Umstieg auf eine Kreditkarte der neuen Generation der Bank Austria soll einfach vonstattengehen. Kund:innen müssten nur das Angebot für die neue Kreditkarte annehmen, das sie im Laufe des Jahres erhalten. Welche Features bei den neuen Kreditkarten im Mittelpunkt stehen, sehen Sie in der Infobox. Dazu sagt der CEO: "Beim Thema Innovation geht es nicht um Technologie allein, sondern viel mehr darum, unseren Kunden das Leben leichter zu machen. Google Pay und Apple Pay bieten wir nun bei allen Kredit- und Debitkarten als Standardservice an. Zahlungen sollten einfach sein und genau dafür sorgen wir."
Lösungen für Unternehmen
Im Rahmen des Acquiring wolle die UniCredit Bank Austria künftig Omnichannel-Lösungen anbieten – POS, E-Commerce und mobile Zahlungen wie SoftPOS (eine Kartenakzeptanzlösung direkt am Smartphone). Dies solle volle Flexibilität ermöglichen und sämtliche Kundenbedürfnisse abdecken. "Wenn das Zahlen mühelos funktioniere, laufe das Geschäft – genau das wolle man ermöglichen", so Vlaho.
Zahlungen seien längst mehr als bloße Transaktionen – sie würden als Erfolgsfaktor gelten. Ein reibungsloser Zahlungsprozess könne Umsatz, Kundenzufriedenheit und Effizienz steigern, zeigt man sich bei der Bank überzeugt. Geschwindigkeit und Verlässlichkeit seien dafür unerlässlich: Schnelle Transaktionen an Terminals würden ein flüssiges Bezahlen an der Kassa erlauben. Die Bank wolle Terminals innerhalb von 48 Stunden bereitstellen, bei SoftPOS und E-Commerce reichten wenige Stunden, um Kartenzahlungen zu ermöglichen.
Im Zentrum stünden smarte Tools für Händler:innen mit integrierter Datenanalyse, Betrugsüberwachung und skalierbaren, sicheren Lösungen. Die Plattform soll demnach mit dem Unternehmen mitwachsen; zugleich wolle die Bank ein exzellentes Risikomanagement gewährleisten.
Kartenzahlungen immer beliebter
2024 sei in Österreich mit 1,9 Milliarden Kartentransaktionen ein Rekord erreicht worden – ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit 2015 habe sich die Zahl der Kreditkartenzahlungen mehr als verdoppelt, das Gesamtvolumen sei auf 80 Milliarden Euro gestiegen, über 70 Prozent davon im Inland, teilte die Bank Austria mit. Österreich gelte weiterhin als bargeldfreundlich, aber Beispiele wie Schweden oder die Niederlande mit nur noch zehn Prozent Baranteil zeigten das mögliche Potenzial.
Kund:innen erwarteten heute schnelle, sichere und nahtlose Zahlungen – online wie offline. Mobile Wallets würden europaweit an Bedeutung gewinnen, vor allem bei den 18- bis 35-Jährigen, von denen sich über 60 Prozent auf sie verließen. 95 Prozent aller Kartenzahlungen an physischen Terminals erfolgten inzwischen kontaktlos. Künftig würden auch weitere Branchen – etwa Arztpraxen und Anwaltskanzleien – auf bargeldlose Zahlungen umstellen.
"Wir wollten Zahlungen nicht nur einfacher machen – wir wollten mitgestalten, wie Geld künftig bewegt werde. Nur wenn eine Zahlung schnell, sicher und einfach sei, entspreche sie modernen Anforderungen", betont Vlaho abschließend.
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