Wandel unserer Konsumkultur
Erster Consumer Research Award wurde vergeben

Prämiert wurden kreative und relevante Forschungsdesigns, die neue Perspektiven auf das Konsumverhalten liefern sollen. Drei Projekte überzeugten besonders.

Am Campus Wieselburg der Fachhochschule Wiener Neustadt wurde nun der erste Consumer Research Award vergeben. Gemeinsam mit Marketagent wurden kreative und relevante Forschungsdesigns prämiert, die neue Perspektiven auf das Konsumverhalten liefern sollen. Die erstmalige Ausschreibung sei auf großes Interesse gestoßen und habe deutlich gemacht, wie vielfältig und innovativ zeitgemäße Markt- und Meinungsforschung sein kann, so die Initiator:innen.

Wandel unserer Konsumkultur

Warum kaufen Menschen Secondhand? Wie entlarven wir Fake News? Und was motiviert uns, Dinge zu reparieren, statt wegzuwerfen? Fragen wie diese betreffen nicht nur Wirtschaft und Politik – sie spiegelten den Wandel unserer Konsumkultur wider. Genau hier setze zeitgemäße Marktforschung an, zeigt man sich überzeugt: Sie mache verborgene Muster sichtbar und liefere fundierte Entscheidungsgrundlagen. Mit dem Consumer Research Award hat das Online-Forschungsinstitut gemeinsam mit einem Master-Studiengang erstmals Projekte ausgezeichnet, die solchen Fragen mit kreativen Forschungsdesigns auf den Grund gehen.

"Wir möchten mit dem Award Menschen ermutigen, Fragen zu stellen, die sowohl wissenschaftlich fundiert als auch gesellschaftlich relevant sind", so Julia Krall, Studiengangsleiterin des Master-Studiengangs "Consumer Research & Data Driven Marketing" am Campus Wieselburg. "Die drei Siegerprojekte zeigen, wie viel Innovationskraft in gut durchdachten Forschungsfragen steckt – und wie wichtig es ist, Forschung nicht nur in der Theorie zu denken, sondern in konkrete Wirkung zu übersetzen", sagte Krall.

Soziale Wirkung und digitale Aufklärung

Drei Projekte überzeugten die Fachjury besonders. Der erste Platz ging an Natalia Aldana und Chieh Pan, Gründerinnen von "In-Kind". Ihr Projekt untersucht, wie sich Konsumierende zu nachhaltigem Handeln motivieren lassen, wenn soziale Wirkung Teil einer Transaktion ist. Im Zentrum steht demnach eine digitale Plattform, die Sachspenden effizient verwaltet und mit Elementen der Secondhand-Ökonomie verbindet. Die Forschungsfrage kombiniert soziale Innovation mit Konsumpsychologie – und habe die Jury durch ihren klaren Umsetzungsfokus überzeugt. Das Preisgeld soll nun die Durchführung einer großangelegten Online-Befragung mit bis zu 2.000 Interviews ermöglichen.

Der zweite Platz ging an Maximilian Neudörfer und Tobias Sattler, beide Absolventen der FH Wiener Neustadt. In ihrem Projekt "Fake News im Zeitalter der KI" analysieren sie, wie gut unterschiedliche Generationen KI-generierte Desinformation in sozialen Netzwerken erkennen können. Ziel sei ein datenbasierter Vergleich medienbezogener Kompetenzen, der Aufschluss über Altersunterschiede im digitalen Nachrichtenkonsum gibt.

Innovativ gedacht, künstlerisch geehrt

Felix Ambros, Co-Gründer von thinkubator.earth, sicherte sich mit "Smart Repair Decisions" den dritten Platz. Das Projekt erforscht, unter welchen Bedingungen sich Konsumierende für eine Reparatur anstelle eines Neukaufs entscheiden – und wie digitale Tools dabei helfen können. Im Fokus stehe laut Ambros die Entwicklung eines Reparaturkostenrechners, der durch transparente Informationen nachhaltiges Konsumverhalten fördern soll.

Neben den drei Hauptpreisen wurden sieben weitere Beiträge mit dem "Research & Art"-Anerkennungspreis des österreichischen Künstlers Peter Jellitsch ausgezeichnet. Die limitierten, signierten Kunstdrucke sollen kreative Denkansätze würdigen und die Verbindung von Wissenschaft und Kunst symbolisieren.

Forschung für alle zugänglich machen

Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, zieht ein positives Fazit: "Mit dem Consumer Research Award ist es uns gelungen, Forschung ein Stück weit zu demokratisieren und neue Stimmen sichtbar zu machen. Besonders beeindruckt hat mich, wie direkt und praxisnah die ausgezeichneten Projekte gesellschaftliche Fragen aufgreifen – von digitaler Aufklärung bis zu sozialer Nachhaltigkeit. Sie zeigen, wie moderne Marktforschung aussehen kann: relevant, zugänglich und am Puls der Zeit."

Die ausgezeichneten Forschungsdesigns werden den Angaben zufolge nun gemeinsam mit Marketagent in der Praxis umgesetzt – unterstützt durch professionelle Tools und Reichweite. Eine weitere Ausschreibung des Awards sei für das Jahr 2026 bereits in Planung.

www.fhwn.ac.at

www.marketagent.com

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