Insolvenz in der Speditionsbranche
Billig-Konkurrenz aus Osteuropa treibt Transportunternehmen in die Pleite

Der deutlich größere Geschäftsbereich Fernverkehr wird geschlossen, am Nahverkehr möchte man im Fall einer geglückten Sanierung jedoch festhalten.

Die Zeiringer Transporte GmbH hat am Montag beim Landesgericht Leoben einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) wurde das Verfahren am Dienstag (8. April) eröffnet. Das Speditionsunternehmen wurde im Jahr 2007 in Johnsbach gegründet und ist im Güterverkehr tätig.

Die Verbindlichkeiten betragen laut Insolvenzantrag rund 629.500 Euro, wobei Bankverbindlichkeiten in der Höhe von rund 340.000 Euro bestehen, Lieferant:innen schuldet man demnach rund 100.000 Euro und der Rest entfalle auf Steuer- und Abgabenrückstände. Die Aktiva beziffert Zeiringer Transporte mit rund 210.500 Euro, wobei es sich um den Fuhrpark sowie Außenstände handelt. Insgesamt hat das Unternehmen elf Fahrzeuge im Einsatz. Acht Sattelfahrzeuge waren im Fernverkehr im Inland und dem nahen Ausland eingesetzt, bei drei Fahrzeugen handelt es sich um Spezialfahrzeuge zur Milchsammlung bzw. zum Holztransport. Von der Pleite sind 15 Dienstnehmer:innen betroffen.

Ursachen und weitere Vorgehensweise

Als Insolvenzursachen werden mehrere genannt. So treffe der gesamtwirtschaftliche Einbruch auch das Transportgewerbe, weiters sehe man sich zunehmender Billigkonkurrenz aus Osteuropa ausgesetzt. Darüber hinaus habe man mit gestiegenen Kosten (Treibstoff, Dienstnehmer:innen etc.) zu kämpfen. Eine Rückforderung eines Großkunden in der Höhe von rund 125.000 Euro konnte nur kreditfinanziert bedient werden. Letztlich habe auch ein rückzahlbarer Energiekostenzuschuss aufgrund eines Formalfehlers nicht lukriert werden können. Seit dem Jahr 2023 habe das Ergebnis erheblich ins Negative gedreht, wobei Verluste durch Gesellschafterzuschüsse ausgeglichen worden seien. Nachdem nunmehr die Hausbank die Kreditlinie fällig gestellt hat, ist die Zahlungsunfähigkeit eingetreten.

Zeiringer Transporte möchte das Unternehmen zumindest teilweise fortführen. Der Teilbereich Fernverkehr wurde bereits eingestellt und soll auch nicht wiederaufgenommen werden, wovon neun Dienstnehmer:innen betroffen sind. Aufrechterhalten werden soll der Nahverkehr mit den drei Spezialfahrzeugen, wobei man davon ausgeht.

Mit den Gläubiger:innen soll ein Sanierungsplan abgeschlossen werden, wobei derzeit eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme, angeboten wird.

www.akv.at

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