Fotos von der PK zum "Evergreen"
Banken-CEOs feierten 100-Jahre-Bausparen

Pünktlich zum runden Geburtstag präsentierte der Bausparkassenverband aktuelle Zahlen zu den Spargewohnheiten der Österreicher:innen sowie die Ergebnisse einer Wohnstudie. 

Das Bausparen in Österreich feiert heuer 100. Geburtstag. Im Rahmen einer Pressekonferenz haben Susanne Riess-Hahn, Wüstenrot Generaldirektorin und derzeit Vorsitzende des Bausparkassenverbandes (BVO), Marcus Kapun, CEO der start:bausparkasse, Andreas Kaim, Vorstandsvorsitzender der s Bausparkasse, und Hans-Christian Vallant, Mitglied der Geschäftsführung der Raiffeisen Bausparkasse, aktuelle Zahlen zu den Spargewohnheiten der Österreicher:innen präsentiert und haben obendrein die Ergebnisse einer Wohnstudie vorgestellt.

"Bausparen feiert heuer sehr erfolgreich seinen 100. Geburtstag. Damals wie heute zählt es zu den beliebtesten Spar- und Finanzierungsformen in Österreich und ist bei allen Generationen beliebt. Das zeigt die jüngste Wohnstudie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Integral vom Februar 2025, die im Auftrag des Bausparkassenverbandes durchgeführt wurde", so Riess-Hahn. 

Zentrale Forderungen 

Die Geschichte des Bausparens in Österreich geht zurück auf die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als hierzulande bittere Wohnungsnot herrschte. Durch das Solidarsparen wurde es Menschen mit geringerem Einkommen ermöglicht, Wohneigentum zu schaffen. Bis heute hat sich an der Grundidee des Bausparens nichts geändert. Laut Riess-Hahn gehöre das eigene Zuhause aktuell immer noch zu den wichtigsten Lebenszielen vieler Österreicher:innen. "Für 79 Prozent der Österreicher:innen ist Wohneigentum die bevorzugte Wohnform. Bei Haushalten mit Kindern ist dieser Wert mit 89 Prozent noch höher. Im Gegensatz dazu gehört Österreich mit seiner Eigentumsquote zu den Schlusslichtern in Europa. Der Handlungsbedarf ist daher groß", so die Vorsitzende des Bausparkassenverbandes. 

Der Bausparkassenverband fordert daher die Anhebung der Bandbreite bei der Bausparprämie auf drei bis acht Prozent. Das entspricht dem Niveau des Jahres 2012. Außerdem fordern sie eine Anhebung der maximalen prämienbegünstigten jährlichen Sparleistungen auf 1.800 Euro sowie die Erhöhung der Darlehenshöchstgrenze bei den Bauspardarlehen auf 350.000 Euro pro Person. "Das sind notwendige Maßnahmen, um mit den Entwicklungen am Immobilienmarkt und dem Bausektor mithalten zu können. Zudem würde die dauerhafte Abschaffung von Steuern und Gebühren auf das erste Eigenheim junge Menschen und Familien unterstützen", ist Riess-Hahn überzeugt.

Ergebnisse der Wohnstudie

Die Forderungen des Bausparkassenverbandes werden zudem von der durchgeführten Wohnstudie untermauert. 82 Prozent der Befragten wünschen sich laut Erhebung mehr Unterstützung beim Vermögensaufbau durch die Erhöhung der Bausparprämie. Marcus Kapun merkte hierzu an, dass neben Kund:innen einer Bausparkasse auch der Staat von der Hebelwirkung des Bausparsystems profitieren könne. "So konnte im Jahr 2024 mit 34 Millionen Euro Bausparprämie ein Finanzierungsvolumen von beachtlichen 1,4 Milliarden Euro für den Wohnbau generiert werden. Das ist eine 40-fache Hebelwirkung", so der CEO. 

Außerdem zeigte die Wohnstudie, dass auch bei der jungen Zielgruppe zwischen 18 und 29 Jahren Bausparen beliebt ist. Die Frage, ob ein Bausparvertrag abgeschlossen wurde oder ob das ein Ziel für die nächsten ein bis zwei Jahre sei, stimmten jüngere Menschen überdurchschnittlich oft zu. Ebenso verhalte es sich auch mit der Frage nach geplanten Sanierungen. 

Eine weitere Erkenntnis der Erhebung: für 79 Prozent der Befragten ist klimagerechtes Wohnen wichtig. Der Wunsch nach mehr Unterstützung bei der Altbausanierung ist mit 50 Prozent groß. Zu den wichtigsten Sanierungsmaßnahmen gehören Reparaturmaßnahmen und Wärmedämmung – darunter Fassade, Dach, Böden, Keller –, Fenstertausch und die Installation einer PV-Anlage. Mit Blick auf die Digitalisierung zeigte sich, dass Smarthome-Systeme nur für sieben Prozent der Befragten interessant sind. Somit seien sie in der Breite der Bevölkerung noch nicht angekommen, so das Fazit. 

Stabil hohes Niveau

Doch trotz aller Herausforderungen sei allerdings ein positiver Trend beim Bausparen zu verzeichnen. Und auch das Vorjahresniveau der Bausparausleihungen habe trotz schwieriger Rahmenbedingungen annähernd gehalten werden können. So zeigen die Daten bei den Bausparausleihungen ein geringfügiges Minus von 1,4 Prozent. Mit 20.471 Millionen Euro liegen die Bausparausleihungen deutlich über der 20-Milliarden-Grenze, heißt es. 

Auch der Rückgang bei den Finanzierungsleistungen sei deutlich geringer als im Jahr davor – und das trotz der Herausforderungen für die Bauwirtschaft und den verschärften regulatorischen Maßnahmen wie der KIM-VO. Insgesamt erreichten Finanzierungsleistungen ein Niveau von 1.371 Millionen Euro. "Gerade bei der Finanzierung des Eigenheims sind für die Menschen in Österreich jene Kriterien wichtig, für welche Bausparkassen stehen: Verlässlichkeit und Sicherheit. Das belegen nicht nur die jüngsten Zahlen zur Finanzierungsleistung der Bausparkassen, sondern auch eine Mehrheit der Befragten in der aktuellen Wohnstudie. 92 Prozent der Befragten gaben darin an, sich vorstellen zu können, ihr Eigenheim mit einem Wohnbaudarlehen zu finanzieren", betonte Hans-Christian Vallant.

Bei den Bauspareinlagen sei zudem eine Trendwende zu beobachten. So erzielten die Bausparkassen im Geschäftsjahr 2024 bei den Bauspareinlagen ein Plus von 240 Millionen Euro gegenüber 2023 und erreichten damit ein Niveau von 14.582 Millionen Euro. "Die Zinswende hat für das Bausparen einen Turbo gebracht", so Andreas Kaim. "2024 konnte der Anstieg des Neugeschäfts gefestigt werden mit deutlich besserer Perfomance als in der Niedrigzinsphase. Insgesamt wurden 472.148 neue Bausparverträge abgeschlossen. Das Plus bei den Bauspareinlagen verdeutlicht, dass die Sparsummen wieder ansteigen."

LEADERSNET war bei der Pressekonferenz dabei und hat Eindrücke für Sie in der Galerie festgehalten.

www.bausparkassenverband.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV