Auf Genanalyse spezialisiert
Bekanntes Pharma-Unternehmen schlittert in die Insolvenz

Die Firma ist auf die individuelle Anpassung von Medikamenten basierend auf einer Analyse des genetischen Profils der Patient:innen spezialisiert und hat ein Franchisekonzept entwickelt.

Wie der KSV1870 und der AKV berichten, wurde über das Vermögen der PharmGenetix GmbH beim zuständigen Landesgericht Salzburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das Unternehmen mit Sitz in Anif ist auf die individuelle Anpassung von Medikamenten basierend auf einer pharmakogenetischen Analyse (PGx) des genetischen Profils der Patient:innen spezialisiert. Dadurch soll eine bessere Verträglichkeit und weniger Nebenwirkungen der Medikamente erreicht werden. Zudem werden den Kund:innen Analysepakete für eine gezielte Therapie angeboten.

Die im Antrag angeführten Passiva in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro entfallen im Wesentlichen auf Lieferantenverbindlichkeiten (rund 1,29 Millionen Euro). Des Weiteren sind Gesellschafterdarlehen in Höhe von rund sieben Millionen Euro zu berücksichtigen, die laut PharmGenetix zumindest teilweise nachrangig sein dürften. Die Aktiva werden mit rund 917.500 Euro beziffert. Von der Pleite sind laut KSV1870 rund 30 Dienstnehmer:innen und rund 100 Gläubiger:innen betroffen, der AKV spricht von 23 Mitarbeiter:innen und 84 Gläubiger:innen.

Ursachen und Pläne

Zu den Ursachen für die Insolvenz heißt es im Eröffnungsantrag, dass Franchisekonzepte entwickelt wurden, um das Produkt breiter auf dem Markt zu positionieren, bislang jedoch noch kein wesentlicher Franchisepartner gefunden werden konnte. Zuletzt dürften die laufenden Kosten deutlich gestiegen sein. Diese hatten die anfallenden Kosten in der Vergangenheit überstiegen, sodass die Zahlungsunfähigkeit nur durch (nachrangige) Darlehen der Gesellschafter:innen bislang vermieden werden konnte. Nun musste PharmGenetix jedoch die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eingestehen.

Das Pharmaunternehmen strebt eine Fortführung an. Laut dem Entschuldungsantrag sollen die Gläubiger:innen zumindest eine Quote von 20 Prozent binnen 24 Monaten, ab Annahme des Sanierungsplanantrags, erhalten. Die Sanierung soll in einer Kombination aus Zuführen von Finanzmitteln, Auftragsabschluss mit Vorauszahlung und Steigern des Umsatzes erfolgen.

"Unser Verband wird die Angemessenheit und Erfüllbarkeit einer gesonderten Prüfung unterziehen und wird sich erforderlichenfalls um eine Erhöhung der Quote bemühen", so der KSV1870. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Christian Schubeck bestellt. Die Prüfungstag- und Sanierungsplantagsatzung soll am 8. Mai 2025 stattfinden.

www.pharmgenetix.com

www.ksv.at

www.akv.at

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