Wirtschaftsstandort Österreich stärken
CEOs for Future Mitgliedsbetriebe investieren 45 Milliarden Euro in Transformationsprojekte

Investitionen in Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität sollen den Wirtschaftsstandort Österreich zukunftsfit machen. Um diese Chancen nicht zu verspielen, brauche es klare Rahmenbedingungen und verlässliche politische Signale, fordert die Initiative. 

Um den Wirtschaftsstandort Österreich zukunftsfit zu machen und gleichzeitig zur Erreichung der EU-Klimaziele beizutragen, investieren die heimischen Unternehmen fleißig Millionenbeträge in Transformation und Dekarbonisierung und planen dies auch weiterhin für die Zukunft. So wollen etwa alleine die rund 80 Mitgliedsbetriebe der Initiative CEOs vor Future in den kommenden zehn Jahren rund 45 Milliarden Euro in Projekte rund um die Themen Kreislaufwirtschaft, Biodiversität und Dekarbonisierung stecken. Diese geplanten Investitionen seien allerdings zunehmend durch unklare Signale und Rahmenbedingungen gefährdet, wie die Vorstände der Initiative nun in einer Aussendung warnen.

Politische Weichenstellung dringend erforderlich

Die heimische Wirtschaft stehe vor vielfältigen Herausforderungen, weswegen die Entscheidungsträger in der Pflicht seien, die Weichen JETZT zu stellen und konsequent zu handeln, um den Standort Österreich und Europa wettbewerbsfähig zu halten und gleichzeitig die Klima-, Ressourcen- und Biodiversitätskrise zu meistern, erörtert Christiane Brunner, Vorständin von CEOs for Future und Initiatorin des Climate Business Circle. "Für uns ist wichtig, dass Standortsicherung und Dekarbonisierung sowie Energiewende nicht als Gegenspieler betrachtet werden, sondern im Gegenteil: aufeinander einzahlen und Chancen eröffnen, wie die von unseren Mitgliedsunternehmen geplanten Investitionen zeigen."

Allerdings sei die geopolitische Situation durchaus fordernd, und die Abhängigkeit von fossilen Importen berge Versorgungs- und Kostenrisiken, fügt Haimo Primas, CEO Holcim Österreich und Holcim Cement CE Holding, hinzu: "Wir haben am Standort Österreich und Europa aber auch Stärken. Österreich gehört zu den höchstentwickelten Standorten weltweit. Wir haben hohe Lebensqualität und hohe soziale Standards, Ressourceneffizienz und Innovationskraft und eine starke Infrastruktur – unsere Energie- und Verkehrsnetze gehören zu den stabilsten weltweit. Damit haben wir einen klaren Startvorteil bei der Energiewende, auf die wir setzen und die wir weiter stärken müssen." Denn: Die Industrie werde sich dort ansiedeln, wo genügend Erneuerbare Energie vorhanden ist. Zwar würden die Investitionen in Erneuerbare Energie global betrachtet zunehmen, allerdings seien rund zwei Drittel in den letzten Jahren in China erfolgt. Primas betont überdies, dass Europa auch auf die Unabhängigkeit in der Lieferkette achten müsse.

Neun Forderungen, die der Wirtschaftsstandort Österreich braucht

Die Investitionen der heimischen Unternehmen in Projekte rund um Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und den Erhalt der Biodiversität würden Wertschöpfungseffekte in Österreich auslösen und aufgrund der benötigten Fachkräfte Arbeitsplätze schaffen. "Was die Unternehmen dafür brauchen, ist politischer Support, Ziel-Klarheit und klare Rahmenbedingungen", so Brunner. Dazu ergänzt Primas: "Unsere langfristigen Ziele und Strategien zu Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Erfolg sind festgelegt und stehen im Einklang mit den gesamteuropäischen Zielsetzungen zu Net Zero. Unsicherheit und Unklarheit bei wichtigen Rahmenbedingungen sowie die fehlenden Anschlüsse an Energie-, Transport- und Leistungsnetze für die Umsetzung dieser Transformationsleistungen werden dabei nicht für uns zum immer stärkeren Investitions-Hemmschuh, und bedrohen damit auch langfristig den Standort Österreich im internationalen Wettbewerb."

Dementsprechend formuliert CEOs for Future neun Forderungen, die Investitionen und der Wirtschaftsstandort Österreich brauchen:

  1. Klarheit und Stabilität bei Zielsetzungen und Signalen, die es ermöglichen, geplante Investitionen umzusetzen.
  2. Einen nationalen Schulterschluss zu Standort und Energiewende und Verantwortung auf allen Ebenen.
  3. Eine funktionierende Infrastruktur über alle Sektoren hinweg – für Unternehmen aller Branchen ein zentrales Thema.
  4. Die Stärkung der Versorgungssicherheit durch Diversifizierung der Energiequellen, Reduktion fossiler Importe und die Verfügbarkeit ausreichender Mengen Erneuerbarer Energie.
  5. Eine Optimierung des regulatorischen Umfelds mit weniger Bürokratieaufwand sowie raschen Genehmigungsverfahren und auch Entscheidungsprozessen.
  6. Die Förderung von Leitmärkten für neue (nachhaltige) Produkte durch klare Marktanreize, Investitionssicherheit und bessere Wettbewerbsbedingungen.
  7. Das Nutzen der Potenziale der Kreislaufwirtschaft und eine Stärkung der Vorreiterrolle.
  8. Die tatsächliche Umsetzung und Wirksamkeit angekündigter Maßnahmen (z. B. CCS-Management-Strategie und Bau-Milliarde).
  9. Einen klaren Finanzierungsrahmen und einen gezielten Fördermitteleinsatz für Dekarbonisierungsprojekte sowie eine Knüpfung von Finanzierungs- und Genehmigungsentscheidungen an Nachhaltigkeitskriterien.

Nur mit diesen Rahmenbedingungen könne die "Standortsicherung gelingen", erklärt Primas abschließend.

www.ceosforfuture.at

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