Millionenpleite einer Metallgießerei
KTM-Tochter meldet Konkurs an: 134 Jobs betroffen

Im Zuge der Pleite des Motorradherstellers hat es nun auch eine Metall­gie­ßerei erwischt. Diese wurde erst Anfang September von der KTM Components GmbH übernommen und hat Verbindlichkeiten in Millionenhöhe.

Freitag, 13. Dezember: Die Großpleite von KTM führt zu einem Dominoeffekt. Wie der KSV1870 am Freitag mitteilte, wurde über das Vermögen der Vöcklabrucker Metallgießerei GmbH auf ihren eigenen Antrag ein Konkursverfahren am Landesgericht Wels eröffnet. Das Unternehmen mit Sitz in Vöcklabruck (OÖ) wurde erst am 1. September 2024 von der KTM Components GmbH übernommen und erstellt Gussteile aus verschiedenen Leichtmetallen und deren Legierungen, von Bunt- und Schwermetallen sowie Kokillen- und Modellbau.

Laut dem Insolvenzantrag teilten sich die Umsätze der Vöcklabrucker Metallgießerei zu 50 Prozent auf die KTM AG und zu 50 Prozent auf Drittkunden auf. Die Passiva werden mit rund 3,5 Millionen Euro beziffert, zu den Aktiva hat der Kreditschutzverband noch keine Informationen erhalten. Von der Pleite sind 134 Dienstnehmer:innen (davon 103 Arbeiter, 23 Angestellte und acht Lehrlinge) und 79 Gläubiger:innen betroffen. Die aktuelle Konkursantragstellung musste laut Schuldnervertreter binnen kürzester Zeit veranlasst werden, da die per 15. Dezember 2024 fälligen Löhne der 103 beschäftigten Arbeiter:innen nicht mehr bezahlt werden konnten.

Keine Sanierung geplant

Bei der Metallgießerei hätte wie bei KTM die Produktion für einige Monate gestoppt werden sollen. Durch die dadurch prognostizierten massiven Umsatzeinbrüche und die Tatsache, dass die Kostenstruktur des Unternehmens keine hinreichend schnelle Anpassung an diese Situation erlaubt, könne nun aber kein positives Ergebnis für 2025 dargestellt werden, heißt es vom Unternehmen. Ein Wachstum des Umsatzes bei den Drittkunden sei ebenso wenig absehbar bzw. machbar. Da die Liquiditätsreserven erschöpft sind, musste der gegenständliche Konkursantrag gestellt werden.

Eine Sanierung des Unternehmens ist mangels Finanzierbarkeit nicht geplant. "Wir gehen davon aus, dass das schuldnerische Unternehmen nach vorheriger Prüfung durch die Masseverwaltung schnellstmöglich konkursgerichtlich geschlossen und das noch vorhandene Vermögen bestmöglich verwertet wird", so Alexander Meinschad vom KSV1870, der hier die Gläubiger vertritt.

Zur Masseverwalterin wurde die Insolvenz-Treuhand GmbH - vertreten durch Rechtsanwalt Christoph Doppelbauer - bestellt.

www.ksv.at

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