Dank starkem Juni
Immobilien-Investmentmarkt leicht über Vorjahresniveau

| Redaktion 
| 25.08.2024

Im ersten Halbjahr 2024 dominierten erneut die Büroimmobilientransaktionen, ein erweitertes Käuferspektrum sorgt zudem für positive Signale.

Die Investmentaktivität in Österreich zeigt laut einer aktuellen Marktanalyse von Arnold Immobilien im Vergleich zum Vorjahr wieder einen leichten Aufwärtstrend: Mit rund 1,2 Milliarden Euro Investmentvolumen wurde im ersten Halbjahr 2024 ein Plus von neun Prozent registriert. Die Gründe dafür liegen u. a. an den anhaltenden Deinvestment-Strategien der großen heimischen Immobilienfondsgesellschaften, die mittel- bis großvolumige Transaktionen auslösten.

Zudem habe sich der Erhebung zufolge das Käuferspektrum wieder erweitert. Neben heimischen Privatinvestor:innen, die im ersten Halbjahr wieder dominant waren, wurde auch mehr Ankaufsaktivität deutscher Investor:innen verzeichnet. Dem europaweiten Trend folgend, erkannten im zweiten Quartal vermehrt Eigennutzer in den Bereichen Büro und Hotel die aktuell attraktiven Marktbedingungen und erwarben ihre bisher selbst angemieteten Immobilien. "Das attraktive Angebot, die vielfältiger werdende Investorenbasis sowie verbesserte Rahmenbedingungen bei der Finanzierung dürften nachhaltig zu mehr Investmentdynamik führen", zeigt sich Markus Arnold, CEO und Gründer von Arnold Immobilien, überzeugt.

Hohe Nachfrage nach Büroimmobilien in Wiener Top-Lagen

Im ersten Halbjahr 2024 war Büro weiterhin die mit Abstand beliebteste Assetklasse. Das Investoreninteresse zeigt einen deutlichen Fokus auf Bestandsobjekte in guten und sehr guten Bürolagen. "Ausgelöst durch zwei Großtransaktionen im Juni mit einem Volumen von jeweils über 100 Millionen Euro, verzeichneten Büroimmobilien im zweiten Quartal einen Anteil von rund 55 Prozent am gesamten Investmentvolumen", analysiert Martin Ofner, Leiter Marktanalyse bei Arnold Immobilien.

Käuferspektrum bei großvolumigen Wohnimmobilieninvestments erweitert sich

Bei Neubauprojekten wurden weiterhin kaum Transaktionen registriert, Investoren zeigen aber verstärktes Interesse an gut erhaltenen Bestandsobjekten. Neben den bereits im vergangenen Jahr wieder am Markt aktiven privaten Investoren, dürfte das aktuelle Kaufpreis- und Renditeniveau offenbar jetzt auch wieder dem der Käufergruppen Pensionskassen und Versicherungen entsprechen. Letztere dominierten im ersten Halbjahr 2024 den Investmentmarkt für großvolumige Wohnimmobilien und Portfolios.

Weitgehende Stabilisierung der Spitzenrenditen

Die Spitzenrenditen für Logistik- und Einzelhandelsimmobilien sowie für moderne Mehrfamilienhäuser sind im zweiten Quartal 2024 stabil geblieben. In den Assetklassen Büro und studentisches Wohnen kam es lediglich zu geringfügigen Renditeanpassungen. 

Die Rendite für erstklassige Büroimmobilien im Wiener CBD liegt aktuell bei rund 5,10 Prozent (+10 Basispunkte im Q2). Für Class-A-Büroimmobilien in dezentralen Lagen sind die Renditen nochmals um rund 20 Basispunkte auf 6,15 Prozent angestiegen. Die Spitzenrenditen für studentisches Wohnen und Pflegeheime sind im zweiten Quartal 2024 um 15 bzw. 10 Basispunkte auf 5,50 Prozent bzw. 5,70 Prozent angestiegen. 

In den bedeutenden EU-Immobilienmärkten zeigt sich bei den durchschnittlichen Spitzenrenditen ebenfalls eine weitgehende Stabilisierung. Mit Ausnahme der Anfangsrenditen für Büros in dezentralen Lagen und Pflegeheimen, die im Schnitt um 5 Basispunkte zulegten, waren im zweiten Quartal 2024 keine weiteren Renditeanstiege zu verzeichnen.   

Finanzierungssituation verbessert sich langsamer als erwartet

Anfang August näherte sich der 3-Monats-Euribor erstmals wieder der psychologisch wichtigen Marke von 3,50 Prozent. Die Prognosen für die weitere Zinsentwicklung wurden auf Basis des verzögerten Zinssenkungspfads der internationalen Zentralbanken in geringem Ausmaß nach oben korrigiert. Laut der letzten Version der EZB Survey of Monetary Analysts vom Juli 2024 wird zum Jahresende ein 3-Monats-Euriobor von rund 3,20 Prozent erwartet. Für Mitte 2025 wird sogar ein merklich attraktiverer Zinssatz von etwa 2,50 Prozent für wahrscheinlich erachtet. 

Positiver Ausblick auf das Jahresende 2024

Die im Laufe des Jahres 2024 bereits wieder vielfältiger werdende Investorenbasis sowie die verbesserten Rahmenbedingungen für Finanzierungen unterstützen einen positiven Ausblick bis zum Jahresende 2024 und darüber hinaus. "Zudem ist zu erwarten, dass die aufgrund der langfristigen Bewertungszyklen verzögerte Anpassung der Buchwerte an die aktuellen Marktpreise sich noch in 2024 vollumfänglich niederschlagen wird, wodurch eine zusätzliche Dynamik am Investmentmarkt zu erwarten ist", ergänzt Martin Ofner.

www.arnold.investments.de

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