Entgegen aller Vorurteile
Junge Akademiker sind zielstrebiger als ihr Ruf

| Redaktion 
| 20.06.2024

Obwohl sie häufig mit Themen wie Work-Life-Balance und dem Wunsch nach mehr Freiheiten in Verbindung gebracht werden, bleibt der berufliche Erfolg für den Großteil der sogenannten Young Professionals ein zentrales Anliegen. 

Während Österreichs Young Professionals in öffentlichen Diskussionen häufig mit Themen wie Work-Life-Balance und dem Wunsch nach mehr Freiheiten in Verbindung gebracht werden, bleibt der berufliche Erfolg für den Großteil junger Akademiker:innen ein zentrales Anliegen.

70 Prozent ist die persönliche Karriere sehr wichtig oder eher wichtig, so das Ergebnis einer von Marketagent durchgeführten Studie im Auftrag des Karriere- und Finanzplanungsspezialisten FiP-S.at unter 500 Jungakademiker:innen in Österreich. Nur für sieben Prozent der Befragten hat berufliches Vorankommen keine Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kam bereits die Erhebung im Vorjahr (2023: 70 Prozent bzw. 7 Prozent); beruflicher Ehrgeiz bleibt unverändert hoch. Gleichzeitig besteht jedoch auch der Wunsch, Karriereziele und das persönliche Wohlbefinden bestmöglich miteinander zu vereinbaren.

"Auch wenn für viele junge Menschen in Österreich die persönliche Karriere nach wie vor von großer Bedeutung ist, gibt es im Vergleich zu vorangegangenen Generationen Unterschiede. Prioritäten verschieben sich und grundsätzlich sehr positive Werte wie Achtsamkeit für die eigene Gesundheit und mehr Zeit für Familie und Freunde werden wichtiger – eine Entwicklung, die wir unter anderem auch auf das gesteigerte Bewusstsein zu körperlicher und seelischer Gesundheit infolge multipler Krisen der vergangenen Jahre zurückführen können", so Florian Märzendorfer, geschäftsführender Gesellschafter von FiP-S.at.

Berufliche Selbstständigkeit

Trotz ausgeprägter Karriereorientierung ist eine berufliche Selbstständigkeit für viele junge Arbeitnehmer:innen zu risikoreich: 50 Prozent der Befragten schließen eine berufliche Selbstständigkeit in der Zukunft aus oder eher aus. Maßgebliche Faktoren hierfür sind die Unsicherheit der Auftragslage (64 Prozent), Angst vor dem Scheitern (61 Prozent) sowie keine passenden Ideen (56 Prozent). Die Sorge um die Work-Life-Balance (55 Prozent) sowie Angst vor Überforderung (51 Prozent) finden sich hingegen erst weiter hinten im Ranking der Argumente von Jungakademiker:innen in Österreich gegen eine unternehmerische Tätigkeit. Dabei würden sich auf einer "theoretischen" Ebene grundsätzlich sehr viele Young Professionals gut gerüstet für eine berufliche Selbstständigkeit sehen: Nur 40 Prozent der Befragten gaben mangelnde Steuerkenntnisse an, mangelnde Betriebswirtschaftskenntnisse sind sogar für nur 39 Prozent der Befragten ein Kriterium gegen eine unternehmerische Karriere.

Florian Märzendorfer führt hierzu aus: "Die wirtschaftliche Lage und der Wandel am Arbeitsmarkt haben zur Folge, dass sich sehr viele Jungakademiker:innen nach Stabilität und Konstanz im Job sehnen. Der Weg in die Selbstständigkeit bringt eine Unsicherheit mit sich, die viele aktuell nicht auf sich nehmen wollen."

www.fip-s.at

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