Weltwassertag 2023: Zwei Milliarden Menschen leiden unter verschmutztem Trinkwasser

| Redaktion 
| 22.03.2023

Gastkommentar von Niclas Schmiedmaier, Geschäftsführer von Helioz. 

Trinkwasser bleibt ein unerfülltes Menschenrecht und ein Privileg, das dem globalen Norden vorbehalten ist. Denn ein Viertel der Menschen weltweit hat keinen Zugang zu Trinkwasser und auch in Zukunft sind keine großen Fortschritte in Sicht. Anlässlich des Weltwassertags am 22. März gibt das österreichische Social Enterprise Helioz aktuelle Einblicke in den Weltmarkt und zeigt, wie sie bereits seit über einem Jahrzehnt mit der österreichischen Erfindung "WADI" großen Impact erzielen.

Aktuell haben zwei Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu einer sicheren Trinkwasserversorgung. Davon haben über die Hälfte (1,2 Milliarden) nicht einmal eine sichere Trinkwasserquelle. Gehen die Fortschritte weiterhin so langsam voran, werden bis 2030 immer noch 1,6 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser leben müssen.

"Die aktuelle Wassersituation ist alarmierend", ordnet Niclas Schmiedmaier, Helioz CEO, die Lage ein und fügt hinzu: "Obwohl das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser bereits vor über zehn Jahren, im Jahr 2010, auf der UN-Generalversammlung und dem Menschenrechtsrat als Teil des verbindlichen Völkerrechts anerkannt wurde, sind immer noch keine bemerkenswerten Fortschritte erzielt worden."

Win-Win für Mensch und Umwelt

Besonders betroffen sind Menschen, die in ländlichen Gebieten in wenig entwickelten Ländern leben, wie beispielsweise südlich der Sahara. In Indien beispielsweise haben 68 Prozent der Haushalte keinen Zugang zu aufbereitetem Wasser, in Uganda sind es bereits 70 Prozent der ländlichen Bevölkerung. Sie sind diejenigen, die am meisten unter dem Klimawandel und der Ausdehnung der Wüste, der Trockenheit und der Wasserknappheit leiden. Oft wird dann das Wasser durch Kochen über offenem Feuer desinfiziert, was aber gesundheitliche Schäden für die Menschen verursacht. Genau deswegen setzt Helioz in diesen Gebieten seine Trinkwasserprojekte um, weil sie hier den größten Impact bewirken können. Mit dem Gerät namens WADI können Familien Wasser in Plastikflaschen desinfizieren und gelangen so schnell und einfach an sicheres Wasser. Durch WADI konnten nicht nur wasserübertragene Desinfektionen um 97 Prozent reduziert werden, sondern auch 2,16 Tonnen Feuerholz pro Haushalt und 59.280 Tonnen CO2 eingespart werden, die Helioz zur Refinanzierung der Klimaprojekte wiederum als CO2-Zertifikate verkaufen konnte.

"Der diesjährige Weltwassertag ist für uns westliche Länder ein wichtiger Weckruf, unsere Gewohnheiten zu hinterfragen. Besonders Unternehmen müssen ihre Verpflichtung gegenüber der Umwelt wahrnehmen, das schließt vor allem auch soziale Verantwortung bei der Auswahl von Kompensationsprojekten mit ein", so der Schmiedmaier abschließend.

www.helioz.org


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