"Trotz Digitalisierungsschub wird Tanzen immer analog stattfinden müssen"

| Redaktion 
| 02.03.2023

Tanzschulenbesitzer Heinrich Schmid erzählt im LEADERSNET-Interview, was ihn zum Tanzsport gebracht hat und wie es dazu kam, dass man eine Standard-Formation auf Weltmeister-Niveau stellt.

LEADERSNET: Herr Schmid, Sie betreiben in Perchtoldsdorf eine Tanzschule. Was hat Sie beruflich zum Tanzsport gebracht?

Schmid: Irgendwann endet die Möglichkeit einer Tanzschule das Niveau der Schüler:innen zu steigern. Nun muss man auch für jene eine Möglichkeit schaffen tänzerisch weiter entwickeln wollen. Das ist dann der Schritt vom Gesellschaftstanz zu Tanzsport.

LEADERSNET: Sie sind Branchensprecher für den niederösterreichischen Tanzsport. Wie viele Tanzstudios gibt es in NÖ und was ist die Funktion einer heutigen Tanzschule?

Schmid: Ich würde nicht von Tanzstudios, sondern, wie die richte Bezeichnung lautet, von Tanzschulen sprechen. Es sind derzeit 52 konzessionierte Tanzschulen in NÖ. Das ist, wenn man Österreichweit von etwa. 120 Tanzschulen ausgeht, fast die Hälfte der österreichischen Tanzschulen.
Die Funktion ist sicherlich nicht mehr das Kennenlernen, wie sie früher bei den Jugendlichen war. Wir sehen auch immer mehr einen Trend zu den Paarkursen, welche sowohl die Gesellschaft, wie auch die Unterhaltung suchen, sowie auch in der Tanzschule die Möglichkeit sehen, sich sowohl körperlich wie auch geistig fit zu halten.

LEADERSNET: Gibt es eine Sehnsucht nach dem Analogen?

Schmid: Trotz eines Digitalisierungsschubs wird Tanzen immer analog stattfinden müssen.

LEADERSNET: Ist dies die Einzigartigkeit von Tanzsport?

Schmid: Es ist sicherlich nicht einzigartig, aber sicher ein wesentlicher Punkt.

LEADERSNET: Ihre Tanzschule stellt eine Standard-Formation auf Weltmeister-Niveau. Wie kam es dazu?

Schmid: Das hat eine sehr lange Entwicklung. Wir haben bereits in den 90er Jahren, als es in Österreich kaum Formatinstanz gab die sogenannte "Austria Cup" Formationsturniere ins Leben gerufen. Es waren gigantische Turniere, ausschließlich mit Formationen aus Tanzschulen, mit teilweise über 30 Formationsteams. Nachdem aber diese Turniere auf Österreich beschränkt waren, haben wir uns mit dem Österreichischen Tanzsportverband zusammengeschlossen, um international tanzen zu können.

LEADERSNET: Die Sport- und Freizeitbetriebe haben sich bei der "Baden Redoute" mit einer Weltmeister-Tanzformation präsentiert. Setzt man hier auf den Imagetransfer Lebensfreude?

Schmid: Ich denke schon.

LEADERSNET: Wo sollen sich Niederösterreichs Sport- und Freizeitbetriebe in den nächsten fünf Jahren hinentwickeln?

Schmid: Nach den katastrophalen Coronajahren hoffe ich positiv.

www.tanzschule-schmid.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV