"Aktuell forcieren wir die Märkte mit dem größten Rückkehrpotenzial"

| Redaktion 
| 18.01.2023

Stefan Isser, Geschäftsführer der Swarovski Kristallwelten, zieht Bilanz über das Jahr 2022. Zudem spricht er im Interview über seine Erwartungen für das Tourismusjahr 2023 und wie sich die Besucherstruktur in Tirols meistbesuchter Sehenswürdigkeit verändert hat.

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Isser, wenn Sie auf 2022 zurückblicken, wie fällt Ihr Resümee aus?

Isser: Mit über 400.000 Gästen im Jahr 2022 entsprechen die Ergebnisse unseren Erwartungen. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir in den vergangenen Monaten vor allem Gäste aus Österreich, Deutschland und Italien in den Swarovski Kristallwelten begrüßen durften. Im Juni 2022 zählten wir die 16-millionsten Besucher:innen seit der Eröffnung der Swarovski Kristallwelten im Jahr 1995.

LEADERSNET: Die Swarovski Kristallwelten sind vermutlich der internationalste Ort Tirols. Vor Corona besuchten Gäste aus über 60 Nationen die Erlebnisdestination in Wattens. Wie haben sich die Pandemie und ihre Nachwirkungen auf Ihren Gästemix ausgewirkt?

Isser: Während Gäste aus den Fernmärkten 2022 nur langsam wieder zurückkehrten, war der DACH-Raum im vergangenen Jahr der wichtigste Markt für uns. Nach dem pandemiebedingten Rückgang internationaler Reiseströme in den letzten Jahren sehen wir 2023 vor allem bei Besuchern aus den USA, den arabischen Ländern, Lateinamerika und vor allem Indien das größte Rückkehrpotenzial.

LEADERSNET: China gehörte vor Corona zu Ihren wichtigsten Herkunftsmärkten. Welche Veränderungen beobachten Sie im Reiseverhalten internationaler Tourist:innen?

Isser: Aufgrund der Pandemie und der Covid-Politik Chinas haben wir in den letzten Jahren einen Totalausfall an chinesischen Reisegruppen erlebt. Aber zuletzt beobachten wir wieder einen größeren Anteil an chinesischen Expats, die sich ihren Reiseplan durch Österreich selbst zusammenstellen. Bei Gruppen ist ein Trend zu Mono-Austria-Touren spürbar. Beide Entwicklungen bedeuten, dass sich unsere Gäste mehr Zeit für das einzelne, sorgsam ausgewählte Erlebnis nehmen. Wir sind vorbereitet, sollte es weitere Lockerungen geben. Aktuell forcieren wir jedoch die erwähnten Märkte mit dem größten Rückkehrpotenzial.

LEADERSNET: Wie haben Sie die Zeit seit 2020 genutzt? Welche neuen Angebote haben Sie geschaffen?

Isser: Der Gast aus dem Nahraum war und ist für uns enorm wichtig. Daher bieten wir das ganze Jahr hindurch ein kreatives, kulturelles Erleben im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen an. Beispielsweise bieten etwa unsere Kinderworkshops oder unser beliebtes Sommerfestival Gelegenheit, gemeinsam Zeit mit der Familie zu verbringen. Wir haben in den Jahren der Pandemie stark in unsere Erlebnisqualität investiert und drei neue Wunderkammern eröffnet: In "Silent Light" dreht sich bei minus zehn Grad ein Kristallbaum mitten in einer echten Schneelandschaft. "The Art of Performance" zeigt Kostüme aus Hollywood-Filmen und von den großen Showbühnen, zum Beispiel von Elton John, Marilyn Monroe und Lady Gaga. Und unsere neueste Wunderkammer "Umbra" von Lichtkünstler James Turrell ermöglicht unseren Gästen ein immersives Erlebnis wo sich die Grenzen der Wahrnehmung verschieben. Licht ist die Seele des Kristalls und deshalb ehrt es uns, dass wir mit James Turrell zusammenarbeiten konnten, um diesem Medium einen würdigen Raum in den Swarovski Kristallwelten zu geben.

LEADERSNET: Neben dem Kunsterlebnis sind die Swarovski Kristallwelten Stores dafür bekannt, dass sie das komplette Produktsortiment von Swarovski führen. Was kommt bei den Gästen besonders gut an?

Isser: Unsere drei Standorte in Wattens, Innsbruck und Wien stehen für die Verknüpfung von Kunst- und Einkaufserlebnis. Im Store der Swarovski Kristallwelten finden unsere Gäste ein Sortiment aller Swarovski Produkte: Schmuckstücke, Accessoires, Dekoration, Swarovski Optik und natürlich auch die bekannten Figurinen und seltene Sammlerstücke. Besonders gerne nutzen die Gäste die neue Möglichkeit, Kristalle und Produkte bei uns zu personalisieren – mit dem eigenen Namen oder einer schönen Botschaft.

LEADERSNET: Was erwarten Sie für 2023?

Isser: Dem neuen Jahr blicken wir mit Zuversicht entgegen, setzen die Erwartungen jedoch möglichst realistisch. Ziel ist eine kontinuierliche Erhöhung der Besucherzahlen. Wir rechnen damit, dass sich die allgemeine Erholung 2023 fortsetzt und erwarten 500.000 Gäste im heurigen Jahr. Was die Veranstaltungen betrifft, müssen wir leider bekanntgeben, dass wir unser Kammermusikfestival "Musik im Riesen" nach 17 Auflagen im kommenden Jahr nicht mehr fortführen werden. Diese Entscheidung erfolgte im besten Einvernehmen mit dem künstlerischen Leiter Thomas Larcher und aufgrund strategischer Entscheidungen. Wir freuen uns, 2023 zum bereits fünften Mal mit dem Circus-Theater Roncalli zusammenzuarbeiten und haben für dieses Jubiläum im kommenden Sommer schon einiges in Vorbereitung. Eines vorweg: "Wir feiern die Magie!"

www.kristallwelten.swarovski.com


Das Interview wurde LEADERSNET von Swarovski Kristallwelten unentgeltlich zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

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