Glyphosat ist das weltweit am stärksten verbreitete Unkrautvernichtungsmittel und gilt als wahrscheinlich krebserregend. Spar und Greenpeace setzen sich seit Jahren aktiv gegen Glyphosat ein – sei es im Rahmen von Kampagnen oder im eigenen Geschäftsbereich. Spar hat etwa die Lieferant:innen der Spar-Marken aus dem In- und Ausland angewiesen auf Glyphosat zu verzichten. In einer aktuellen Meinungsumfrage wurden 800 Österreicher:innen zu ihrer Einstellung zu Glyphosat befragt:
Stärkeres Engagement gegen Glyphosat gefordert
Demnach sind rund 86 Prozent der Befragten – unabhängig von ihrer politischen Einstellung – für ein generelles Glyphosatverbot in Österreich und der Europäischen Union.
Rund 85 Prozent fordern von der österreichischen Bundesregierung ein stärkeres Engagement gegen Glyphosat auf europäischer Ebene.
Glyphosat wird in der Europäischen Union und damit auch in Österreich noch immer verwendet und ist auch in Nahrungsmitteln zu finden. Für Gesundheit und Umwelt sei das katastrophal, heißt es in einer Aussendung: Nicht nur hat die Krebsforschungsagentur der WHO das Pflanzengift als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft, der massive Einsatz von Glyphosat gefährdet auch die Biodiversität.
"86 Prozent der Österreicherinnen und Österreich wollen ein generelles Glyphosatverbot. Die österreichische Bundesregierung muss die Interessen der Menschen vertreten. Ich appelliere daher an die Regierung sowie die gewählten Vertreterinnen und Vertreter dieser Republik sich für das Aus von Glyphosat in Österreich und der Europäischen Union einzusetzen, umgehend ein Verbot auszusprechen und gleichzeitig Maßnahmen zur Förderung von biodiversitätsfreundlichen Spritzmittel und zur Förderung alternativer Methoden der Unkrautregulierung zu setzen", betont Spar-Vorstand Markus Kaser.
Verlängerung ohne abgeschlossene Risikobewertung
Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Frühling überraschend ihre für Juni 2022 angekündigte Einschätzung zu Glyphosat auf Juli 2023 verschoben. Die EU-Kommission stützt ihren Vorschlag über eine Verlängerung oder ein Verbot von Glyphosat auf die Einschätzung der EFSA. Eine endgültige Entscheidung über die weitere Zulassung von Glyphosat wird daher erst im zweiten Halbjahr 2023 erwartet. Da Glyphosat seine derzeitige Zulassung aber bereits Ende 2022 verliert, will die Europäische Kommission das Pflanzengift ohne jegliche Risikobewertung um ein Jahr verlängern. Greenpeace und SPAR kritisieren das scharf.
"Seit Jahren warnen Expertinnen und Experten vor den Gefahren von Glyphosat für unsere Gesundheit und unsere Natur. Auch die Bevölkerung in Österreich hat längst erkannt, dass das Pflanzengift nichts mehr auf unseren Äckern und Tellern verloren hat. Alles andere als ein rasches Verbot wäre fahrlässig", warnt Sophie Lampl, Programm-Direktorin bei Greenpeace in Österreich.
"Wir müssen die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen und auch dementsprechend handeln. Nur mit einem Totalverbot von Glyphosat in Österreich und der Europäischen Union können wir die Umwelt und Gesundheit der Menschen und Tiere, insbesondere die der Bienen, in Österreich wirksam schützen sowie die Vielfalt unseres Ökosystems und die Qualität unserer Lebensmittel erhalten. Gerade die Bienen, die so ein wichtiger Bestandteil für die Biodiversität sind, werden nicht nur durch Insektizide, sondern auch durch den Einsatz von Glyphosat massiv bedroht", so Spar-Vorstand Markus Kaser.
www.spar.at
www.greenpeace.org
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