"Zwei Stunden Zitronenpressen" – Abenteuerliche Begründung für 5,20 Euro Soda-Zitrone an der Alten Donau

Ein großes Bier, oder ein halber Liter Soda mit Zitrone, was sollte mehr kosten?

Sodawasser mit Zitronensaft – das "Siegerfrühstück" für einen jeden Studenten, der nach einer längeren Nacht seinen Vitamin- und Flüssigkeitshaushalt vor einer entscheidenden Prüfung aufbessern muss. Das Getränk wird aber nicht zuletzt wegen seines eher günstigen Preises gerne im studentischen Umfeld konsumiert. Ein bisschen aufgesprudeltes Wasser und ein Schuss Zitronensaft – et voila, ein erfrischendes Getränk, das noch dazu nicht viel kostet.

Könnte man meinen. Ist aber nicht so: Ein großes Glas Sodawasser mit frisch gepresstem Zitronensaft kostet an der Alten Donau in Wien-Donaustadt 5,20 Euro – und damit gleich viel, wie ein Krügerl Budweiser vom Fass. Nun ist das Strandcafé nicht unbedingt für seine studentenfreundlichen Preise bekannt (Ripperl kosten 25 Euro), aber selbst Gutverdiener fragen sich gegenwärtig, wie dieser Preis zustande kommt.

Eigener Mitarbeiter fürs Zitronenpressen?

Jetzt könnte man dem Lokal natürlich vorwerfen, seinen exklusiven Standort und überteuerte Preise zu nutzen, um Geringverdiener fern zu halten. Aber nichts da, nach einem Shitstorm, den auch der Kurier in einem Kommentar aufgriff, ging der Besitzer nun aber in die Offensive und begründete den Preis ... "abenteuerlich": "Wir verwenden ausschließlich frische Zitronen, kein Konzentrat, wie viele andere. Ein Mitarbeiter ist jeden Tag zwei Stunden mit dem Auspressen beschäftigt. Um das Überleben des Lokals und die Jobs der Mitarbeiter zu sichern, müssen wir die Preise an die Teuerung anpassen."

Das ist natürlich für jeden wirtschaftlich denkenden Menschen verständlich. "Zwei Stunden Zitronenpressen" wirft allerdings die Frage auf, ob besagte:r Mitarbeiter:in eine Zitronenpresse benutzt, oder ob man nicht besser beraten wäre, sich eine branchenübliche Maschine zu kaufen, die das für einen übernimmt. Natürlich würde so eine Beschaffung wieder Geld kosten. Wenn man sich aber vorstellt, dass ein:e Angestellte:r gut 120 Minuten an der Zitronenpresse gebunden ist, sollte der Break-Even-Point hier zügig erreicht sein. Und man könnte die Preise wieder auf ein normales Niveau senken. 5,10 Euro etwa.

Der Redakteur stellt sich an dieser Stelle außerdem die Frage, wer für die Schäden, der von Säure zerfressenen Hände aufkommen soll. Sollten die Behandlungskosten im Preis enthalten sein, würde dies die Situation erklären. (ca)

Das nenn ich mal Krisenmanagement- anstatt zuzugeben dass man nach corona verständlicherweise richtig kohle machen möchte…

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